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Nach Peinlich-Video: NPD in Trier wird zum Gespött

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Von: Michael Sapper

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Trier - Im Internet versuchen Rechtsradikale immer wieder, neue Anhänger zu gewinnen. Doch bei der NPD in Trier ist dieser Schuss nach hinten losgegangen.

Vier Männer stehen mit Fackeln zusammen und skandieren laut: "Buntes Trier, nicht mit mir! 444" Dahinter steckt der Aufruf der NPD Trier zum Fackelzug gegen ein Asylbewerberheim. Das Video soll einschüchtern und mobilisieren. Es soll der erste nationale Appell werden, doch in Wirklichkeit machen sich die vier NPD-Mitglieder zur Lachnummer. Die Partei stellt den kurzen Clip bei Facebook online und erntet hämische Kommentare dafür: Als Trierertubbies werden die Neo-Nazis verhöhnt.

Immer wieder rufen sie die Zahlenfolge "444" - im rechten Jargon steht das für "Deutschland den Deutschen", weil D der vierte Buchstabe im Alphabet ist. Im Einzelprofil darf jeder der vier "Filmstars" seine Meinung zu den Flüchtlingen sagen. Dabei ist eine Aussage erschreckender als die andere und bedient die typischen Nazi-Parolen gegenüber Flüchtlingen. Die vier Männer wirken hilflos ebenso wie die Kameraführung und die triste Mauer sowie die Fackeln am helllichten Tag.

Die Möchtegern-Einschüchterung endet darin, dass man beinahe Mitleid empfindet für die Gestalten, die aus blindem Hass ausländerfeindliche Parolen rufen. Doch trotz dieser Lächerlichkeit darf man den Aufruf, der wie eine Satire auf sich selbst wirkt, nicht auf die leichte Schulter nehmen. Rassismus und Ausgrenzung sind keine Phänomene des rechten Randes.

Das haben die Trierer auch nicht gemacht und hatten 600 Teilnehmer bei der Gegendemonstration "Trier stellt sich quer" da. Die NPD "mobilisierte" für ihren Fackellauf gerade einmal 45 Anhänger. Mittlerweile ist auch das Video bei der Facebookseite der NPD Trier von der Seite genommen worden, vermutlich, um schlimmere Schmach zu verhindern.

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