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Der Terror von Würzburg und manche Reaktionen: Niederträchtig

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Merkur-Chefredakteur Georg Anastasiadis. © Haag Klaus

München - Wer wollte, konnte sich an den Fingern einer Hand abzählen, wann auch in Deutschland der erste durchgedrehte Islamist seine Gewaltphantasien an unschuldigen Menschen ausleben würde. Ein Kommentar von Georg Anastasiadis.

Die Politik hatte Zeit, sich die passenden (Beschwichtigungs-)Formeln zurechtzulegen. Renate Künast von der „Wir-bekommen-Menschen-geschenkt“-Partei hat trotzdem voll daneben gegriffen. Ihr Versuch, jetzt die Polizei zum Täter zu stilisieren und den Täter zum Opfer, ist niederträchtig. Aber er ist insoweit konsequent, als für die Grünen weiterhin die Aufgabenverteilung stimmt: Sie sind für die Moral zuständig, während andere mit ihrer Gesundheit für die Folgen ihrer Tür-auf-Politik einstehen müssen. Das war schon in Köln so.

Die aufgeregte Debatte darüber, ob der 17-jährige Afghane das Blutbad im Würzburger Vorortzug im Auftrag des IS verübte oder ob er sich selbst radikalisierte, ist müßig: Für die Opfer sind die Folgen gleich niederschmetternd. Einmal mehr zeigt sich, wie empfänglich besonders junge Muslime für islamistische Hassbotschaften sind. Zu oft laufen Integrationsangebote bei ihnen ins Leere. Frühere Umfragen unter muslimischen Jugendlichen in Deutschland haben ergeben, dass jeder Fünfte von ihnen Gewalt bei der Durchsetzung des Islam befürwortet. Eine unrühmliche Sonderrolle spielen dabei Afghanen: Sie führen – ganz anders als zum Beispiel die Syrer – die Kriminalitätsstatistik unter Migranten hierzulande an. Das mag durch die Stammesstrukturen und den mittelalterlichen Islam, der in ihrer Heimat gelebt wird, erklärbar sein. Aber immer weniger Bürger verstehen, warum sich gerade Deutschland der Aufgabe stellen soll, in großer Zahl schwer erziehbare unbegleitete jugendliche Flüchtlinge und zornige junge Männer zu sozialisieren, nur um sich später von (einigen von) ihnen terrorisieren lassen zu müssen. Nicht alle laufen eben vor den Bomben des IS davon – manche haben sie im Gepäck.

Alle Infos zur Axt-Attacke in Würzburg finden Sie in unserem News-Ticker. Angela Merkel wird sich in einer Pressekonferenz am 28. Juli dazu äußern.

Das ist eine Katastrophe für jene Flüchtlinge, die fleißig Deutsch büffeln und mit Hilfe ihrer Betreuer und Gastfamilien in der neuen Heimat ankommen wollen. Je mehr im Land die Furcht vor französischen Verhältnissen keimt, desto kälter wird für sie das Leben bei uns. Die Wahnsinnstat von Würzburg war auch ein Anschlag auf ihre Zukunft.

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