Merkels Politik der Weihnachtshoffnung gescheitert: Fahrt das Land endlich herunter - und zwar sofort
Wochen zogen ins Land und wurden mit dem Corona-Lockdown light vergeudet. Schulschließungen, herbe Kontaktbeschränkungen und Regeln für den Öffentlichen Nahverkehr müssen nun kommen und zwar schon ab Anfang der Woche. Ein Kommentar.
München - Sie haben viel zu lange zugesehen. Dabei war die zweite Corona-Welle schon fast gebrochen. Doch spätestens als die Zahlen nur noch stagnierten, nicht mehr sanken, hätten Kanzlerin Merkel und die MinisterpräsidentInnen zweifellos am Regelwerk nachlegen müssen. Doch sie blieben tatenlos. Tag für Tag sterben nun bis zu 600 Menschen an oder mit dem Virus und um Weihnachten herum könnten es noch mehr sein. Jetzt scheinen Kanzleramt wie Länderchefs den längst überfälligen Schritt endlich zu gehen.
Der Merkel-Gipfel am Sonntag muss die Kontakte auf ein Minimum begrenzen, sonst überlasten wir das ohnehin bereits enorm belastete Gesundheitssystem in Deutschland. Längst ist klar, dass die vielen guten Konzepte etwa der Gastronomie gegen das Virus nicht zu helfen scheinen.
Merkels Politik der Weihnachtshoffnung ist gescheitert - ein tödliches Corona-Fest droht
Schon die Begrenzung auf fünf Kontaktpersonen und zwei Haushalte war zu lasch, weil es leider zu viele gibt, die diese Regel nach eigenem Ermessen für sich auslegen.
Die Politik der Weihnachtshoffnung ist gescheitert. Die des Weihnachtsshoppings auch. Uns droht ein tödliches Weihnachtsfest.
Es gibt nicht DEN Schuldigen an der Ausbreitung dieser Pandemie, sondern ganz offensichtlich höchst unterschiedliche Ausbreitungs-Cluster. Wo genau der Hund begraben liegt, weiß keiner so genau. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als einmal in unserem Leben auf die Vorweihnachtszeit in der Form zu verzichten, wie wir sie kennen. Gleichzeitig gilt es Kraft zu tanken für die kommenden Monate, daher muss ein Weihnachten mit der Familie gewährleistet werden. Eine Begrenzung auf lediglich fünf Personen und/oder zwei Haushalte scheint unmöglich am Fest der Liebe. Was also tun?
Corona in Deutschland: Zahlen auf Rekordniveau - Schulen müssen geschlossen werden
Jetzt umgehend mit einem harten Lockdown zu handeln würde voraussichtlich die Ansteckungen zum Fest senken. Nicht erst ab Mittwoch, nicht ab Samstag, sondern schon ab Montag. Dann könnten wir an den drei Feiertagen vielleicht noch einmal glimpflich davonkommen.
Dazu müssten jetzt auch alle Schulen endlich in den Digitalunterricht von Zuhause aus treten - mit der Aussicht auf Wechselunterricht im Januar. Wenn die katastrophalen deutschen Kultusministerien zumindest das dann hinbekommen.
Schüler haben einen herben Einfluss auf das Infektionsgeschehen, das legen zahlreiche Studien etwa aus Deutschland, Österreich, den USA oder Kanada nahe. Sie sind Infektionstreiber, wie andere Mitglieder der Gesellschaft auch - und so sollten sie auch behandelt werden. Auch sie, ihre Angehörigen und die vielen Lehrer sollten so geschützt werden. Notfallbetreuungen müssen aber parat stehen.
Corona-Lockdown jetzt unausweichlich, aber: Merkel, Söder und Co. müssen endlich neue Lösungen präsentieren
Der Einzelhandel steht leider vor Komplettschließungen, Lebensmittelgeschäfte sollten künftig wieder zwingend die Anzahl der Menschen in den Läden begrenzen, wie schon Anfang des Jahres. Überall da, wo sich Menschen tummeln, muss ein Ende haben. Auch für den Öffentlichen Nahverkehr sollten daher strengere Maßstäbe angesetzt werden. Der nötige Mindestabstand muss auch hier gelten. Es ist unbegreiflich, wie es nach wie vor sein kann, dass Menschen 45 Minuten lang Gesicht an Gesicht durch die Städte zu ihren Arbeitsplätzen oder Schulen fahren. Schon die Schulschließungen könnten hier für Entzerrung sorgen.
Vielleicht wären für die Zeit nach einem harten Lockdown dann auch mal Taxigutscheine und separate Einkaufszeiten für Risikogruppen anzudenken. Dinge, die plausibel klingen, sich anderswo bewähren.
Viel Zeit wurde verschwendet, zu viel Zeit! Angesichts der Zahlen und den sich anbahnenden Lockerungen zu den Feiertagen muss das Land heruntergefahren werden - und zwar sofort. Um es mit den Worten der Kanzlerin zu sagen: „Es tut mir im Herzen leid!“