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Grüne wollen Veggie-Tag in Kantinen einführen

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Renate Künast
Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Renate Künast, ist überzeugt vom positiven Effekt eines Veggie-Tags © dpa

Berlin - Die Grünen wollen nach der Bundestagswahl einen fleischlosen Tag in deutschen Kantinen einführen. Am "Veggie Day" soll ausschließlich vegetarisch und vegan gekocht werden.

Die Grünen wollen nach der Bundestagswahl einen fleischlosen Tag in Kantinen einführen und so den Fleischkonsum in Deutschland senken. An dem sogenannten Veggie Day solle einmal in der Woche ausschließlich vegetarisch und vegan gekocht werden, sagte die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Renate Künast, der "Bild"-Zeitung vom Montag. "Ein Veggie Day ist ein wunderbarer Tag zum Ausprobieren, wie wir uns mal ohne Fleisch und Wurst ernähren", führte sie aus.

Vegetarisch kochen sei mehr, "als nur das Fleisch weg lassen", sagte Künast weiter. Es sei auch gut für das Klima und trage zu mehr Qualität sowie artgerechter Tierhaltung bei. In ihrem Programm für die Bundestagswahl verlangen die Grünen demnach, ein Veggie Day solle "zum Standard werden".

Göring-Eckardt: "Man muss nicht jeden Tag zwei Burger essen"

Ganz ihrer Meinung ist auch Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt. Sie wies am Montag in Berlin darauf hin, dass dies bereits in mehreren Städten wie zum Beispiel Bremen und in Unternehmen so gehandhabt wird. "Man muss nicht jeden Tag zwei Burger essen", sagte Göring-Eckardt weiter. Dies entspreche ungefähr dem durchschnittlichen Fleischkonsum der Bundesbürger - nämlich rund 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Weniger Fleisch zu essen sei gut für die Gesundheit, den Tier- und den Klimaschutz.

Einen Zwang hin zum Veggie Day solle es aber keineswegs geben, betonte Göring-Eckardt. Allerdings könne sie sich vorstellen, dass die Politik es fördere, wenn der Speiseplan an diesen Tagen abwechslungsreich gestaltet werde. Früher habe es in vielen Familien mindestens freitags kein Fleisch gegeben; ein Veggie Day sei eine moderne Form dieser Tradition.

Künast: "Es wird ja niemandem etwas verboten"

Fraktionschefin Renate Künast sagte der Deutschen Presse-Agentur, als erstes solle es um die öffentlichen Kantinen gehen. So eine Initiative werde gut ankommen: 60 Prozent der Deutschen seien zu weniger Fleischkonsum bereit. „Es wird ja niemandem etwas verboten.“

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland unterstützt das Vorhaben der Grünen. Der Verbandsvorsitzende Hubert Weiger sagte der Zeitung: "Wir fordern einen fleischfreien Tag und mindestens 20 Prozent Bio- und Neulandfleisch in öffentlichen Kantinen bis 2015."

AFP/dpa

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