Dass Lauterbach gleichzeitig mit ungeheurem Tempo stets mehrere Bälle in der Luft hält, bereitet manchem Sorge, da werde mit zu heißer Nadel gestrickt. Rund 40 Gesetze und Verordnungen hat er seit Amtsbeginn auf den Weg gebracht. Gerade musste er eines schon kurz nach Verabschiedung wieder korrigieren, weil sonst die Finanzierung von Hebammen in Gefahr geraten wäre.
Die enorme Schlagzahl bekommen besonders die mehr als 1000 Mitarbeiter in Lauterbachs Haus zu, dem Bundesgesundheitsministerium spüren. Mehrere Abteilungen haben Überlastungsanzeigen geschrieben. Der Druck entlädt sich im November auf einer Personalversammlung, über die der Spiegel detailreich berichtet. „Muss man sich bei Twitter anmelden, oder wie kommt man als Beschäftigter an seine Informationen?“, fragt ein Mitarbeiter bissig. „Werden Sie mehr mit den Kolleginnen und Kollegen sprechen?“, will eine Frau wissen. Lauterbach versucht die Stimmung mit einem Witz zu retten: „Sie wissen, ich esse salzlos und vegetarisch, aber bislang gibt es das in der Kantine nicht“, sagt er. „Es wäre schön, wenn der Minister mal etwas zu essen bekäme in der Mittagszeit.“
Bald kommt eine „Revolution“ im Krankenhaus-Sektor – Lauterbach und Co. beschließen eine Neuregelung im Gesundheitssystem.