Latte Macchiato in Prenzlauer Berg: Bürgermeister lädt Dobrindt ein

Mit seinem Aufruf zur „konservativen Revolution“ hatte Alexander Dobrindt besonders im linksgerichteten Lager der Bevölkerung für Aufsehen gesorgt. Nun erhält der CSU-Politiker eine besondere Einladung.
Berlin - Der Bürgermeister von Berlin-Pankow hat CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt in seinen Bezirk eingeladen. „Ich lade Herrn Dobrindt bei freiem Geleit gern auf einen Latte Macchiato in den Prenzlauer Berg ein“, schreibt Bürgermeister Sören Benn (Die Linke), in der Zeitung „Welt“ als Antwort auf einen viel diskutierten Gastbeitrag Dobrindts in dieser Zeitung. Dort könne er sich überzeugen, „dass in Wirklichkeit alles noch viel schlimmer ist“.
Dobrindt hatte in seinem Beitrag eine angebliche „linke Meinungsvorherrschaft“ beklagt und den Pankower Stadtteil Prenzlauer Berg als Symbol dafür benutzt. „Deutschland ist nicht der Prenzlauer Berg, aber der Prenzlauer Berg bestimmt die öffentliche Debatte“, heißt es in dem Artikel des früheren Bundesverkehrsministers, in dem er unter anderem zu einer „konservativen Revolution“ aufruft.

Humorvoll kontert nun der Bürgermeister. „Wenn Prenzlauer Berg die öffentliche Debatte bestimmte, wäre ich vielleicht bald Bundeskanzler und ganz Deutschland rot-rot-grün versifft. Nicht auszudenken“, schreibt Benn und nimmt dabei noch weitere Klischees über den Stadtteil, wie die hohen Mieten und die hohen Geburtenraten, aufs Korn.
dpa