Mit den bereits existierenden Sanktionen gegen Belarus hat die EU auf die Unterdrückung der Zivilgesellschaft und der demokratischen Opposition in dem Land reagiert. Darunter fällt auch die aus EU-Sicht illegale Festnahme des regierungskritischen Bloggers Roman Protassewitsch. Behörden in Belarus hatten eine Passagiermaschine auf dem Weg von Athen nach Vilnius in Litauen zu einer Zwischenlandung in Minsk gezwungen, um ihn zu verhaften.
Die weitreichendsten Strafmaßnahmen sind bislang Wirtschaftssanktionen, die sich vor allem gegen Staatsunternehmen richten. Betroffen sind unter anderem Firmen, die mit Erdölerzeugnissen, Kalidüngemitteln und Waren zur Herstellung von Tabakprodukten Geld verdienen.
Lukaschenko hatte mit Blick auf die Sanktionen gesagt: „Wir haben uns darauf vorbereitet, wir wussten, was uns bedroht.“ Und er drohte zugleich: „Wir müssen diesen Dreckskerlen auf der anderen Seite der Grenze zeigen, dass ihre Sanktionen ihre eigene Ohnmacht sind.“
Litauen ist international einer der größten Fürsprecher der Demokratiebewegung im Nachbarland und seit längerem ein Zufluchtsort der belarussischen Opposition. Das Land hat viele Oppositionelle aufgenommen, darunter Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja. (mhof/dpa)