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Kommentar zur K-Frage: Warum der AKK-Plan nicht aufgeht

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Von: Georg Anastasiadis

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Georg Anastasiadis © Klaus Haag

Bis zum Sommer will die zurückgetretene CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer die Kür des Kanzlerkandidaten „von vorne“ führen. Wenn das mal nicht nach hinten losgeht. Ein Kommentar von Merkur-Chefredakteur Georg Anastasiadis.

Wenigstens einmal im Leben, so spottete eine Schweizer Zeitung, hatte die „Mini-Merkel“ Annegret Kramp-Karrenbauer ihrer Ziehmutter etwas voraus: Sie habe den richtigen Zeitpunkt für den Rücktritt nicht verpasst. Das ist leider nur halb wahr: Kramp-Karrenbauers Plan, sich nach der Rückzugsankündigung nun monatelang Zeit zu lassen damit, die Kür des Kanzlerkandidaten „von vorne“ zu führen, zeigt, dass sie die Mechanismen der Macht bis zuletzt nicht verstanden hat. Sie will die CDU in einer Art Schwebezustand halten – und setzt sie damit einem Richtungsstreit aus, der das Zeug hat, die in zwei Teile zerfallene Partei für immer zu zerreißen.

In dem Moment, in dem sie Merkel den Parteivorsitz vor die Füße geworfen hat, ist AKKs ohnehin schwache Autorität vollends erloschen (hier geht‘s zu den Pressestimmen). Was danach kommt, ist ein Guerillakampf bis hinein in kleinsten Parteigliederungen – falls, was nicht ausgeschlossen, aber im Moment auch nicht sehr wahrscheinlich ist, die beiden Flügel-Anführer Armin Laschet und Friedrich Merz sich nicht auf einen gemeinsamen Vorschlag verständigen. Markus Söder könnte ein Kompromisskandidat sein, der bürgerlichen Unionswählern endlich wieder eine Heimat gibt. Doch sich auf ihn zu verständigen, dürfte die Egos der beiden CDU-Platzhirsche vor unüberwindliche Hürden stellen.

Nein: Dieser Zeitplan kann nicht funktionieren. Zieht die Union ihn dennoch durch, hat Deutschland schon im Sommer mit Grünen und AfD zwei neue Volksparteien. Und eine weitere Volkspartei a.D.

Dem Problem Menschenrechte in Krisenregionen verschreibt sich der UN-Sicherheitsrat, der im Juli 2020 eine Sitzung abhält. Die Leitung übernimmt Annegret Kramp-Karrenbauer.

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