Colombo - Trotz des von der Regierung angekündigten Endes der Kampfoperationen in Sri Lanka dauern die Gefechte zwischen der Armee und den Tamilen-Rebellen im Nordosten der Insel an.
Die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) warfen dem Militär am Dienstag vor, gegen die Zusicherung der Regierung zu verstoßen, keine Luftangriffe zu fliegen und keine schweren Waffen einzusetzen.
Der LTTE-nahe Internetdienst Tamilnet meldete, Kampfflugzeuge hätten mindestens 23 Bomben abgeworfen. Die Armee feuere seit Dienstagfrüh verstärkt mit Artillerie, Raketen und Mörsern auf das Rebellengebiet, in dem zahlreiche Zivilisten festsitzen. Das Militär bestätigte laufende Operationen, wies den Einsatz schwerer Waffen aber zurück.
Die verbleibenden Rebellen sind auf einen Küstenstrich von nur noch sechs Quadratkilometern Fläche von der Armee eingekesselt. Nach Angaben der Regierung hält die LTTE rund 20 000 Zivilisten im Kampfgebiet fest. Die Vereinten Nationen gehen dagegen davon aus, dass noch 50.000 Unbeteiligte im Kampfgebiet ausharren.
Unter internationalem Druck hatte die Regierung den Einsatz schwerer Waffen und alle Luftangriffe im Krieg gegen die LTTE am Montag nach eigenen Angaben gestoppt. Sie hatte zugleich das Ende der Kampfoperationen erklärt und mitgeteilt, die Armee werde sich auf die Rettung der Zivilisten beschränken, die die Rebellen festhielten.
Das Verteidigungsministerium teilte mit, das Ende der Kampfoperationen sei nicht mit einem Waffenstillstand zu verwechseln. “Es ist eine Entscheidung, die den nahenden Sieg in einer der weltweit erfolgreichsten Kämpfe gegen den Terrorismus signalisiert.“ Ein Armeesprecher sagte, Soldaten hätten die Leichen von zwei LTTE-Kämpferinnen sowie mehrere Waffen gefunden.
dpa