Polit-Rückkehr: Stimmt diese Umfrage Guttenberg um?

Guttenberg selbst will seine Partei beim Bundestagswahlkampf unterstützen, lehnt ein baldiges Comeback aber ab. Horst Seehofer will ihn jetzt schon - und die Deutschen? Das hat eine Umfrage jetzt in Erfahrung gebracht.
Er war eine schildernde Persönlichkeit der Politik, wenn nicht sogar der Politik-Star der vergangenen Jahre: Karl-Theodor zu Guttenberg legte eine beispiellose Karriere hin. Doch dann stürzte er: Von ganz oben, nach ganz unten. Der Grund: Bei seiner Doktorarbeit hatte es der CSU-Politiker nicht so genau genommen und Teile davon kopiert. Seitdem arbeitet Guttenberg als Polit-Berater in den USA.
Nach sechs Jahren ist Guttenberg jetzt wieder teilweise zurückgekehrt: Beim Wahlkampf für die Bundestagswahl 2017 wird er seine Partei unterstützen. CSU-Chef Seehofer will sogar noch mehr: „Ich würde es begrüßen, wenn er sich wieder Schritt für Schritt bei uns einfädeln würden“, so Seehofer. Ein baldiges Comeback lehnt Guttenberg bislang aber ab.
Eine kurze Umfrage hat nun Insa für Bild.de durchgeführt, in der die Deutschen befragt wurden, ob sie Guttenberg zurück wollen.
Über 90 Prozent kennen Guttenberg immer noch
Die Umfrage ergab, dass 45,8 Prozent für eine Rückkehr Guttenbergs in die Bundespolitik sind. Dagegen sind nur 36,5 Prozent der Befragten. Laut bild.de sind es unter den CSU/CSU-Wählern sogar 64,5 Prozent, die für eine Neuauflage von Guttenberg plädieren.
Vergessen ist Guttenberg auf jeden Fall nicht: Fast 92 Prozent der Befragten kennen den ehemaligen Wirtschafts- und Verteidigungsminister immer noch. Trotz kopierter Doktorarbeit will ihn jeder Dritte auch sofort in einem Ministerposten sehen. Die Mehrheit ist das aber nicht. Denn fast die Hälfte der Befragten will lieber ein langsameres Comeback.
Seine Plagiatsaffäre ist aber dennoch nicht vergessen worden: Über 87 Prozent der Befragten konnten sich in der Umfrage immer noch an den Skandal erinnern. Seine schillernde Persönlichkeit vermissen dennoch viele: Über 61 Prozent fehlen in der Bundesrepublik charismatische Politiker wie Karl-Theodor zu Guttenberg.
Derzeit schließt Guttenberg eine Rückkehr aus: „Ich bin dieses Jahr gerne bereit, meine Partei bei Wahlkampfthemen zu unterstützen, mich in Debatten einzubringen. Das ist es aber auch“, erklärte er laut der Welt am Rande einer Veranstaltung des Wirtschaftsprüfungs-Dienstleisters Deloitte in einem Münchner Nobelhotel. Ob er es sich nach diesen positiven Umfragen, doch noch einmal anders überlegt, bleibt abzuwarten.