Bayern wählt im Herbst 2023 einen neuen Landtag. Im Folgenden finden Sie alle wichtigen Infos zur Landtagswahl im Überblick.
In Bayern steht die nächste Landtagswahl an: Die Wählerinnen und Wähler müssen neue Volksvertreter für das Parlament wählen, die für die Gesetze im Freistaat zuständig sind. Die Abgeordneten des Bayerischen Landtags werden von den Bürgern in allgemeiner, gleicher, unmittelbarer und geheimer Wahl nach einem verbesserten Verhältniswahlrecht gewählt.
Sitz | Maximilianeum in München |
Legislaturperiode | fünf Jahre |
Abgeordnete | Aktuell 205 |
Vorsitz | Ilse Aigner (CSU) |
Letzte Wahl | 14. Oktober 2018 |
Wann findet die Landtagswahl in Bayern statt?
Die Bayern-Wahl findet am 8. Oktober 2023 statt. Die Staatsregierung hat diesen Tag als den Wahltag terminiert. Schon vorher können Wahlberechtigte in Bayern ihre Stimme über die Briefwahl abgeben. Die Unterlagen hierfür müssen im Vorfeld bei der jeweiligen Gemeinde beantragt werden. Das ist frühestens vier Wochen vor der Wahl möglich.
Wer darf wählen?
Stimmberechtigt sind alle deutschen Staatsbürger, die mindestens 18 Jahre alt sind und seit mindestens drei Monaten ihren Hauptwohnsitz in Bayern haben.
Wer wird gewählt?
Ähnlich wie bei der Bundestagswahl gibt es auch bei der Landtagswahl in Bayern die Erst- und Zweitstimmen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass aus allen Wahlkreisen in Bayern mindestens ein Abgeordneter im Landtag sitzt, das Verhältnis der Stimmen aber noch gewährleistet wird. Allerdings gibt es beim bayerischen Wahlsystem kleine Unterschiede zur Bundestagswahl:
Erststimme: Bayern ist in insgesamt 91 Stimmkreise unterteilt. Jeder dieser Kreise entsendet einen Direktkandidaten in den Bayerischen Landtag. Eine einfache Mehrheit reicht dabei aus.
Zweitstimme: Um das Verhältnis der abgegebenen Stimmen dennoch zu erhalten, gibt es die Zweitstimmen. Knapp die Hälfte der Mandate (89 von 180) werden an Listenkandidaten vergeben. Die Parteien geben für jeden Regierungsbezirk eine Liste mit ihren Kandidaten auf. Die Regierungsbezirke erhalten dabei je nach Einwohnerzahl unterschiedlich viele Sitze im Bayerischen Landtag.
Wie erfolgt die Sitzverteilung?
Wichtig für die Ermittlung der Sitze sind in Bayern die sogenannten Gesamtstimmen. Im Unterschied zur Bundestagswahl werden die Erst- und Zweitstimmen zusammengezählt. Durch dieses Modell gehen die Erststimmen nicht verloren, wenn ein Kandidat nicht direkt in den Landtag gewählt wird.
Erhält eine Partei landesweit weniger als fünf Prozent der Stimmen, kann sie nicht in den Landtag einziehen. Aus den übrigen Stimmen wird errechnet, wie viele Sitze im Landtag den Parteien zusteht, die es über die 5-Prozent-Hürde geschafft haben. Zunächst erhalten alle Direktkandidaten einen Sitz im Landtag. Stehen einer Partei nach dem Verhältnis der Gesamtstimmen noch weitere Sitze zu, ziehen zusätzliche Kandidaten über die Liste in den Bayerischen Landtag.
Wie funktionieren Überhang- und Ausgleichsmandate?
Es gibt noch einen besonderen Fall, der allerdings eher selten vorkommt: Wenn eine Partei mehr Direktmandate gewinnt, als ihr nach der Gesamtstimmen-Auszählung zustehen. Um das Verhältnis aufrechtzuerhalten, erhalten die Parteien Ausgleichssitze für ihre Listenkandidaten. Der Landtag wird also vergrößert, bis das Verhältnis wieder dem Wählerwillen entspricht.
Zusammensetzung Bayerischer Landtag seit 2018 | |
CSU | 82 |
Bündnis 90/Die Grünen | 38 |
Freie Wähler | 27 |
AfD | 17 |
SPD | 21 |
FDP | 12 |
Fraktionslos | 8 |
Was sind die Aufgaben des Bayerischen Landtags?
Nach der Landtagswahl in Bayern 2023 wird zunächst der Landtagspräsident und anschließend das Präsidium bestimmt. Ab diesem Zeitpunkt ist der Landtag arbeitsfähig und kann sich um die zentralen Aufgaben des Landtags kümmern.
- Aufgaben des Bayerischen Landtags:
- Ministerpräsidenten wählen und Regierungsmitglieder bestätigen
- Gesetze für Bayern beschließen
- Regierung und die ihr unterstellte Verwaltung kontrollieren
- den Staatshaushalt in Bayern beschließen
(Sebastian Richter)
Wann ist die nächste Landtagswahl in Bayern?
Die nächste Landtagswahl in Bayern findet voraussichtlich am Sonntag, 8. Oktober 2023, statt. Der Landtag wird alle fünf Jahre neu gewählt.
Was wird bei der Landtagswahl in Bayern gewählt?
Bei der Landtagswahl wird das bayerische Parlament, die Legislative des Bundeslandes, gewählt. Der Landtag trifft in München zusammen und setzt sich aus mindestens 180 Abgeordneten verschiedener Parteien zusammen. Das Parlament wählt den Ministerpräsidenten, kontrolliert die Landesregierung und beschließt neue oder ändert bestehende Gesetze, die ganz Bayern betreffen.
Wie wird der bayerische Landtag gewählt?
Alle Wahlberechtigten haben zwei Stimmen. Mit der Erststimme wählen sie einen Direktkandidaten in ihrem Stimmkreis, von dem es in Bayern 91 gibt. Wer die einfache Mehrheit der Stimmen erhält, zieht in den Landtag ein. Mit der Zweitstimme wählen die Wahlberechtigten den Kandidaten der Wahlkreisliste einer Partei, anders als bei der Bundestagswahl, wo die Stimme direkt an die Partei und ihre Liste geht.
Wer darf bei der Landtagswahl in Bayern wählen?
Wahlberechtigt ist, wer einen deutschen Pass, das 18. Lebensjahr vollendet und seit mindestens drei Monaten seinen Hauptwohnsitz in Bayern hat.
Welche Parteien gibt es im bayerischen Landtag?
Die größte Fraktion im bayerischen Landtag ist die CSU mit 82 von 205 Sitzen. Zusammen mit den Freien Wählern (27 Sitze) bilden sie in der aktuellen Legislaturperiode die bayerische Landesregierung. Die Opposition im Landtag besteht aus Grünen (38 Sitze), SPD (21 Sitze), AfD (17 Sitze) und FDP (12 Sitze). Zudem sitzen acht fraktionslose Abgeordnete im Parlament, die aus ihrer Fraktion ausgetreten waren.
Wer wählt den Ministerpräsidenten in Bayern?
Der bayerische Ministerpräsident oder die Ministerpräsidentin wird nicht direkt vom Volk, sondern vom Landtag für fünf Jahre gewählt. Artikel 44 der Bayerischen Verfassung legt fest, dass dies innerhalb einer Woche nach der Landtagswahl geschehen muss. Der Kandidat muss das 40. Lebensjahr vollendet haben und selbst wahlberechtigt sein.
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