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Nizza-Anschlag: Täter "ohne Zweifel mit radikalem Islamismus verbunden"

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Von: Patricia Kämpf, Kathrin Böhmer, Stephanie Munk

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Anschlag Nizza Terror
Laut dem französischem Premierminister Manuel Valls stand der Nizza-Attentäter mit islamistischen Organisationen in Verbindung. © AFP

Nizza - In Nizza hat sich ein mutmaßlicher Terror-Anschlag ereignet: Ein Lkw raste am Nationalfeiertag in eine Menschenmenge und tötete dabei über 80 Menschen - darunter auch deutsche Opfer. Alle Infos im News-Ticker.

+++AKTUALISIEREN+++

Update 2 vom 23. Mai 2017: Der Selbstmordanschlag in Manchester hat in der Musikwelt eine Welle des Mitgefühls ausgelöst. Besonders brisant: Schon einige Stunden zuvor soll auf Twitter ein Hashtag aufgetaucht sein, der die Tat ankündigte.

Update vom 23. Mai 2017: Eine Explosion hat mehrere Besucher eines Konzerts der US-Sängerin Ariana Grande in Manchester in den Tod gerissen. Die Ursache ist noch unklar. Dennoch haben wir für Sie zusammengefasst, was wir wissen und was nicht. Alle Infos zum Anschlag finden Sie in unserem News-Ticker.

Update vom 3. April 2017: In St. Petersburg sind bei einer Explosion offenbar mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Mehr Infos gibt es in unserem News-Blog.  

Update vom 22. März 2017: Vor dem britischen Parlament in London kam es offenbar zu mehreren Schüssen. Im News-Ticker von Merkur.de halten wir Sie auf dem Laufenden.

+++ Nach dem tödlichen Anschlag in Nizza hat US-Präsident Barack Obama den Menschen in Frankreich sein Mitgefühl ausgesprochen. „Unsere Herzen sind bei den Menschen in Frankreich und all den unschuldigen Männern, Frauen und Kindern“, sagte Obama am Freitag in Washington.

Obama fügte hinzu: „Wir dürfen uns jetzt nicht Angst und Hass hingeben. Das ist genau das, was diese Terroristen wollen.“

Er hatte zuvor mit Frankreichs Präsident François Hollande telefoniert und ihm seine Unterstützung zugesichert. „Wir haben zwei Jahrhunderte lang an einer Seite gestanden, wir werden auch jetzt vereint an einer Seite stehen.“ Obama traf in Washington auch den französischen Botschafter.

+++ Der Attentäter von Nizza stand nach Ansicht des französischen Premierministers Manuel Valls mit islamistischen Organisationen in Verbindung. „Das ist ein Terrorist, der ohne Zweifel auf die eine oder andere Weise mit dem radikalen Islamismus verbunden war“, sagte Valls dem Sender France 2 am Freitag einen Tag nach dem Attentat mit mindestens 84 Toten. Zugleich bestritt Valls, dass die Sicherheitsbehörden versagt hätten. Frankreich werde den Krieg gegen den Terrorismus gewinnen.

+++ Mit einem Gottesdienst in Nürnberg haben am Freitagabend mehrere Hundert Menschen den Opfern des Terroranschlags in Nürnbergs ältester Partnerstadt Nizza gedacht. An dem Gedenkgottesdienst in der St. Egidien-Kirche nahm auch der aus Nizza stammende Chor „Les voix de Nice“ („Die Stimmen von Nizza“) teil.

Er sollte ursprünglich zum französischen Nationalfeiertag in der Kirche ein Konzert geben. Nach dem Anschlag von Nizza entschloss sich das Dekanat kurzfristig, zusammen mit dem Chor einen Gedenkgottesdienst für die Opfer auszurichten. Stadtdekan Stefan Ark Nitsche sagte in seiner Predigt: „Lassen wir uns von einem solchen Ereignis nicht unterkriegen, sondern gemeinsam in Solidarität zusammenstehen“.

Juppé: Anschlag hätte vermieden werden können

+++ Der französische Präsidentschaftsanwärter Alain Juppé hat angesichts des verheerenden Anschlags in Nizza mangelnde Sicherheitsmaßnahmen kritisiert. Er sei "kein Ermittler, aber wenn alle Vorkehrungen getroffen worden wären, hätte es die Tragödie der vergangenen Nacht nicht gegeben", sagte der ehemalige Premierminister am Freitag dem Radiosender RTL. Natürlich müsse mehr getan und besser gehandelt werden, angefangen bei den Geheimdiensten, fügte der rechtsgerichtete Politiker und Bürgermeister von Bordeaux hinzu.

Juppé, der Präsidentschaftskandidat der Rechten bei der Wahl im kommenden Jahr werden will, sprach sich außerdem für eine umfassende Untersuchung der Lkw-Attacke von Nizza aus.

+++ Nach dem Anschlag von Nizza werden die Flaggen auf dem Weißen Haus sowie allen öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen der USA weltweit auf Halbmast gesenkt. US-Präsident Barack Obama ließ am Freitag in Washington mitteilen, die Regelung gelte bis einschließlich 19. Juli. Sie ehre die Opfer der Attacke.

+++ Nach dem Nizza-Anschlag hat der französische Präsident François Hollande erneut das Sicherheitskabinett einberufen. Die Sitzung sei für diesen Samstag (16. Juli) um 9.00 Uhr im Elyséepalast angesetzt, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Das Sicherheitskabinett war bereits am Freitag zusammengekommen.

+++ Nach dem Anschlag von Nizza will Brasilien die Sicherheitsvorkehrungen für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nochmals verschärfen. Dies sagte Verteidigungsminister Raul Jungmann am Freitag dem Nachrichtenportal G1. "Wir sind gerade dabei, unsere geplanten Kontrollen zu überprüfen und zu verstärken." Details sollten bei einer nach dem Anschlag in Frankreich mit mehr als 80 Todesopfern einberufenen Krisensitzung der Regierung festgelegt werden.

Ihm sei bewusst, dass nochmals verstärkte Sicherheitsmaßnahmen "eine Unannehmlichkeit mehr" für die Athleten und Zuschauer bedeuteten, sagte Jungmann. "Aber es ist notwendig im Namen der Sicherheit für uns alle." Unter anderem sollten die Zahl der Kontrollpunkte und der Kontrollen erhöht werden.

Scharfe Kritik an französischer Berichterstattung

+++ Die Berichterstattung mehrerer französischer Medien über den Anschlag in Nizza ist auf Kritik gestoßen. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender France Télevisions entschuldigte sich am Freitag dafür, in der Nacht ein Interview mit einem Mann neben seiner toten Ehefrau gesendet zu haben. Der Ausschnitt sei "aus Versehen" gesendet worden und der "klassischen Validierungskette" entgangen, sagte Redaktionsleiter Alexandre Kara der Nachrichtenagentur AFP.

Der Privatsender TF1 verbreitete seinerseits ein Gerücht über eine Geiselnahme in einem Restaurant in Nizza, das später vom Innenministerium dementiert wurde. Zahlreiche Zuschauer beschwerten sich über die Berichterstattung. Der Medienaufsichtsrat CSA rief alle audiovisuellen Medien auf "zur Vorsicht und zur Zurückhaltung, zum Schutz der Menschenwürde und des Schmerzes" der Betroffenen.

Im Internet wurden unterdessen zahlreiche Fotos und Videos der Opfer veröffentlicht. Insbesondere wurde ein Video der tödlichen Fahrt des Lastwagens auf Facebook gepostet, das anschließend von diversen ausländischen Medien aufgegriffen wurde. Die Polizei von Nizza rief auf Twitter dazu auf, "aus Respekt für die Opfer und ihre Familien" keine Fotos und Videos vom Tatort zu verbreiten.

EU-Außenminister-Treffen am Montag

+++ Die EU-Außenminister werden bei ihrem Treffen am Montag in Brüssel auch über den Kampf gegen den Terrorismus beraten. Nach dem Anschlag von Nizza mit mehr als 80 Toten sei die Tagesordnung auf Wunsch Frankreichs entsprechend erweitert worden, hieß es am Freitag offiziell in Brüssel.

Die Außenminister der 28 EU-Staaten treffen am Montagmorgen zunächst ihren US-Kollegen John Kerry, bevor sie ihre Beratungen beginnen. Dabei geht es unter anderem um die Lage in Syrien und Libyen. Erstmals wird auch der neue britische Außenminister Boris Johnson dabei sein.

+++ Der Attentäter von Nizza war den französischen Geheimdiensten unbekannt. Er sei nicht als möglicher Gefährder geführt worden, sagte der mit den Ermittlungen betraute Pariser Staatsanwalt François Molins am Freitag bei einer Pressekonferenz in Nizza. Der 31-jährige Tunesier mit Wohnsitz in Nizza sei aber im März wegen Bedrohung, Gewalt, Diebstahls und Sachbeschädigung zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Ein Bekennerschreiben zu dem Anschlag liege nicht vor, sagte Molins. "Die Art des Vorgehens entspricht aber weitestgehend den Mordaufrufen terroristischer Organisationen in Zeitschriften und Videos", fügte er hinzu. Das in der Wohnung des Täters sichergestellte Material werde noch ausgewertet.

Foto aus der Wohnung des Attentäter veröffentlicht

+++ Der französischen Nachrichtenagentur AFP liegt ein Foto aus der Wohnung des mutmaßlichen Täters vor. Die Polizei nahm es während der Durchsuchung der Wohnung des 31-jährigen Franko-Tunesiers auf, der während der Anschlags von der Polizei erschossen wurde. 

Ein Bild aus der Wohnung des Attentäters von Nizza.
Ein Bild aus der Wohnung des Attentäters von Nizza. © afp

+++ Der Pariser Staatsanwalt François Molins schilderte bei der Pressekonferenz den Hergang der schrecklichen Tat von Nizza: Der Täter sei mit dem Fahrrad zu dem Lkw gefahren, den er zwei Tage zuvor gemietet hatte. Heute hätte er den 19-Tonnen-Laster wieder abgeben müssen. Das Fahrrad wurde auf der Ladefläche gefunden. Der Attentäter habe bei seiner Todesfahrt mehrere Polizisten angeschossen, diese hätten ihn verfolgt. 300 Meter später gelang es ihnen, den Täter zu erschießen. Im Lkw seien ein automatisches Gewehr, Patronen, eine Maschinengewehr-Attrappe und eine Kalaschnikow-Attrappe gefunden worden. Außerdem lagen ein Handy und mehrere Dokumente im Fahrerhaus, die derzeit ausgewertet würden.

+++ Beim Anschlag von Nizza sind auch zehn Kinder und Jugendliche getötet worden. Das sagte der Pariser Staatsanwalt François Molins am Freitag vor Journalisten. Insgesamt habe es 84 Tote und 202 Verletzte gegeben, 52 schwebten noch in Lebensgefahr. Gegen den Attentäter wurde früher bereits wegen häuslicher Gewalt, Diebstahl und gewaltsamer Einbrüche ermittelt, auch eine sechsmonatige Gefängnisstrafe auf Bewährung sei im März ausgesprochen worden. Dabei ging es nach Angaben der französischen Behörden um einen Streit nach einem Verkehrsunfall, bei dem der Mann eine Holzpalette auf seinen Kontrahenten geworfen habe.
Der Attentäter sei aber noch nie als radikalisiert eingestuft worden, sagte Molins. Derzeit werde geprüft, ob Verbindungen zu einer islamistischen Gruppe bestanden. Bisher habe sich keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt.

+++ Der französische Staatsanwalt François Molins gibt um 17 Uhr in Nizza eine Pressekonferenz. Wir berichten über alle Neuigkeiten.

+++ Nach dem Anschlag von Nizza sind 188 Verletzte von Gesundheitseinrichtungen versorgt worden. 48 von ihnen schwebten am Freitag nach Angaben einer Abteilung des Pariser Gesundheitsministeriums in Lebensgefahr, davon lagen 25 auf der Intensivstation. Präsident François Hollande hatte zuvor gesagt, dass noch etwa 50 Menschen an der Schwelle „zwischen Leben und Tod“ seien.

+++ In Gedenken an die Opfer von Nizza wird der Eiffelturm in Paris ab Freitagabend sowie in den kommenden drei Tagen in den französischen Nationalfarben Blau-Weiß-Rot leuchten. 

Ex-Frau des Angreifers festgenommen

+++ Nach dem tödlichen Anschlag von Nizza ist die Ex-Frau des Angreifers festgenommen worden. Die Frau befinde sich in Polizeigewahrsam, verlautete am Freitag aus Polizeikreisen. Die Ermittler wollen herausfinden, welche Motive der Attentäter hatte und ob es womöglich Komplizen gibt. Dazu verhören sie Menschen aus dem Umfeld des Angreifers.

+++ Das Bezirksamt von Berlin-Charlottenburg hat den Tod von zwei deutschen Schülern und einer Lehrerin beim Attentat von Nizza bestätigt. Weitere Informationen dazu lesen Sie hier. "Wir sind zutiefst bestürzt", erklärte Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann am Freitag. Aus der Mitteilung ging nicht hervor, ob es sich um Schülerinnen oder Schüler handelte.

+++ Offenbar wurden in der Wohnung des Attentäters keine Waffen und kein Sprengstoff gefunden. Dies berichtet der französische Sender "iTele" auf seiner Homepage.

Präsident Hollande warnt vor weiteren Anschlägen

+++ Der französische Präsident François Hollande hat seine Landsleute vor weiteren Anschlägen gewarnt. Frankreich habe den Terrorismus noch lange nicht besiegt, sagte Hollande am Freitag in Nizza. „Es ist ein langer Kampf gegen einen Feind, der weiterhin die Staaten angreifen wird, die ihre Freiheit ausleben.“ Frankreich sei ein starkes Land und werde auch diese Tragödie überstehen, sagte Hollande. „Es sind Einheit, Kraft und Zusammenhalt, zu denen ich heute in Nizza aufrufe.“

+++ Nach den Anschlägen von Nizza werden zahlreiche Personen vermisst. In den sozialen Medien kommt es zu verweifelten Suchaktionen. Unter dem Titel "Recherche Nice" wurden sogar mehrere Twitter-Seiten zu diesem Zweck eingerichtet. Dutzende Vermisste werden dort mit Fotos gezeigt. Es gibt auch schon Nachrichten der Erleichterung zu lesen, wenn Vermisste lebend wiedergefunden wurden.

+++ Nach dem Anschlag von Nizza schweben nach Angaben von Frankreichs Präsident François Hollande noch rund 50 Menschen in Lebensgefahr. Sie seien „zwischen Leben und Tod“, sagte Hollande am Freitag nach einem Besuch in einem Krankenhaus in Nizza. Der Anschlag am Nationalfeiertag habe sich gegen Frankreich gerichtet. „Warum der 14. Juli? Weil er das Fest der Freiheit ist“, so Hollande.

+++ Es gibt neue Informationen zur Evakuierung des Flughafens in Nizza: Sicherheitskräfte haben den Flughafen vorübergehend wegen eines Bombenverdachts räumen lassen. Anlass war ein herrenloses Gepäckstück im Ankunftsbereich des Terminals 1, wie die Flughafengesellschaft bestätigte. Nach etwa einer halben Stunde gab es Entwarnung. Der Besitzer wurde ausfindig gemacht und bekam das Gepäck zurück.

+++ Offenbar haben Minenräumexperten ein verdächtiges Paket auf einer Landstraße in Richtung Turin gesprengt. Das berichtet die lokale Tageszeitung "Nice Matin" auf Twitter. 

+++ Nach dem Anschlag von Nizza hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) auf die Terrorgefahr auch in Deutschland hingewiesen. "Auch Deutschland steht im Fokus solcher islamistischer Terrorakte", sagte de Maizière am Freitag in Berlin. Die Ereignisse belegten, dass Europa ein "gemeinsamer Gefahrenraum für den internationalen Terrorismus" sei. De Maizière versicherte: "Die Sicherheitsbehörden in Deutschland tun alles in ihrer Macht Stehende, um Anschläge in Deutschland zu verhindern. Eine Garantie dafür, dass es immer gelingt, gibt es nicht. Das wissen wir."

Anschlag in Nizza: Auch Schülergruppen aus Bayern waren vor Ort

+++ Zum Zeitpunkt des blutigen Anschlags mit mehr als 80 Toten waren auch mindestens zwei Schülergruppen aus Bayern in Nizza. Alle Schüler und Lehrer seien wohlauf, berichteten die beiden Schulleiter auf Anfrage: eine Gruppe von 24 Elftklässlern des Werdenfels-Gymnasiums in Garmisch-Partenkirchen und eine Gruppe von 16 Elftklässlern des Münchner Käthe-Kollwitz-Gymnasiums, jeweils mit zwei Lehrkräften. Zumindest ein Teil der Garmischer Schüler hielt sich nach Angaben von Schulleiter Tobias Schürmer ganz in der Nähe des Anschlagsorts auf. Nach der Rückkehr stehe bei Bedarf auch ein Schulpsychologe bereit.

+++ Nach der Terrorattacke von Nizza lässt die bayerische Staatsregierung das Sicherheitskonzept für das Oktoberfest in München noch einmal überprüfen. Das kündigte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag an. Zwar gehöre das Durchbrechen von Sperren mit Lastwägen schon seit Jahren zu denkbaren Anschlagsszenarien, gegen die man sich gewappnet habe. Das Ganze müsse aber nun „sicherlich noch einmal neu überdacht werden“.

+++ Unter den Todesopfern des Anschlags von Nizza sind außer den drei deutschen Opfern auch zahlreiche Ausländer: mindestens zwei US-Bürger, eine Schweizerin, eine Russin, eine Armenierin, ein Ukrainer sowie ein Tunesier. Das bestätigten die Außenministerien der Länder am Freitag. 

Anschlag in Nizza: Flughafen evakuiert

+++ Offenbar wurde der Flughafen von Nizza zwischenzeitlich evakuiert. Ein Journalist der Nachrichtenagentur "Associated Press" (AP) berichtete darüber via Twitter.  Es wurde dort wohl ein verdächtiges Objekt entdeckt. Mittlerweile sei der Flughafen aber wieder freigegeben worden, die Passagiere könnten ihr Gepäck abholen. Einzelheiten sind bisher nicht bekannt.

+++ Der Berliner Bürgermeister Michael Müller (SPD) rechnet damit, dass bei dem Anschlag am Donnerstagabend in Nizza auch Deutsche getötet wurden. "Wir müssen leider davon ausgehen, dass auch Berliner unter den Opfern sind", sagte Müller am Freitag in einer Ansprache am Brandenburger Tor. Zuvor war von der Senatsverwaltung für Bildung bestätigt worden, dass zwei Schülerinnen und eine Lehrerin einer Berliner Schule vermisst werden.

+++ Als Täter wurde ein

Franko-Tunesier mit Wohnsitz in Nizza identifiziert. Die Papiere des 31-jährigen Mohamed L.-B. wurden in dem Lkw gefunden, mit dem er dutzende Menschen überfuhr. Der Mann ist nach Angaben aus Polizeikreisen bisher nicht als Islamist aufgefallen. Er war der Polizei aber wegen anderer Vergehen bekannt, vor allem wegen Gewalttaten. Seine Wohnung in einem Vorort von Nizza wurde von den Ermittlern durchsucht.

Anschlag in Nizza: Dank Facebook finden Eltern ihr Baby wieder

+++ Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat nach dem Anschlag von Nizza Trauerbeflaggung an allen staatlichen Dienstgebäuden angeordnet. Zudem seien unter anderem die Gemeinden, Landkreise und Bezirke gebeten worden, in gleicher Weise zu verfahren, teilte die Staatskanzlei am Freitag mit.

+++ Welche Spur des Schreckens der Amok-Fahrer in Nizza hinterlassen hat, verdeutlicht ein Video der "New York Times". Anhand von Google-Material wird darin die Todesspur des Lkw auf der Uferpromenade Block für Block nachverfolgt. 

+++ Nach dem Anschlag mit mindestens 84 Toten ist der französische Präsident François Hollande in Nizza eingetroffen, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Er will am Freitag unter anderem die Präfektur und ein Krankenhaus besuchen. Geplant sind Begegnungen mit Sicherheits- und Rettungskräften. Auch Premierminister Manuel Valls und Innenminister Bernard Cazeneuve halten sich in Nizza auf.

+++ Neben all dem Schrecken von Nizza gibt es auch glückliche Wendungen: Ein Elternpaar, das in der Panik beim Anschlag von Nizza den Kinderwagen mit seinem Baby verloren hatte, ist dank Facebook wieder mit seinem acht Monate alten Sohn vereint. "Kleiner Junge im Gedränge verloren", "blauer Kinderwagen", "gebt diese Information weiter" schrieb eine Bekannte der Eltern am Donnerstagabend auf ihrer Facebook-Seite und veröffentlichte dazu ein Foto des Säuglings. Die Geschichte des Babys finden Sie hier.

+++ Wie die französische Zeitung "Le Figaro" berichtet, wird der mutmaßliche Attentäter von Nizza von mehreren seiner Nachbarn als zurückgezogen und schweigsam beschrieben. Er habe nicht den Anschein gemacht, eine besonders religiöse Person zu sein, so die Aussagen der Nachbarn.

+++ Nach dem Terroranschlag in Nizza werden zwei Schülerinnen und eine Lehrerin der Berliner Paula-Fürst-Schule vermisst. Das sagte ein Lehrer, der am Freitag vor dem Eingang des Schulgeländes in Charlottenburg stand. Schon in der Nacht habe die Schule in Frankreich eine Vermisstenanzeige aufgegeben.

Anschlag in Nizza: Mindestens 50 Kinder im Krankenhaus

+++ Spanien hat Frankreich nach dem Anschlag von Nizza seine Unterstützung im Kampf gegen den Terrorismus zugesichert. „Wir sind fest entschlossen, mit unseren Partnern und Verbündeten zusammenzuarbeiten, bis dieser kriminelle Wahnsinn definitiv ausgemerzt ist“, sagte der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy am Freitag in Madrid.

+++ Nach dem Anschlag von Nizza ist ein am Brandenburger Tor in Berlin geplantes deutsch-französisches Fest abgesagt worden. Die französische Botschaft in Berlin teilte am Freitag mit, die Feierlichkeiten fänden angesichts der vielen Opfer nicht mehr statt. Vor der Botschaft am Pariser Platz wurden Blumen niedergelegt, die Flaggen Frankreichs und der EU auf dem Gebäude wehten auf Halbmast.

+++ Die ARD berichtet unter Berufung auf französische Medien, der mutmaßliche Attentäter sei Vater von drei Kindern. Er sei der Polizei bekannt, jedoch nicht im Zusammenhang mit Terrorismus. 

+++ Unter den Todesopfern des Anschlags von Nizza sind mindestens zwei US-Bürger. Das bestätigte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Freitag in Moskau am Rande eines Besuchs von Außenminister John Kerry. Die Regierung sprach den Angehörigen und Freunden der Getöteten ihre Anteilnahme aus.

+++ Viele Stars haben auf Instagram und Twitter nach dem Anschlag in Nizza mit Dutzenden Toten ihrer Trauer Ausdruck gegeben.

+++ Unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen und mit einer Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags in Nizza ist die 13. Etappe der Tour de France am Freitag gestartet. Rund 600 Sicherheits-Spezialkräfte waren für die Etappe zwischen Bourg-Saint-Andéol und La Caverne du Pont-d'Arc in der Region Ardèche mobilisiert worden. Laute Musik wie sonst üblich war nicht zu hören, auch die schrille Werbekarawane passierte diesmal lautlos die Strecke.

+++ Nach dem Anschlag von Nizza werden mindestens 50 Kinder in der südfranzösischen Stadt im Krankenhaus behandelt. Zwei Kinder seien am Freitagmorgen bei Operationen gestorben, teilte eine Sprecherin des Kinderkrankenhauses Lanval mit. Weitere Kinder schwebten noch in Lebensgefahr.

+++ Französische Sicherheitskräfte haben die Wohnung des Fahrers durchsucht, der in Nizza mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast ist. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter Berufung auf Nachbarn. Die Polizisten sollen gegen 9.30 Uhr in das Appartement des 31-jährigen Franko-Tunesiers gegangen sein. Laut AFP liegt die Wohnung in einem Viertel im Osten der südfranzösischen Küstenstadt.

Anschlag in Nizza: Touristen können ihre Reise stornieren

+++ Nach dem Anschlag in Nizza mit zahlreichen Toten bieten deutsche Reiseveranstalter ihren Kunden gebührenfreie Umbuchungen und Stornierungen von bereits geplanten Reisen in die südfranzösische Stadt an. Wer bei TUI Deutschland bis einschließlich 31. Juli einen Nizza-Trip gebucht habe, könne diese Möglichkeiten nutzen, sagte Unternehmenssprecherin Anja Braun. Auch die Konkurrenten DER Touristik und Thomas Cook kommen Kunden entgegen.

+++ Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat den Terroranschlag von Nizza „aufs Schärfste“ verurteilt. Er rief am Freitag in Berlin alle Gemeinden und Moscheen auf, zum Freitagsgebet für die Toten, Verletzten, deren Familien und Angehörigen zu beten. Weitere Reaktionen auf das grausame Attentat lesen Sie hier. 

Klassen aus sechs Berliner Schulen waren in Nizza

+++ Bei dem Anschlag in Nizza sollen auch drei deutsche Teilnehmer einer Abi-Fahrt ums Leben gekommen sein. Die Berliner Schulaufsicht bestätigte entsprechende rbb-Informationen. Es soll sich um eine Lehrerin und zwei Schüler handeln.

+++ Zum Zeitpunkt des Anschlags von Nizza befanden sich Schüler der Berliner Paula-Fürst-Gemeinschaftsschule in der südfranzösischen Stadt. Das sagte Schulrätin Ilse Rudnick zur Nachrichtenagentur dpa. Insgesamt hätten sich seit Montag 28 Schülerinnen und Schüler auf Kursfahrt in Nizza befunden. „Wir können Ihnen noch keine weiteren Informationen geben“, sagte sie. Insgesamt hatten sich Klassen aus sechs Berliner Schulen in Nizza aufgehalten. Fünf Schulen gaben Entwarnung.

+++ Nach dem Terroranschlag in Nizza hat die Bundespolizei ihre Kontrollen an den Grenzen zu Frankreich verstärkt. Das gelte für die Grenzübergänge an den Autobahnen und anderen Straßen, an Flughäfen und in den Zügen, wie die Bundespolizei in Potsdam am Freitag mitteilte. Die Maßnahmen seien mit den französischen Behörden abgestimmt. Weitere Details könnten aus einsatztaktischen Gründen nicht genannt werden.

+++ Bei dem Anschlag in Nizza sollen mindestens drei Deutsche getötet worden sein. Dies berichtet die ARD. Bei den Opfern soll es sich um eine Lehrerin und zwei Schüler aus Berlin handeln.

+++ Wie viele andere französische Städte hatte sich Nizza in den vergangenen Monaten auf einen Anschlag vorbereitet. In der Stadt an der Cote d'Azur fand Anfang März eine große Übung mit Beteiligung von Spezialeinheiten statt - allerdings eher in Hinblick Fußball-Europameisterschaft.

+++ Das Landeskriminalamt in der Hauptstadt prüft derzeit, ob unter den Opfern des Terroranschlags von Nizza auch Berliner sind. Dass teilte die Polizei am Freitag per Twitter mit.

Anschlag in Nizza: Hollande ruft dreitägige Staatstrauer aus

+++ Nach dem Anschlag von Nizza mit mindestens 84 Toten hat Frankreichs Staatschef François Hollande eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Sie beginne am Samstag und dauere bis Montag, sagte Premierminister Manuel Valls am Freitag nach einem Treffen des Sicherheitskabinetts in Paris. An öffentlichen Gebäuden sollten die Fahnen ab Freitag auf Halbmast gehängt werden.

+++ Unter dem Hashtag #PortesOuvertesNice bieten viele Internetnutzer den Betroffenen und Angehörigen des Terror-Anschlags von Nizza ihre Hilfe an, ähnlich wie schon nach den Terroranschlägen in Paris im November 2015. Facebook hat außerdem die Funktion "Sicherheitscheck" aktiviert. Damit können Menschen aus der Region ihren Freunden auf Facebook mitteilen, ob sie in Sicherheit sind. Die Stadtverwaltung von Nizza empfahl den Bewohnern, beide Funktionen zu nutzen und zu Hause zu bleiben.

+++ Nach dem Anschlag in Nizza hat Frankreichs Präsident François Hollande am Freitag im Elyséepalast die Mitglieder seines Sicherheitskabinetts empfangen. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Elyséepalast. Nach der Sitzung werde Hollande in die südfranzösische Küstenstadt fliegen.

+++ Trotz des Terroranschlags in Nizza findet die 13. Etappe der Tour de France am Freitag wie geplant statt. Die Festivitäten am Rande der Rundfahrt werden allerdings zurückgefahren. Das teilte Tourchef Christian Prudhomme mit. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden erhöht.

+++ Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Anschlag in Nizza als grausam und zynisch verurteilt. „Wir haben einmal mehr gesehen, dass dem Terrorismus die menschliche Moral absolut fremd ist: seine Opfer sind unschuldige Zivilisten, darunter Frauen und Kinder“, schrieb Putin in einem Beileidstelegramm an den französischen Präsidenten Hollande. Putin rief zum umfassenden Kampf gegen den Terrorismus auf: „Für den Sieg über „dieses schreckliche Übel“ müssen sich alle Kräfte der zivilisierten Menschheit vereinen.“

Anschlag in Nizza: Der Attentäter ist identifiziert

+++ Nach dem Anschlag von Nizza ist der getötete Angreifer formell identifiziert worden. Es handele sich um einen 31-jährigen Franko-Tunesier mit Wohnsitz in Nizza, dessen Ausweispapiere im Tatwagen gefunden wurden, verlautete es am Freitag aus Polizeikreisen. In Nizza liefen derzeit "mehrere" Polizeieinsätze.

+++ Viele Augenzeugen haben in Nizza Videos mit ihrem Smartphones gedreht, als der Anschlag passierte. In unserem Videos sehen sie die dramatischen Szenen und erfahren das Wichtigste zum Attentat in Frankreich.

Anschlag in Nizza: Berichte über getötete deutsche Schüler

+++ Waren auch deutsche Schüler unter den Opfern in Nizza? Nach unbestätigten Informationen der "rbb"-Abendschau sollen eine Lehrerin und zwei Schüler aus Berlin unter den Toten sein. Wie der Sender am Freitag berichtete, gehörten sie zu einer Klasse, die sich auf einer Abi-Fahrt nach Südfrankreich befunden habe.

+++  Das Auswärtige Amt schließt nicht aus, dass unter den Opfern des Anschlags von Nizza auch Deutsche sein könnten. Ein Team des Generalkonsulats Marseille sei auf dem Weg nach Nizza, um die Lage aufzuklären und gegebenenfalls betroffenen Deutschen Beistand zu leisten. Man arbeite mit Hochdruck daran, Gewissheit zu erlangen, sagte eine Sprecherin. 

+++ Das Foto eines Kindes, das bei dem Anschlag in Nizza getötet wurde, wird im Internet zum Symbolbild der grenzenlosen Fassungslosigkeit über den brutalen Anschlag. Neben der abgedeckten Leiche liegt noch eine Puppe. Viele User teilen auf Twitter, Facebook und Instagram außerdem Bilder der Trauer in Frankreichs Nationalfarben.

+++ An der Promenade in Nizza spielten sich dramatische Szenen ab, als der Lastwagen in die Menschenmenge raste. Wie schrecklich die Tat war, wird anhand der zahlreichen Berichte von Augenzeugen gegenüber unterschiedlicher Medien deutlich. Manche wurden nur um wenige Meter von dem Attentäter verfehlt.

Anschlag in Nizza: Video zeigt den in die Menge rasenden Lkw

+++ Der bekannte BR-Journalist und Blogger Richard Gutjahr war in Nizza, als der Anschlag passierte, und nahm mit seinem Smartphone ein Video des in die Menge rasenden Lkw auf. Ein anderes Video zeigt, wie die Menschen nach dem Attentat panisch davonlaufen.

+++ Nach dem Anschlag in Nizza mit mindestens 84 Toten fällt ein für Freitagabend in der französischen Stadt geplantes Konzert von US-Superstar Rihanna (28) aus. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien“, schrieb die Sängerin auf Instagram.

Auch ein Jazz-Festival in Nizza ist abgesagt, wie der Verwaltungsbezirk Alpes-Maritimes am Freitag mitteilte.

Anschlag in Nizza: Todes-Lkw war gemietet

+++ Der bei dem Anschlag in Nizza benutzte Lastwagen war Medienberichten zufolge gemietet. Das weiße Fahrzeug sei vor einigen Tagen in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur gemietet worden, meldete die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter Berufung auf Ermittlerkreise. Der Fahrer war mit dem Laster am Donnerstagabend in eine feiernde Menschenmenge gerast.

Der Lastwagen habe auf seiner zwei Kilometer langen Fahrt durch die Menge mindestens einmal die Richtung geändert. Der Fahrer habe eindeutig versucht, so viele Menschen wie möglich zu erfassen. Nach einem Bericht der Zeitung „Le Figaro“ war der Fahrer allein in dem Fahrzeug.

+++ An dieser Stelle, an der Promenade des Anglais in Nizza, hat sich der Anschlag ereignet:

+++ Nach neuen Angaben von Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve sind am Donnerstagabend in Nizza mindestens 84 Menschen ums Leben gekommen. 18 Menschen seien sehr schwer verletzt worden, sagte Cazeneuve am Freitagmorgen in Nizza. Zuletzt war von 80 Opfern die Rede gewesen.

+++ Am Freitag in der Früh äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel: „Deutschland steht im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Frankreichs.“

+++ ARD-Reporter Richard Gutjahr war am Donnerstagabend in Nizza und hat den Anschlag gefilmt:

+++ Der Fahrer des Lastwagens soll nach ersten Erkenntnissen der französischen Polizei nicht politisch radikalisiert gewesen sein. Das berichtete der Nachrichtensender BFMTV am Freitag unter Berufung auf Ermittlerkreise. In dem Lastwagen wurden Papiere eines franko-tunesischen Mannes gefunden. Die Behörden versuchen, die Identität des Fahrers festzustellen. Bislang ist bekannt, dass der Mann 1985 in Nizza geboren wurde. In einer früheren Meldung war zunächst von 1995 die Rede gewesen, das wurde allerdings korrigiert.

+++ Nach den mutmaßlichen Terroranschlägen von Nizza ist der tatsächliche Hintergrund der Tat noch nicht klar. Präsident Hollande sagte, das ganze Land sei vom islamistischen Terror bedroht. Hier können Sie nachlesen, was wir zum Terror in Nizza wissen und was nicht.

+++ In dem Lastwagen, der in die Menschenmenge gerast ist, wurden eine funktionsunfähige Granate und Feuerwaffen-Attrappen gefunden. Die französischen Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf Ermittler, der Fahrer habe mehrmals mit einer Pistole geschossen, bevor er von der Polizei getötet wurde.

+++ Der Lkw-Angreifer von Nizza hat mit einer Pistole das Feuer eröffnet, bevor er von Polizisten erschossen wurde. Das verlautete am Freitag aus Ermittlerkreisen. Auch Regionalpräsident Christian Estrosi sagte, der Mann habe "mehrfach geschossen". Estrosi hatte zuvor außerdem gesagt, in dem 19-Tonner seien "schwere Waffen" gefunden worden. Aus Ermittlerkreisen hieß es dann am Morgen, es seien eine nicht funktionsfähige Granate und Waffenattrappen entdeckt worden.

Anschlag in Nizza: Keine Hinweise auf Deutsche

+++ Nach dem Anschlag hat das Auswärtige Amt bislang keine Hinweise darauf, dass Deutsche betroffen sein könnten. „Das Auswärtige Amt, die deutsche Botschaft in Paris und das Generalkonsulat in Marseille stehen in engem und ständigen Kontakt mit den französischen Behörden und bemühen sich um Aufklärung, ob auch Deutsche betroffen sind“, sagte eine Sprecherin am Freitagmorgen der dpa. „Dies können wir zum jetzigen Zeitpunkt weder ausschließen, noch bestätigen.“

+++ Frankreichs Präsident François Hollande hat eine Sitzung der für Sicherheit und Verteidigung zuständigen Minister anberaumt. Dieses Sicherheitskabinett soll am Freitag um 9 Uhr zusammenkommen, wie der Élyséepalast am Morgen in Paris mitteilte.

+++ Auf den Bildern, die vor Ort von dem Laster entstanden sind, sind mehrere Einschusslöcher in der Windschutzscheibe des Lkws zu sehen. Wie ein Augenzeuge berichtet, habe der Fahrer das Feuer eröffnet und mit einer Pistole durch die Scheibe geschossen. Der Mann habe nervös gewirkt. „Er trug eine blaue Uniform“, berichtete der Augenzeuge. Zunächst hätten er und ein anderer Passant angenommen, dass der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hätte. Erst später hätten sie realisiert, dass er willentlich in die Menschenmenge gerast war.

+++ Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve hat den Täter einen Terroristen genannt. Die Polizei habe „in einer sehr gefährlichen Situation einen Terroristen ausschalten können“, sagte er am Freitagmorgen in Nizza.

+++ Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat den Anschlag als „barbarischen und feigen terroristischen Anschlag“ scharf verurteilt. In einer Erklärung in der Nacht zum Freitag teilte der Sicherheitsrat sein tiefes Mitgefühl für die Familien der Opfer mit. Ebenso kondolierte er der französischen Regierung. Man hoffe, dass die Täter der terroristischen Tat zur Rechenschaft gezogen würden, hieß es darin.

+++ Der Anschlag von Nizza wirkt sich auf den Präsidentschaftswahlkampf in den USA aus: Der Republikaner Donald Trump verschob die für Freitag geplante Vorstellung seines Kandidaten für den Posten des US-Vizepräsidenten. Er wolle "im Lichte des schrecklichen Anschlags von Nizza" auf den geplanten Pressetermin am Freitag verzichten, schrieb Trump auf Twitter.

Anschlag mit Lkw in Nizza: Zahl der Opfer steigt auf 80

+++ Nun ist es bestätigt: Die Zahl der Opfer ist auf 80 angestiegen. Das bestätigte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve. 18 Menschen sollen außerdem in Lebensgefahr schweben. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur AFP auf Twitter berichtet, die Zahl der Toten sei auf 80 angestiegen.

+++ Diese Nachricht macht noch trauriger, als die schreckliche Tat sowieso schon ist. Wie Präsident Hollande am frühen Freitagmorgen in einer Fernsehansprache sagte, sind unter den Opfern mehrere Kinder. "Frankreich weint, aber Frankreich ist stark", sagte Hollande und kündigte außerdem eine Offensive gegen den IS an. Die Rede des französischen Präsidenten sehen Sie im nachfolgenden Tweet.

+++ Der amerikanische Comedian Travon Free hat auf Twitter vielen Menschen aus der Seele gesprochen. Unter dem Hashtag #PrayForNice schrieb er: "Wenn 2016 seinen Sonnenuntergang erlebt, werden wir kein Herz mehr übrig haben, das gebrochen werden kann." Damit spielt der Emmy-Award-Gewinner auf die zahlreichen schrecklichen Ereignisse an, die das Jahr 2016 schon erleben musste. 

+++ Nach der tödlichen Attacke hat Frankreichs Präsident François Hollande von einem terroristischen Charakter der Tat gesprochen. Der Fahrer des Lastwagens sei getötet worden, sagte Hollande am Freitagmorgen in Paris. Der Ausnahmezustand in Frankreich soll um drei Monate verlängert werden.

+++ Anhänger des IS feiern auf Twitter den Anschlag.  

+++ Mittlerweile haben sich zahlreiche Politiker aus dem In- und Ausland zu den schrecklichen Ereignissen in Nizza geäußert und ihr Beileid bekundet. "Unser Mitgefühl ist bei den Opfern, und unsere Solidarität mit den Franzosen“, twitterte zum Beispiel Kanadas Premierminister Justin Trudeau. Weitere Reaktionen auf den Anschlag in Nizza gibt es hier.

+++ In der Lobby des weltbekannten Luxushotels Negresco ist ein Lazarett eingerichtet worden. Wie die Zeitung Le Figaro berichtete, wurden dort Verletzte vorsorgt. Auch Menschen, die sich in Sicherheit gebracht hatten, hielten sich dort in der Nacht auf. Überdies befragte die Polizei Zeugen zum Tathergang.

+++ Wie die AFP berichtet, wurden in dem Lastwagen Papiere gefunden. Sie sollen einem 31 Jahre alten Franko-Tunesier gehören. Die Nachrichtenagentur bezieht sich dabei auf Polizeiquellen. "Die Identifizierung des Lkw-Fahrers dauert noch an", hieß es aus den Kreisen weiter.

+++ War der Lastwagenfahrer ein Einzeltäter? Die Ermittlungen nach Mittätern laufen auf Hochtouren.

Anschlag in Nizza: Amokfahrer soll aus Lkw auf Passanten geschossen haben

+++ Der Zeitung Nice Matin und des Regionalpolitikers Christian Estrosi zufolge sollen Passanten bei der Lkw-Amokfahrt nicht nur umgefahren, sondern auch beschossen worden sein.

+++ Nach dem schweren Anschlag in Nizza hat der Asien-Europa-Gipfel (Asem) in der mongolischen Hauptstadt

Gedenkminute beim Asien-Gipfel.
Gedenkminute beim Asien-Gipfel. © dpa

Ulan Bator am Freitag mit einer Schweigeminute begonnen. „Es ist ein trauriger Tag für Frankreich, Europa und uns alle hier in der Mongolei“, sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk vor Journalisten. Der Gastgeber, der mongolische Präsident Tsakhia Elbegdorj, sprach in seinen einleitenden Worten von „sehr traurigen Nachrichten aus Frankreich“. Er bat die anwesenden 34 Staats- und Regierungschefs und anderen Vertretern aus 51 Ländern in Europa und Asien, sich zu einer Minute des stillen Gedenkens an die Opfer zu erheben.

+++ Mittlerweile berichtet der Figaro von mindestens 80 Toten. Offiziell bestätigt wurde diese Zahl jedoch noch nicht. Die Zeitung beruft sich allerdings auf den Krisenstab im Pariser Innenministerium.

+++ Auch EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker verurteilt den Anschlag scharf. In einer Erklärung vom frühen Freitagmorgen sprach er von einem „Terror-Akt“. Im Kampf gegen den Terrorismus innerhalb und außerhalb der EU könne Frankreich mit der EU-Kommission rechnen. Er sei sehr betrübt über das schreckliche Ereignis, das die Stadt Nizza am Tag des Nationalfeiertags getroffen habe, erklärte Juncker.

+++ Bundespräsident Joachim Gauck hat sich erschüttert über den mutmaßlichen Anschlag in Nizza gezeigt. Der französische Nationalfeiertag am 14. Juli, an dem sich die blutige Lkw-Attacke ereignete, stehe "für die Werte der französischen Revolution, die auch unsere Werte sind", schrieb Gauck in der Nacht zu Freitag in einer Kondolenznachricht an Frankreichs Präsidenten François Hollande. "Ein Angriff auf Frankreich ist deshalb ein Angriff auf die gesamte freie Welt."

Anschlag in Nizza: Schwere Waffen in Lkw entdeckt

+++ AFP-Korrespondent Robert Holloway wurde Augenzeuge der Bluttat. "Wir sahen, wie Leute getroffen wurden und wie Gegenstände umherflogen", sagte er. Seine ganze Schilderung finden Sie in einem separaten Artikel.

+++ Wie die Nachrichtenagentur AFP vor wenigen Minuten twitterte, sollen in dem Laster schwere Waffen gefunden worden sein.

+++ Der Journalist Richard Gutjahr wurde Zeuge des Anschlags und hielt die schreckliche Tat auf Video fest. Der Clip beinhaltet Bilder des Schreckens: Der weiße Lkw fährt durch die Straße, beschleunigt, rast in die Menschenmenge. Menschen schreien und rennen in Panik weg. Spätere Aufnahmen zeigen die Spur der Verwüstung und zahlreiche leblose Körper, die auf der Straße liegen. Wir zeigen dieses Video bewusst nicht, auch wenn es im ARD Nachtmagazin ausgestrahlt wurde. Wer sich das Video dennoch ansehen möchte, findet es auf der Twitter-Seite der Tagesschau.

+++ Die Polizei hat die Gegend um die Promenade weiträumig abgesperrt und patrouilliert. Beamte in Zivil mit Maschinenpistolen leuchteten in Autos, erzählte Richard Gutjahr der dpa.

+++ Mindestens 77 Menschen kamen bei dem Anschlag in Nizza ums Leben, wie der Präsident der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur, Christian Estrosi, auf Twitter mitteilte. Er hatte den Anschlag bereits zuvor als das schlimmste Drama in der Geschichte Nizzas bezeichnet. 

+++ US-Präsident Barack Obama hat den tödlichen Anschlag auf das Schärfste verurteilt. „Wir stehen in Solidarität und Partnerschaft an der Seite Frankreichs, unseres ältesten Alliierten“, erklärte Obama in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Die USA böten der französischen Seite alle erdenkliche Hilfe an, um auf die Attacke zu reagieren.

„Am Tag der Bastille erinnern wir uns der außerordentlichen Ausdauer und der demokratischen Werte, die Frankreich zu einer Inspiration für die ganze Welt gemacht haben“, erklärte Obama. „Wir wissen, dass das Wesen der französischen Republik lange über diesen verheerenden und tragischen Verlust von Leben hinaus andauern wird.“

Nach Anschlag in Nizza: Gerücht über Anschlag am Eiffelturm

+++ Im Internet macht sich das Gerücht breit, auch am Eiffelturm habe es einen Anschlag gegeben. Doch die Polizeipräfektur stellt auf Twitter ausdrücklich klar, dass dem nicht so ist. Vorausgegangen war dem Gerücht wohl ein missglücktes Feuerwerk am Eiffelturm, das am Fuße des Pariser Wahrzeichens Rauch ausgelöst hatte. 

+++ Richard Gutjahr berichtet aus Nizza, dass es am Lkw nach der Amok-Fahrt einen Schusswechsel gegeben hat. Dieser soll etwa zehn bis 20 Sekunden gedauert haben.

+++ Die Zentrale für Opferhilfe im französischen Außenministerium hat eine Notrufnummer für Angehörige eingerichtet. Die Hotline sei unter der Nummer +33143175646 zu erreichen, berichtete Ministeriumssprecher Romain Nadal auf Twitter.

+++ "Das Entsetzen über den Anschlag in Nizza ist kaum in Worte zu fassen", twitterte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, soeben. "Alle Gedanken sind bei unseren französischen Freunden."

+++ 

Nach dem schweren Anschlag hat sich der EU-Ratspräsident Donald Tusk erschüttert gezeigt. „Es ist ein trauriger Tag für Frankreich, Europa und uns alle hier in der Mongolei“, sagte Tusk am Freitag zum Auftakt des Asien-Europa-Gipfels vor Journalisten in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator.

Es sei ein Angriff auf die Menschen in Frankreich gewesen, die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gefeiert hätten. „Wir stehen vereint mit den Menschen und der Regierung Frankreichs in ihrem Kampf gegen Gewalt und Terrorismus“, sagte Tusk, während sich 31 Staats- und Regierungschefs und andere Vertreter aus Europa und Asien zu ihrem Gipfel versammelten.

+++ Internet-Nutzer können nach dem Anschlag in Nizza mit dem Schlagwort #PortesOuvertesNice (offene Türen Nizza) nach Zuflucht suchen. Unter anderem auf Twitter wurde der Hashtag in der Nacht zum Freitag tausendfach verbreitet. Einwohner von Nizza boten anderen eine Unterkunft an, damit diese nach dem Anschlag nicht auf der Straße bleiben mussten. Der Hashtag wurde von Dutzenden auch dazu genutzt, um tatsächlich oder vorgeblich vermisste Bekannte ausfindig zu machen.

+++ Nach jüngster Bilanz sollen in Nizza 74 Menschen getötet worden sein. 42 Menschen wurden lebensgefährlich verletzt, berichtete die Regionalzeitung Nice-Matin auf ihrem Twitter-Account.

+++ Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft in Paris hat die Ermittlungen übernommen. Das meldete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Behörde.

+++ Traurige Routine: Facebook hat für die Menschen in der betroffenen RegionNizza den Safety Check aktiviert. Über das soziale Netzwerk können die Nutzer ihren Angehörigen mitteilen, dass es ihnen gut geht - wie schon bei den Anschlägen von Paris

Schreckliche Szenen in Nizza: Leblose Körper, Verletzte in Hotellobbys

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Richard Gutjahr © Screenshot ARD

+++ ARD-Reporter Richard Gutjahr, der von den Festlichkeiten in Nizza berichten sollte, schildert die schrecklichen Szenen. Er selbst habe ein Dutzend leblose Körper gezählt, die Menschen schreien und telefonieren mit Verwandten. In den Hotellobys werden Verletzte behandelt, Hubschrauber patrouillieren in der Luft, die Promenade des Anglais ist abgeriegelt. Gutjahr spricht auch von Schüssen und einer Massenpanik.

+++ Vor Ort kursieren Gerüchte über eine Geiselnahme, der Sprecher des französischen Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet, dementierte diese jedoch. 

+++ Laut diversen Medienberichten ist die Zahl der Toten mittlerweile auf 73 gestiegen.

+++ Der Fahrer soll rund zwei Kilometer lang durch die Menschenmenge gerast sein. 

Drama in Nizza: Zahl der Toten verdoppelt sich

+++ Der Figaro berichtet, dass in dem Lkw Munition und Waffen gefunden worden seien.

+++ Offenbar gibt es noch viel mehr Tote als bereits befürchtet. Der Sender BMF TV berichtet, 60 Menschen seien bei dem Anschlag ums Leben gekommen und beruft sich dabei auf die Staatsanwaltschaft.

+++ Wie CNN unter Berufung auf einen Zeugen berichtet, sei nur eine Person im Lkw gesessen. Der Lenker soll das Fahrzeug beschleunigt haben, als er durch die Menschenmenge fuhr.

Mutmaßliches Attentat in Nizza: Laster rast in Menschenmenge

Sie wollten den französischen Nationalfeiertag bejubeln, doch dann endete der Tag in einer Katastrophe: In Nizza ist am Donnerstagabend ein Lkw in eine Menschenmenge gerast, es soll viele Tote geben. Französische Medien berichten, dass es sich um ein Attentat handelt.

Zahlreiche Menschen hatten nach ersten Informationen an der Promenade in Nizza ein Feuerwerk bestaunt, als es zu der Katastrophe kam. Nach dem Feuerwerk soll der Lastwagen in die Menge gerast sein, es brach eine Massenpanik aus. Der Präsident der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur, Christian Estrosi,
schrieb bei Twitter, es gebe Dutzende Tote. Er rief die Bürger dazu auf, in ihren Wohnungen zu bleiben.

Der französische Fernsehsender BFM TV berichtet, es gebe 30 Tote und um die 100 Verletzte. Der Fahrer des LKW soll niedergeschossen worden sein. Augenzeugen berichten, dass ein oder mehrere Attentäter aus dem Fahrzeug gestiegen sein und auf die Menschen geschossen haben sollen.

Auf Twitter kursieren Bilder und Videos die zeigen, wie Menschen leblos auf dem Boden liegen, andere rennen in Panik davon.

mes/kg/vf/pak/dpa/afp

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