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Vater will Sohn aus IS-Fängen befreien - und wird selbst zum Opfer

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Istanbul - Die Schreckensbilanz von Istanbul lautet: 42 Tote und 239 Verletzte. Dahinter stecken Schicksale. So wie das des Tunesiers, der in Istanbul seinen Sohn freibekommen wollte, der sich dem IS angeschlossen hatte.

Update vom 15. Juli 2016: Am französischen Nationalfeiertag hat sich in Nizza ein mutmaßlicher Terror-Anschlag ereignet: Ein Lkw raste in eine Menschenmenge, dutzende Menschen kamen ums Leben. Alle Infos zum Anschlag in Nizza finden Sie in unserem News-Ticker.

Der Terroranschlag vom Istanbuler Flughafen erschüttert die türkische Metropole. Am Dienstag richteten Selbstmordattentäter ein Blutbad am Atatürk-Flughafen an. Am Dienstagabend gegen 21 Uhr kam es am Istanbuler Flughafen zu drei Explosionen. Dabei wurden mindestens 42 Menschen getötet und rund 239 Personen verletzt. 

Welche Schicksale hinter den nackten Zahlen stecken, kommt nun nach und nach ans Licht. So wie das des tunesischen Vaters, der in Istanbul war, um seinen Sohn zu suchen, der sich der Terrormiliz "Islamischer Staat" angeschlossen hatte - und nun getötet wurde, offenbar genau von denen, von denen sein Sohn sich hatte radikalisieren lassen.

Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, wollte der Mann seinen Sohn aus dem Gefängnis freibekommen. Der Sohn stand unter dem Verdacht der Mitgliedschaft bei der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und saß deshalb in der Türkei in Haft. Tunesische Regierungsvertreter sagten am Mittwoch zu AFP, der Arzt Fathi Bayoudh habe es nach Monaten schließlich geschafft, seinen Sohn zur Rückkehr zu bewegen. Er habe am Atatürk-Flughafen gerade auf die Ankunft seiner Frau gewartet, als der Anschlag geschah.

Ein tunesischer Außenamtsvertreter sagte AFP, der Sohn sei nach Syrien und in den Irak gereist und schließlich in türkische Haft geraten. Ein Diplomat sagte dem tunesischen Radiosender Mosaique FM, Bayoudhs Sohn werde verdächtigt, sich der IS-Miliz in Syrien angeschlossen zu haben. 

Die Türkei macht die Extremistengruppe für den blutigen Anschlag verantwortlich, bei dem am Dienstagabend 42 Menschen getötet und 239 weitere verletzt worden waren. Einen Überblick über die Fakten und offenen Fragen zum Anschlag finden Sie hier

afp

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