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Republikaner DeSantis will „politische Karte umgeschrieben“ haben – warum Trump bereits zur Drohung greift

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Von: Bedrettin Bölükbasi

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Der Republikaner Ron DeSantis zählt zu den großen Gewinnern der Midterms. Nun könnte der Gouverneur von Florida Donald Trump die Kandidatur streitig machen.

Tampa/München — Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat eine „sehr große Mitteilung“ für den 15. November angekündigt. Nun wird spekuliert: Er könnte bei der Präsidentschaftswahl 2024 erneut kandidieren. Doch eine Person aus seiner eigenen Partei könnte seinen Hoffnungen für eine neue Amtszeit als Präsident einen Strich durch die Rechnung machen: Ron DeSantis.

Der als möglicher künftiger Präsidentschaftskandidat gehandelte Gouverneur von Florida ist bei den US-Midterms für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden. Der 44-jährige Republikaner setzte sich klar gegen seinen demokratischen Herausforderer Charlie Crist durch und sammelte so kräftigen politischen Rückenwind.

Florida Gov. Ron DeSantis gives a victory speech after defeating Democratic gubernatorial candidate Rep. Charlie Crist during his election night watch party at the Tampa Convention Center on November 8, 2022 in Tampa, Florida. DeSantis was the projected winner by a double-digit lead.
Der Republikaner Ron DeSantis gewinnt das Rennen um den Gouverneursposten in Florida. © Octavio Jones/Getty Images/AFP

Midterms: DeSantis gewinnt Wahl in Florida — republikanischer Hardliner

DeSantis steht seit 2019 an der Spitze des Bundesstaates im Südosten der USA. Der rechte Hardliner gilt als aufstrebender Star der Republikaner - und vor den Präsidentschaftswahlen 2024 als potenzieller innerparteilicher Konkurrent von Trump. Der Gouverneur wurde unter anderem während der Corona-Pandemie für seine Ablehnung strikter Schutzmaßnahmen bekannt und damit für viele Republikaner zum Idol.

Er ist auch ein entschiedener Verfechter der Kulturkämpfe des konservativen Lagers gegen linksliberale Politik, unter anderem im Umgang mit der LGBTQ-Gemeinschaft und beim Abtreibungsrecht. Für Schlagzeilen sorgte DeSantis zuletzt, als er dutzende Migranten auf die schicke Urlaubsinsel Martha‘s Vineyard vor der Küste des Bundesstaates Massachusetts fliegen ließ. Der Umgang mit Migranten und Flüchtlingen aus Süd- und Mittelamerika ist ein zentrales Streitthema zwischen Republikanern und Demokraten.

Midterms: Florida-Gouverneur DeSantis will „politische Karte umgeschrieben“ haben

Nach seiner Wiederwahl sprach DeSantis von einem „Erdrutschsieg“ und nutzte seine Siegesrede für eine Attacke gegen die „Woke-Agenda“ liberaler Politiker. „Florida ist, wo woke sterben wird.“ Der Begriff „woke“ beschreibt das „wach sein“ gegenüber rassistischen und diskriminierenden Tendenzen in einer Gesellschaft. DeSantis gab laut der Zeitung The Hill zudem an, man habe nicht nur eine Wahl gewonnen, sondern die „politische Karte umgeschrieben“. Alle Informationen finden Sie in unserem News-Ticker zu den Zwischenwahlen.

„Wir haben gesehen, wie Freiheit und unsere Lebensweise in vielen anderen Gesetzgebungen dieses Landes ausgetrocknet sind, doch Florida hat standgehalten“, so DeSantis. Man habe „Fakten über Furcht“ und „Bildung über Indoktrination“ gewählt, erklärte der Wahlsieger. Auf der Party, wo seine Unterstützer die Wahl verfolgten, habe man „Noch zwei Jahre“ gerufen, erzählte er zudem. Dies wurde als eine Referenz zu DeSantis‘ möglicher Kandidatur bei der Wahl 2024 verstanden.

Midterms: DeSantis republikanischer Kandidat 2024? — Trump droht bereits

Der deutliche Wahlsieg stärkt DeSantis‘ Position bei den Republikanern. Viele Konservative wünschen sich DeSantis als Kandidaten bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2024. Er selbst hat noch nicht erklärt, ob er die Präsidentschaftskandidatur anstrebt, gilt aber als einer der wenigen Republikaner, die es bei den Vorwahlen mit Trump aufnehmen könnten. Das hat zu einer Rivalität der beiden Politiker geführt.

Im Sender Fox News warnte Trump DeSantis vor einer Präsidentschaftskandidatur. Der Gouverneur würde sich damit selbst „sehr schaden“: „Ich denke, er würde einen Fehler machen, ich denke, die Basis würde es nicht mögen.“ Trump warnte gar, er könne Dinge über DeSantis sagen, die „nicht sehr schmeichelhaft“ wären. „Ich weiß mehr über ihn als jeder andere - mit Ausnahme vielleicht von seiner Frau.“ Die Ergebnisse der US-Midterms finden Sie in unserem Ticker. (bb/dpa)

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