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Hilfe aus Nahost: Putin und Prigoschin rekrutieren im Flüchtlingslager

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Soldaten der Söldner-Truppe Wagner im Einsatz im Ukraine-Krieg.
Soldaten der Söldner-Truppe Wagner im Einsatz im Ukraine-Krieg. Kommt bald Hilfe aus dem Libanon? © IMAGO/Viktor Antonyuk

Russland rekrutiert aktuell wohl im Nahen Osten. In einem palästinensischen Flüchtlingscamp sollen Soldaten angeworben werden. Für 350 Euro im Monat.

Beirut/Moskau – Gehen Russland die Soldaten aus? Immer wieder gibt es Berichte über neue Mobilisierungsmaßnahmen, selbst im russischen Staatsfernsehen werben Moderatoren für den Kriegsdienst. Neue Soldaten für die Front kommen derweil keineswegs nur aus Russland: Söldner unterstützen die Gruppe Wagner, Tschetschenen kämpfen im Auftrag Ramsan Kadyrovs und Unterstützung kommt nun offenbar auch aus dem Libanon.

Russen-Hilfe aus Libanon? Offenbar für 350 Euro an die Ukraine-Front

Wie das auf den Nahen und Mittleren Osten spezialisierte Portal The Media Line berichtet, erhalten Libanesen 350 US-Dollar im Monat, wenn sie sich dem russischen Militär anschließen. Außerdem gebe es eine Entschädigung für die Familien der Angehörigen. Laut dem Bericht soll es sich vor allem um Palästinenser handeln, die im Namen Russlands kämpfen wollen. Die meisten von ihnen sollen aus einem palästinensischen Flüchtlingslager stammen.

Der Fokus gelte jungen Menschen, vor allem solchen, die Drohnen bedien können oder Erfahrung im Guerrillakrieg mitbringen. Wie The Media Line weiter berichtet, werde die Rekrutierung von der im Libanon ansässigen Hisbollah-Bewegung unterstützt. Deutschland stuft die Gruppe als Terrororganisation ein. 2020 verbot der damalige Innenminister Horst Seehofer (CSU) die Hisbollah in Deutschland. Die Terrorvereinigung hat in Deutschland nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz mehr als 1000 Mitglieder.

Söldner-Truppe Wagner eröffnet Rekrutierungszentren in 42 russischen Städten

Offenbar mischt auch die Gruppe Wagner bei der Rekrutierung mit. Die Söldnergruppe wirbt Männer aus Afrika und Asien für den Kampf in der Ukraine an. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin verkündete jüngst auch die Eröffnung von 58 Rekrutierungszentren in Russland. „In 42 Städten der Russischen Föderation wurden Rekrutierungszentren im Auftrag von Wagner eröffnet“, erklärte der Geschäftsmann am Freitag im Telegram-Kanal seines Unternehmens Concord. Die meisten von ihnen befinden sich nach einer veröffentlichten Liste der Rekrutierungszentren in Sportzentren und Kampfsportvereinen.

„Neue Kämpfer kommen dort an, sie werden uns begleiten, um ihr Land und ihre Familien zu verteidigen“, sagte Prigoschin mit Blick auf die Rekrutierungszentren. Wie viele Kämpfer rekrutiert werden sollen und wie lange die Rekrutierung andauern soll, gab Prigoschin nicht an. Im Falle Libanons ist bisher von rund 300 die Rede. (as)

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