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Neuer Bericht: So blamierte sich Trump beim Treffen mit Merkel

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Von: Florian Naumann

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Donald Trump und Angela Merkel - eine schwierige Beziehung © AFP

Ein verweigerter Handschlag war nicht die einzige Peinlichkeit: US-Mitarbeiter bezeichnen Donald Trumps Gespräch mit Angela Merkel für den US-Präsidenten rückblickend als „demütigend“.

New York/Washington - Würde Donald Trump einen tragbaren Außenpolitiker abgeben? Diese Frage stellten sich nach der Amtseinführung des US-Präsidenten Menschen in aller Welt. Die trump-kritische New York Times hat zum Jahresausklang Bilanz gezogen - und kommt zu keinem positiven Ergebnis. Unter anderem neue Details zum skurrilen ersten Zusammentreffen von Trump mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sorgen für Stirnrunzeln.

Denn auch abseits des vielbelächelten Handschlag-Fiaskos - Trump wollte Merkel trotz wiederholter Aufforderung von Fotografen nicht die Hand schütteln - kam es dem Bericht zufolge beim ersten Zusammentreffen der Regierungschefs zu Peinlichkeiten. Vor allem von erschreckenden Wissenslücken des US-Präsidenten berichteten Mitarbeiter des Weißen Hauses der Times.

Anfängerfehler: Trump bot Deutschland angeblich ein Handelsabkommen an

So habe Trump Merkel ein bilaterales Handelsabkommen zwischen den USA und Deutschland angeboten, heißt es. Ein solches direktes Abkommen verhindert allerdings das EU-Recht. Ein Umstand, der einem US-Präsidenten durchaus geläufig sein dürfte. 

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„Dann eben nicht“: Angela Merkel und Donald Trump schüttelten sich vor der Presse zunächst nicht die Hände © dpa

Merkel habe betont diplomatisch reagiert, heißt es: Statt Trump direkt zurechtzuweisen, habe die Kanzlerin erklärt, eine solche Regelung sei denkbar, müsse aber über Brüssel mit der gesamten EU ausgehandelt werden. Tatsächlich wird an einem solchen Abkommen bereits seit langem gearbeitet - TTIP ist sein Titel.

Trump freute sich dem Bericht zufolge dennoch über das „Angebot“: „Wilbur, wir werden ein bilaterales Handelsabkommen mit Europa aushandeln“, habe der US-Präsident seinem Handelsminister Wilbur Ross zugerufen. Die New York Times will mit Augenzeugen gesprochen haben, die die Szene für Trump als „demütigend“ beschrieben.

Schockiert vom Kenntnisstand des Präsidenten?

Ohnehin sei das erste persönliche Treffen von Merkel und Trump bereits vom ersten Telefonat der beiden überschattet gewesen. Inhaltlich ging es bei dem Gespräch unter anderem um die Ukraine-Krise. Trump habe sich dabei laut US-Offiziellen weitgehend ahnungslos über die Geschichte und die Bedeutung des Landes an der Grenze der Einflussbereiche von NATO und Russland gezeigt. Deutsche Regierungsmitarbeiter seien „schockiert“ vom Kenntnisstand des US-Präsidenten gewesen.

Das Telefonat hatte offenbar auch atmosphärische Verstimmungen zur Folge. Aus den USA sei die Klage gekommen, Merkel habe sich herablassend gegenüber Trump verhalten. Einen offenen Eklat zu vermeiden sei daraufhin ganz oben auf der Agenda der deutschen Delegation gestanden. Dieses Unternehmen immerhin glückte. Merkel konterte erst später und eher subtil - wenn auch bei einer Bierzelt-Rede.

Die neuen Details zu Merkels Besuch bei Trump passen zu anderen Berichten jüngeren Datums: Mitte Dezember war in der Washington Post zu lesen, für Trump sei das Meeting ein lästiger Pflichttermin gewesen - der US-Präsident habe sich gar auf der Toilette briefen lassen.

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fn

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