Russland „versteht nur die Kugel“: Georgische Legion kämpft gegen Putins Armee – auch für das eigene Land

In der Ukraine kämpfen neben den Armeen der beiden Kriegsparteien auch Milizen. So unter anderem die Georgian Legion. Ihr Ziel ist es, Russland und Wladimir Putin zu besiegen.
Kiew - Seit 2014 unterstützen sie die Ukraine im Kampf gegen Russland. Auch im eskalierten Ukraine-Krieg sind sie unmittelbar an der Front: Die „Georgian Legion“ ist eine Truppe von rund 1000, vornehmlich georgischen, Soldaten, die im Osten der Ukraine kämpfen. Unter ihnen befinden sich aber auch andere Landsleute, unter anderem 50 Briten, wie Sky News berichtet.
Das Ziel der Truppe sei es, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu bekämpfen: „Es ist derselbe Kampf für uns, der Gegner ist in Georgien der gleiche, wie in der Ukraine“, sagt einer der georgischen Soldaten.
Georgische Miliz im Ukraine-Krieg: „Russen sind keine Menschen“
Über die Gefahr ihres Vorhabens sind sich die Männer bewusst, doch ihre Verachtung für Russland scheint diese zu überschatten. Auf die Bemerkung hin, dass man sterben könnte, sagte ein Soldat: „Ja, töten ist zwar nicht leicht für Menschen, Russen sind jedoch keine Menschen.“
Neben der Georgian Legion gibt es auch weitere Milizen, die im Ukraine-Krieg kämpfen, sowohl auf der ukrainischen als auch auf der russischen Seite. Am bekanntesten ist wohl die Wagner Gruppe, die eine wichtige Stellung in Putins Kriegskonstrukt einnimmt. Der Anführer der Georgian Legion, Mamuka Mamulashvili, betonte im Interview mit Sky News jedoch den Unterschied zwischen seinen Soldaten und Einheiten wie der Wagner Gruppe: Sie kämpften nicht für Geld, sondern aus Überzeugung und um Russland und Wladimir Putin zu besiegen.
Georgian Legion: „Russland ist ein Terrorstaat und wir müssen mutig genug sein, das zu sagen“
Auch Georgien wurde von Russland überfallen. Aus diesem Grund kämpfen die georgischen Soldaten auch in der Ukraine und haben klare Ansichten, was Russland und seinen Präsidenten betrifft: „Wenn jemand sich einen Bombengurt in einem Einkaufszentrum umschnallt, wird er Terrorist genannt. Wenn aber ein ganzes Land nichts anderes tut, außer Zivilisten zu töten, können wir sie nicht Terroristen nennen? Russland ist ein Terrorstaat und tötet mitten in Europa Zivilisten und wir müssen mutig genug sein, das zu sagen“, sagt Mamulashvili.
Zwischen russischen Zivilisten und dem Kreml differenziert der Soldat nicht. Die Ressentiments gegenüber allem Russischen in der Gruppe von Soldaten sitzen tief. Ein Weg zu friedlicheren Beziehungen mit Russland scheint für sie nicht absehbar zu sein: „Diplomatie mit Russland funktioniert nicht. Es gibt keine Abmachung, die sie nicht gebrochen haben, weil die einzige Sprache, die sie verstehen, die Kugel ist.“ (lp)