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„Lindner gehört ins Bett“: FDP-Chef mit Corona bei Parteitag zugeschaltet - jetzt meldet er sich

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Von: Cindy Boden

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FDP-Chef Christian Lindner digital aus Washington zugeschaltet beim FDP-Bundesparteitag.
FDP-Chef Christian Lindner digital aus Washington zugeschaltet beim FDP-Bundesparteitag. © Michael Kappeler/dpa

Lindners Name stand wie gewohnt beim FDP-Parteitag auf der Rednerliste - doch sein Auftritt war anders als üblich. Verschwitzt, kürzere Redezeit, wenig Interaktion.

Update, 23. April, 20.02 Uhr: Wie schlimm war es für Christian Lindner, beim Parteitag zu sprechen? Der Parteichef meldete sich via Twitter und versicherte, es gebe keinen Grund, sich um ihn zu sorgen. „Vielen Dank für Genesungswünsche hier“, schrieb er. „So sieht es aus, wenn man morgens um 0600 ohne Maske im Scheinwerfer steht… ich freue mich auf den nächsten Parteitag zu normaler Zeit und vor Ort.“

FDP-Chef mit Corona bei Parteitag zugeschaltet - Das sorgt für viele Kommentare

Erstmeldung vom 23. April:

Berlin - Christian Lindner hatte sich den Parteitag seiner FDP ein wenig anders vorgestellt. Schließlich war er nur virtuell dabei - die Hauptrede am Samstagmittag (23. April) hielt er von Washington aus. Denn der FDP-Chef und Bundesfinanzminister hatte sich mit dem Coronavirus infiziert und saß während einer Reise in den USA nun erst einmal dort fest.

„Dank dreier Impfungen nur leichte und wieder abklingende Erkältungssymptome“, schrieb er am Donnerstag noch auf Twitter. Demnach stand einer Rede per Video-Übertrag nichts im Wege. Auf die Zeitverschiebung ging er zu Beginn seiner rund 40-minütigen Ausführungen - kürzer als üblich - selbst ein. Sechs Uhr morgens in Washington: „Die am weitest entfernt gehaltene Rede und die früheste Rede.“

FDP-Parteitag: Lindner hält Rede mit Corona-Infektion - Erscheinungsbild sorgt für Kommentare

Doch noch etwas fiel schnell auf: Lindner schwitzte arg, sein Gesicht glänzte. Zwar umriss er wie üblich in seiner Rede zahlreiche Themen weitgehend souverän, doch das äußere Erscheinungsbild ließ manche Zuschauer vermuten: So richtig gut schien es Linder nicht zu gehen. Auf Twitter hinterließen schnell mehrere Nutzer Kommentare.

Lindner soll „ins Bett“: Twitter-Nutzer kommentieren FDP-Parteitagsauftritt des Vorsitzenden

„Corona first, Bedenken second“, war beispielsweise ein vielzitierter Tweet mit Anspielung auf ein früheres Motto der FDP: „Digital first, Bedenken second“. Dazu ein Standbild, das Lindner sehr unvorteilhaft zeigte - wobei eine solche Momentaufnahme seinen Zustand noch einmal schlechter darstellen ließ als beim Schauen der Rede mit Bewegtbild.

Dazu schrieb die Nutzerin noch: „Kurzum: Der Mann gehört ins Bett.“ Und: „Man merkt auch, dass er nicht richtig geradeaus redet, jedenfalls nicht so wie sonst. Auch als FDP-Vorsitzender darf man krank sein und muss nicht um jeden Preis durchziehen. Vielleicht muss man das nochmal sagen“, und wünschte gute Besserung.

„Der Mann sieht gerade nicht gesund aus“, meinte auch jemand anderes. Ein paar Verweise auf den Zustand des Ministers und die Corona-Politik (Stichwort: Lockerungen) waren bei Twitter ebenfalls zu lesen. Der FDP-Fraktionschef stellte kurz vor dem Parteitag erst die Corona-„Zwangsisolation“ infrage. „Kann nicht mal jemand an Lindners Eigenverantwortung appellieren und ihn ins Bett schicken?“, hieß es aber auch.

Lindner mit Corona beim FDP-Parteitag zugeschaltet - Unruhe steigt wegen technischer Probleme

Das Image als Digitalisierungspartei spielte dann gegen Ende von Lindners Rede auch noch einmal eine Rolle. Denn plötzlich stockte die Verbindung. Zunächst lief alles gut, dann fror das Bild mehrfach ein, der Ton setzte immer wieder kurzzeitig aus. Die Anwesenden in Berlin sollten das durch Applaus überbrücken. Doch die Unruhe im Saal stieg. Einmal versagte die Technik sogar komplett, Lindner war nicht mehr zu sehen. Ein letzter Versuch gelang dann noch und der Parteivorsitzende fand zum Ende seiner Rede.

Darin nahm er, ähnlich wie sein Parteikollege Wolfgang Kubicki schon zuvor, Kanzler Olaf Scholz in Schutz. Lindner sicherte dem Regierungschef die Unterstützung seiner Partei zu. Doch der Finanzminister teilte gegen die Union und ihre Pläne zu einem Bundestags-Antrag zu schweren Waffenlieferungen aus: Er kritisierte „parteipolitische Manöver“ und „parteipolitisches Bodenturnen“. (cibo)

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