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Luisa Neubauer irritiert mit Radikal-Ton: „Längste Pipeline der Welt sprengen“

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Von: Michelle Brey

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Auf Instagram scheint Luisa Neubauer darüber zu witzeln, eine Pipeline in die Luft sprengen zu wollen. Die Aussage steht im Kontext mit einem Bauvorhaben in Ostafrika.

Kopenhagen - Mit einem Video auf der Social-Media-Plattform Instagram sorgt Klimaaktivistin Luisa Neubauer für Wirbel. Darin sprach die 26-Jährige von einem Plan, eine Pipeline in die Luft zu jagen. Das Video nahm sie am Montag (13. Juni) in Dänemark beim „Copenhagen Democracy Summit“ auf. Die Instagram-Story ist nicht mehr verfügbar. Nach 24 Stunden löschen sich Story-Beiträge auf der Plattform.

Luisa Neubauer: „Längste Rohöl-Pipeline der Welt sprengen“

Lachend blickte Neubauer in die Kamera und sagte: „Und jetzt planen wir, wie man....“. Den Satz sprach die Aktivistin nicht zu Ende, stattdessen war das Gekicher der 26-Jährigen zu hören. In einem eingebetteten Text ergänzte sie allerdings: „Natürlich denken wir darüber nach, wie man die längste Rohöl-Pipeline der Welt sprengen könnte.“

Die Aussage der „Fridays For Future“-Aktivistin steht in einem Zusammenhang mit der EACOP-Pipeline, deren Bau in Ostafrika geplant ist. Die Abkürzung EACOP steht für  „East African Crude Oil Pipeline“ (deutsch: Ostafrikanische Rohöl-Pipeline). Laut der Website des Projekts geht es dabei konkret um folgendes Vorhaben:

Umweltschützer kritisieren das Projekt. Nicht zuletzt will die Kampagne namens „Stop EACOP“ auf das Bauvorhaben aufmerksam macht. Auf deren Website heißt es, dass durch die Pipeline Naturschutzgebiete angegriffen würden, welche für Tiere wie Elefanten, Löwen und Schimpansen von großer Bedeutung seien. Zudem sei die Wasserversorgung für Millionen Menschen gefährdet.

Luisa Neubauer: Aussagen irritieren - sie kontert: „Jesus Maria“

Auf den sozialen Plattformen erhielt Neubauer für ihre Worte hinsichtlich der Pipeline Kritik. Auf einen Tweet reagierte sie am Montag schließlich mit den Worten: „Jesus Maria, es ist ein Buch.“ Dazu postete die 26-Jährige ein Bild des Buchcovers „How to Blow Up a Pipeline“, das der schwedische Autor und Klimaforscher Andreas Malm schrieb. Er gilt als Vordenker der radikalen Klimabewegung. Andreas Malm schrieb unter anderem in einem Gastbeitrag für die Zeitung Der Spiegel in Bezug auf den Klima-Aktivismus: „Wir haben noch nicht genug getan. Wir müssen mehr versuchen. Wir brauchen keine großen Konzepte, um zu erkennen, dass jetzt nur Sabotage und Sachbeschädigung helfen.“

Auch auf ihrem Instagramaccount nahm die 26-Jährige Bezug auf Malms Buch. „‚Eine Pipeline sprengen‘, wenn es um EACOP geht: Deren Bau verhindern“, schrieb sie unter das Cover. Das sei „nicht so schwer zu verstehen, würde man denken“, so Neubauer weiter.

Auf Instagram wies Luisa Neubauer auf das Buch „How to Blop Up A Pipeline“ von Andreas Malm hin.
Auf Instagram wies Luisa Neubauer auf das Buch „How to Blop Up A Pipeline“ von Andreas Malm hin. © Screenshot Instagram/luisaneubauer

„Klimakiller-Pipeline“: Luisa Neubauer kommentiert Ostafrika-Projekt - und kritisiert die Deutsche Bank

Eine Anfrage an Neubauer blieb zunächst unbeantwortet. Gegenüber Bild.de sagte Neubauer, dass das EACOP-Projekt fast eine halbe Gigatonne Kohlenstoffdioxid (CO2) produzieren würde. „Wir sprechen mit der französischen Regierung, mit möglichen Investoren und Versicherern der Pipeline, und mobilisieren über soziale Netzwerke, damit diese Klimakiller-Pipeline niemals gebaut, sondern endlich abgeblasen wird“, so Neubauer.

Nahezu alle Versicherer und Banken hätten bereits abgelehnt, das Bauvorhaben zu unterstützen - „bis auf die Deutsche Bank“, sagte die 26-Jährige. Zu ihren Worten in ihrer Instagram-Story vom Montag äußerte sich die Aktivistin allerdings nicht. Aufmerksamkeit auf das umstrittene Projekt hat die 26-Jährige damit allerdings allemal gelenkt.

Erst kürzlich hatte Neubauer ihre Empörung über Kanzler Olaf Scholz zum Ausdruck gebracht. Sie warf Scholz vor, die NS-Herrschaft und den Klimawandel zu relativieren. (mbr)

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