Die Berliner Politikerin saß für die Linke von 2017 bis 2021 im Bundestag. Sie engagierte sich im Entwicklungsausschuss und verlor durch die Wahlniederlage ihr Amt. Die Linke kam bei der Bundestagswahl nur noch auf 4,9 Prozent – durch drei gewonnene Direktmandate in Berlin und Leipzig schaffte es die Partei aber noch, in Fraktionsstärke ins Parlament einzuziehen.
Seitdem haben die Flügelkämpfe in der Partei noch einmal zugenommen. In ihrem Austrittsschreiben attackierte Sommer die Haltung ihrer ehemaligen Partei. Ebenfalls irritiert zeigte sich die Politikerin kurdischer Herkunft über den Umgang mit der Situation der Kurden in Syrien. Es sei für sie untragbar, dass Teile der Partei das Assad-Regime in Syrien unterstützten.
Außerdem fehle es an Abgrenzung zu antisemitischen Organisationen wie der Hamas und Hisbollah. Sommer schrieb weiter, dass die Linke sich als antifaschistische Partei unglaubwürdig mache, wenn sie auch bei Querdenkern um Stimmen buhle. Damit dürfte die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht gemeint sein, die die Corona-Politik der Bundesregierung in der Vergangenheit scharf kritisierte. Sommer konstatierte, dass die Partei nicht mehr zu verändern sei. Daher bliebe für sie nur der Austritt.
Der Abgang der Berliner Politikerin wirft erneut ein Schlaglicht auf die Verhältnisse in der Partei. Nicht nur die Russland-Politik sorgt für innerparteilichen Wirbel. Zuletzt erschütterte die Linke ein Sexismusskandal. Die frühere Bundestagsabgeordnete Simone Barrientos war im März ausgetreten, Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow gab ihr Amt ebenfalls auf. (fh)