Interaktive Diagramme: Wo die AfD in Sachsen-Anhalt besonders stark abschnitt

Wie haben die Parteien abgeschnitten, welche Koalitionen sind möglich, wo triumphierte die AfD? Diagramme, Karten und Grafiken zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.
- Der neue Landtag von Sachsen-Anhalt* wurde am Sonntag gewählt.
- Bei der Landtagswahl erreichte die AfD weit weniger Stimmen als erwartet.
- Hier im Artikel bieten wir ihnen Diagramme, Grafiken, Live-Daten und Karten.
Magdeburg. Bei den Landtagswahlen 2016 schaffte es die AfD auf Anhieb zur zweitstärksten Kraft hinter der CDU ins Parlament - diese Rolle konnte sie auch 2021 halten. Als stärkste Partei ging sie jedoch bei weitem nicht aus der Landtagswahl hervor, wie frühere Umfragen hatten vermuten lassen. Die Wahl in diesem Jahr bot generell einige Besonderheiten. Eigentlich sollte das Parlament nämlich bereits im März gewählt werden. Aufgrund der Corona-Pandemie und der Hoffnung auf eine höhere Wahlbeteiligung - bei den Wahlen 2016 lag diese immerhin bei 61,1% - wurde jedoch entschieden, die Wahl erst später abzuhalten. Außerdem soll zugleich der Landtag von aktuell mindestens 87 Sitzen auf 83 verkleinert werden.
Als Sieger der Wahl gilt der amtierende Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU)*. Seine erste große Herausforderung für diese Wahlperiode könnte dann jedoch bereits mit der Bildung einer regierungsfähigen Koalition beginnen. Für den Posten des Ministerpräsidenten hatten sich die Spitzenkandidaten der anderen Parteien* aber sowieso lediglich Außenseiterchancen ausgerechnet. Die Schwerpunkte in den Wahlprogrammen der Parteien* lagen neben Wirtschafts- und Corona-Themen vor allem auf der Sicherheit, dem Verkehrsmanagement und der Energiewende.
Die Landtagswahlen* bestimmen die Zusammensetzung der Parlamente in den jeweiligen Bundesländern. In den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg werden sie Abgeordnetenhaus genannt. Die Bundesländer können beispielsweise die Dauer der Wahlperiode selbst bestimmen, solange sich die Regelungen mit den Wahlgrundsätzen Deutschlands vereinbaren lassen. In Sachsen-Anhalt kann der Landtag für die Dauer von fünf Jahren über das politische Geschehen des Bundeslandes entscheiden.
In Sachsen-Anhalt wurde wie bei jeder Landtagswahl eine kombinierte Variante einer Persönlichkeitswahl und Verhältniswahl durchgeführt, bei der jeder Wahlberechtigte zwei Stimmen zur Verfügung hat. Mit der Erststimme wurden in den 41 Wahlkreisen jeweils ein Direktmandat für den Landtag gewählt. Mit der Zweitstimme wählte man hingegen die Landesliste einer bestimmten Partei. Die Reihenfolge der Kandidaten auf den Listen wurde zuvor von den Parteien festgelegt und darf danach nicht mehr abgeändert werden. Das Parlament setzt sich dann aus den 41 Direktmandaten der Erststimmen und weiteren 42 Mandaten über die Landeslisten der Zweitstimmen zusammen.
Gewinnt eine Partei mehr Direktmandate, als sie durch ihre Zweitstimme Sitze erhält, ziehen die restlichen direkt gewählten Abgeordneten mittels eines Überhangmandats in den Landtag. Durch solche Überhangsmandate kann sich die Gesamtzahl der zu vergebenen Sitze erhöhen. Um kleinere Parteien weniger zu benachteiligen, wird auch in Sachsen-Anhalt das sogenannte Hare-Niemeyer-Verfahren angewandt. Durch dieses System kann sich die Gesamtzahl der Abgeordneten gegebenenfalls leicht abändern.
So funktioniert das Hare-Niemeyer-Verfahren
Bei diesem Verteilungsverfahren für die Sitze im Parlament sollen Benachteiligungen kleinerer Parteien weitestgehend vermieden werden. Die Verteilung der Sitze aus dem Landtagswahl-Ergebnis in Sachsen-Anhalt errechnet sich wie folgt: Die Gesamtzahl der verfügbaren Sitze wird mit dem Zweitstimmenanteil der Partei multipliziert und dann durch die Gesamtzahl aller gültigen Zweitstimmen geteilt. Im nächsten Schritt werden dann zunächst den ganzzahligen Werten je ein Sitz zugeteilt. Die am Ende noch zu vergebenen Sitze werden der Größe der Nachkommastelle nach unter allen Parteien die mindestens fünf Prozent aller gültigen Zweitstimmen erhalten haben aufgeteilt. Allerdings kann bei diesem Verfahren auch eine gewisse Paradoxie auftreten. Wird die Gesamtzahl der zu vergebenen Sitze erhöht, kann eine Partei trotz gleicher Stimmverteilung einen Sitz verlieren. Von Selin Hubert. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Transparenz: Unsere Daten, Quellen und Methoden
Die dargestellten Umfrage-Daten zu der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt beruhen auf den Zahlen der INSA. Andere Informationen zu den Landtagswahlen in diesem Artikel stammen von der Homepage des Bundeswahlleiters oder dem statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt. Die Wahlelemente stammen von der Deutschen Presse-Agentur, die die Daten permanent auf Basis von INSA aktualisiert und dann hier im Artikel automatisch integriert werden.