Vor Corona-Gipfel: Merkel plant rigorose Regeln für den Herbst - „Werte von 35 oder 50“

Mit Spannung wird die Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag erwartet - und die neuen Corona-Regeln nach der MPK. Angela Merkel will angeblich an der Inzidenz festhalten.
München/Berlin - Wie geht es weiter in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland? Im Hochsommer gelten nach einer monatelangen Impfkampagne immer noch Beschränkungen. Und im Herbst werden die Corona-Infektionszahlen wieder steigen. Darin sind sich etliche wissenschaftliche Experten und Politiker einig.
Coronavirus-Pandemie: Welche Corona-Regeln gelten künftig in Deutschland?
Doch: Was wird aus der Sieben-Tage-Inzidenz? Bleibt dieser Maßstab? Und wenn ja, zu welchen Bedingungen? Für Geimpfte und Umgeimpfte gleichermaßen? All diese Fragen sollen bei der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) an diesem Dienstag (10. August) auf den Tisch. Schon zuvor sickern jedoch erste Details durch.
„Die Kanzlerin will eher Werte von 35 oder 50 einführen“, zitiert nun die Bild Vertreter der SPD. „Bei einer Inzidenz von 50 bei gleichzeitiger Impfquote von 75 oder 80 Prozent würde eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50 bedeuten, dass der Infektionswert bei den Nicht-Geimpften bei 500 oder mehr läge.“ Aber: Würden die Regeln, die ab einer bestimmten Inzidenz greifen würden, für Ungeimpfte wie für Geimpfte gelten?
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Es dürfte spannend werden. So sollen die SPD-Länderchefs unterschiedliche Rechte ablehnen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stellte dagegen kürzlich im „heute journal“ des ZDF geimpften Bürgern „maximale Rechte“ in Aussicht. „Wir wollen keinen Lockdown mehr. Wer zweitgeimpft ist, muss, egal bei welcher Inzidenz, Zugang zu Geschäften erhalten“, sagte der 54-jährige Franke. Es sei „verfassungsrechtlich und vom Grundgesetz her nicht mehr gerechtfertigt, gleiche Beschränkungen aufzuerlegen“, meinte der bayerische Landeschef weiter. Wird er sich bei der MPK auch durchsetzen?
Coronavirus-Pandemie: MPK berät mit Angela Merkel über neue Regeln
Das Robert-Koch-Institut (RKI) aus Berlin wirbt kräftig dafür, dass die Inzidenz weiter als Maßstab in der Corona-Pandemie dient - trotz fortgeschrittener Impfkampagne. Am Montagabend (9. August) berichtete die Bild, dass die am 11. September auslaufende Regelung zur „epidemischen Lage“ auf seiner Sondersitzung am 7. September verlängert werden soll. (pm)