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Rede "geborgt": Le Pen kupfert bei Fillon ab

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Marine Le Pen bei einer Wahlkampfveranstaltung. Foto: Thibault Camus
Marine Le Pen bei einer Wahlkampfveranstaltung. © Thibault Camus

Paris - Plagiats-Vorwürfe gegen Marine Le Pen: Die rechtspopulistische französische Präsidentschaftskandidatin scheut nicht davor zurück, mit einer abgekupferten Rede Wahlkampf zu machen.

Mindestens vier Passagen einer patriotischen Rede des in der ersten Runde gescheiterten konservativen Kandidaten Fillon vom 15. April, fanden sich nahezu Wort für Wort in einem Vortrags Le Pens bei einer Maifeier am Montag im Ort Villepinte nördlich von Paris wieder. Darin ging es um Frankreichs große Bedeutung hinsichtlich seiner Geografie und seiner Sprache sowie um einen möglichen Sonderweg, den Frankreich im 21. Jahrhundert gehen könne. Das berichtete unter anderem die Zeitung «Le Monde». 

Le Pen habe die Urheberschaft dieser Passagen nicht erwähnt, so das Blatt. Angesprochen auf das Plagiat sagte der stellvertretende Vorsitzende von Le Pens Front National, Florian Philippot, "mit einem Augenzwinkern" sei eine "kurze rührende Passage" aus einer Rede über Frankreich übernommen worden. Le Pen sei da nicht so verbissen.

Le Pens Wahlkampfdirektor David Rachline sagte der Zeitung «Liberation», die Rede sei kein Plagiat gewesen, die Kandidatin habe die Anleihen bei Fillon bewusst gemacht. Le Pen wolle zeigen, dass sie eine Kandidatin sei, die die Menschen zusammenbringe, sagte er.

Der satirische YouTube-Kanal Ridicule TV hatte als erstes ein Video mit einer Gegenüberstellung der entsprechenden Redeteile veröffentlicht.

Die Rechtspopulistin, die Frankreich aus der EU brechen und den Euro in Frankreich abschaffen will, tritt am kommenden Sonntag in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl gegen den proeuropäischen Reformpolitiker Emmanuel Macron an. Umfragen zufolge geht Macron als Favorit in die Stichwahl.

dpa/afp

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