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Russland „verliert die Initiative“: Prigoschin spricht dunkle Vorhersage aus

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Von: Moritz Serif

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Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin soll eine Gegenoffensive der Ukraine in Bachmut fürchten. Unterdessen sprechen seine Soldaten neue Drohungen aus.

Bachmut – Selbst Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin verliert den Glauben an Russland. „Wir verlieren die Initiative“, soll er laut Militäranalysten gesagt haben. Möglicherweise bereitet die Ukraine laut einem Bericht des Institute for the Study of War (ISW) sogar eine Gegenoffensive vor.

„Prigoschins Darstellung bevorstehender ukrainischer Gegenoffensiven impliziert auch, dass er glaubt, dass die russischen Streitkräfte bald die Initiative an die Ukraine verlieren und in die Defensive gedrängt werden, anstatt die festgefahrenen oder erfolglosen Offensiven in den Gebieten Kreminna, Bachmut, Awdijiwka oder Wuhledar fortzusetzen“, heißt es.

Wladimir Putin (l.) mit Jewgeni Prigoschin im September 2010 in Sankt Petersburg
Archivbild aus dem Jahr 2010: Wladimir Putin (l.) mit Jewgeni Prigoschin in Sankt Petersburg © Alexey Druzhinin/AFP

Wagner-Chef Prigoschin warnt vor Gegenoffensive der Ukraine

Jewgeni Prigoschin warnte Russland laut Newsweek deshalb vor einer Gegenoffensive. Man solle Munition und Ausrüstung aufbereiten. Die Ukraine soll dem Bericht zufolge schlagkräftig genug sein, um der Wagner-Gruppe im Kampf um Bachmut Paroli bieten zu können. Demnach habe die Ukraine dort mindestens 19.000 Mann stationiert. Daher habe es Wagner schwer, Fortschritte in der Stadt zu verzeichnen.

Nach Angaben des britischen Geheimdienstes haben die russischen Soldaten, die um die Kontrolle über Bachmut kämpfen, ihre „niedrigsten Raten“ an Offensivaktionen erlebt, da die Truppenstärke in der Stadt „dezimiert“ wurde. Das britische Verteidigungsministerium stellte am Samstag, dem 18. März, fest, dass Russland immer weniger Gegenoffensiven durchführt.

Russland könnte Verbindungen zu Prigoschin abbrechen

Nach Angaben des ISW könnten die russischen Regionalbehörden ihre Verbindungen zu Prigoschin abbrechen. Der Wagner-Chef habe behauptet, dass sich die Behörden der südrussischen Region Krasnodar nicht an die Vereinbarung gehalten hätten, die verstorbenen Mitglieder der Wagner-Gruppe in der Stadt zu bestatten.

Im ISW-Bericht heißt es weiterhin: „Prigoschin veröffentlichte auch ein Telefongespräch, in dem ein Beamter von Gorjatschi Kljutsch einem Wagner-Vertreter mitteilte, dass der Gouverneur der Region Karasnodar, Weniamin Iwanowitsch Kondratjew, ihm die Befugnis entzogen habe, mit Wagner zusammenzuarbeiten“.

Prigoschins Wagner-Soldaten drohen örtlicher russischer Verwaltung

Außerdem: „Wagner-Soldaten veröffentlichten auch einen Drohvideo-Appell an die örtliche Verwaltung, in dem sie behaupteten, dass sie das Problem mit der Verwaltung ‚persönlich lösen‘ würden, wenn diese nicht auf die Appelle reagieren“, so der Bericht. Der Kreml hat sich bislang nicht zu dem Vorfall geäußert. (mse)

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