30 Jahre nach Mauerfall: Grüne wollen „Grünes Band“ lückenlos schützen

Das „Grüne Band“, der ehemalige Grenzstreifen zwischen der BRD und der DDR soll nach Ansicht der Grünen lückenlos geschützt werden.
Berlin - Die Grünen wollen den ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen, das sogenannte Grüne Band, lückenlos schützen. „Wir wollen das Grüne Band 30 Jahre nach der friedlichen Revolution* weiterentwickeln - als Leuchtturm für den Naturschutz und als Erinnerungsort“, heißt es in einem Antrag der Grünen-Fraktion im Bundestag, der im Bundestag beraten werden sollte. Der ehemalige Grenzstreifen zwischen der BRD und der DDR solle als Nationales Naturmonument ausgewiesen werden - einer Schutzkategorie im Bundesnaturschutzgesetz. Bisher treffe dies nur auf rund die Hälfte des Grünen Bandes zu.
1400 Kilometer lange ehemalige Grenze als Rückzugsort für bedrohte Arten
Die Bundesregierung soll dafür mit den Ländern zusammenarbeiten, um die wertvolle Natur zu sichern und der nationalen Bedeutung als Erinnerungs- und Gedenkort gerecht zu werden, fordern sie.
Die ehemalige Grenze zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland zieht sich über rund 1400 Kilometer vom Ostseestrand bis ins sächsisch-bayerische Vogtland. Schon während der deutschen Teilung hätten entlang der abgeriegelten Grenze viele stark bedrohte oder seltene Tierarten sowie seltene Pflanzen Rückzugsgebiete gefunden, erklären die Grünen.
Mauerfall: Grüne wollen „Grünes Band“ als Erinnerungsort behalten
Der besondere Wert des Grünen Bandes liege in der Verbindung dieser Naturräume mit den Resten der DDR-Grenzbefestigungsanlagen und kulturellen Einrichtungen und anderen Orten der Erinnerung und des Gedenkens. Auch als Tourismusort hat es sich nach Angaben der Fraktion entwickelt.
Ein vollständiger Lückenschluss entlang des Grünen Bandes würde auch zum Schutz der Biodiversität in Deutschland beitragen, heißt es in dem Antrag. Die Bundesregierung solle sich außerdem für die weitere Entwicklung des europäischen Grünen Bandes einsetzen, das sich entlang des „Eisernen Vorhangs“ in 23 weiteren Staaten erstrecke.
Gregor Gysi, 71, war der letzte Vorsitzende der SED und Vorsitzender der Nachfolgepartei PDS. Heute ist Gysi Bundestagsabgeordneter der Linken. Im Interview mit merkur.de* sprach er über den Mauerfall.
Der Mauerfall jährt sich 2019 zum 30. Mal. Durch Mödlareuth (48 Einwohner) lief bis zur Wiedervereingung die innerdeutsche Grenze - jetzt hat sich hoher Besuch angekündigt.
dpa
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