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Unterstützung für „Maria 2.0“
Ilse Aigner fordert drastische Neuerung in katholischer Kirche
- vonChristian Deutschländerschließen
CSU-Politikerin Ilse Aigner unterstützt die Protestbewegung „Maria 2.0“ und fordert jetzt das Aus des Zölibats und die Priesterweihe auch für Frauen.
München – Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) stellt sich mit klaren Worten hinter die Protestbewegung „Maria 2.0“ in der katholischen Kirche. In einem Interview mit unserer Zeitung verlangt Aigner schnellere Reformen in der Kirche, ein Ende des Zölibats und die Priesterweihe auch für Frauen. Die Kirche habe jetzt „eine enorme Chance“, sagte sie.
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Frauen protestieren gegen Männerdominanz - Aigner unterstützt Kirchenstreik „Maria 2.0“
Am Wochenende haben tausende katholische Frauen in vielen Gemeinden einen einwöchigen Kirchenstreik begonnen, um gegen die Männerdominanz in ihrer Kirche zu protestieren. Aigner unterstützt die Streiks („legitim“) und die Inhalte. „Ich bin für ein Ende des Zölibats“, sagt die oberbayerische Politikerin. „Wir haben in der Zukunft einen deutlichen Mangel an Geistlichen – das ist absehbar. Bis 2030 werden fast 7000 Seelsorger fehlen. Wir müssen das Potenzial erschließen sowohl der Frauen – als auch der Männer, die nicht zölibatär leben wollen.“
Aigner sagt, sie habe sowohl mit aktiven Frauen als auch mit Seelsorgern gesprochen. „Man merkt bei vielen Geistlichen im vertraulichen Gespräch, wie viel Bedürfnis nach Veränderung da ist. Wir haben in Politik und Wirtschaft schon länger gelernt: Es hat noch nie geschadet, wenn es gemischte Teams und Frauen in der Führung gibt.“ Leider habe es aus Rom über Jahrzehnte hinweg keine positive Rückmeldung etwa zumindest zum Diakonat für Frauen gegeben.
Reaktionen auf „Maria 2.0“: Aigners Ansichten teilen nicht alle
Die Reaktionen auf „Maria 2.0“ sind unterschiedlich. Der Würzburger Bischof Franz Jung kündigte an, eine Mahnwache zu besuchen. Der Regensburger Bischof Voderholzer bekräftigte: „Es führt uns keinen Millimeter weiter, wenn wir uns die Geschichte der Kirche zurechtbasteln, um uns dann am Ende etwa ein Frauenpriestertum zu genehmigen.“
Bei den Erdinger Katholiken findet die Protestbewegung „Maria 2.0“ große Unterstützung. In Schongau wurde hingegen die Gegenbewegung „Maria 1.0“ ins Leben gerufen. In einer katholischen Kirche in Franken kurz vor dem Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt kommt es zum Eklat. Der Pfarrer rastet aus und schmeißt mehrere Frauen aus der Kirche. Viele im Ort sind auf seiner Seite.
Lesen Sie hier das ausführliche Interview mit Ilse Aigner:
Beim Dienen eben – mehr ist nicht erlaubt. Wie stehen Sie zur Protestbewegung „Maria 2.0“, die Reformen in der männerdominierten Kirche verlangt?
Auf alle?
Aigner zur Kirchen-Debatte „Maria 2.0“: Zölibat ist ein großes Hindernis
Was konkret muss sich in der Kirche ändern?
Sagen Sie klar: Sie sind gegen die erzwungene Ehelosigkeit der Geistlichen?
Der Zölibat schreckt ab?
Achtung – der Regensburger Bischof Voderholzer sagt: Jesus habe ganz klar nur Männer im priesterlichen Dienst gewollt.
Aigner: „Ich finde die Kirchen-Streiks richtig“
Hier im Erzbistum München-Freising ist es noch recht still bei der „Maria 2.0“-Debatte. Warum?
Halten Sie Kirchenstreiks für ein legitimes Mittel, oder geht das zu weit?
Treffen wir Sie mal streikend vor einer Kirche an?
Würden Sie sich etwas mehr Mut bei unserem Kardinal Marx wünschen?
Kirche: Bewegt sich Papst Franziskus?
Viele Bischöfe verweisen auf den synodalen Weg, der im Herbst solche Fragen abwägen soll. Fühlen Sie sich Jahr um Jahr vertröstet?
Trauen Sie diesem Papst zu, sich in solchen Fragen zu bewegen?
Kürzlich erntete Ilse Aigner einen Shitstorm wegen einer Fuchs-Stola.