Tausende Euro: So unterschiedlich sind die Zusatzeinnahmen der Intendanten der Öffentlich-Rechtlichen

Die Gehälter der Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sorgten für Aufsehen. Doch einige verdienen zusätzlich hohe Summen.
München - Die öffentlich-rechtlichen Sender stehen derzeit unter heftiger Kritik. Skandale und Rücktritte, sowie die andauernde Diskussion um die GEZ-Gebühr dominieren die Schlagzeilen über ARD, ZDF und Co. Nicht zuletzt sorgten auch die Gehälter der Intendanten für Aufregung. Eine Recherche des NDR zeigte nun aber: Viele Intendantinnen und Intendanten verdienen weitaus mehr Geld.
Gehälter der ARD- und ZDF-Intendanten: Zusatzeinkommen von bis zu 25.000 Euro
Viele Intendanten und Intendantinnen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk verdienen Geld durch Aufsichtsratsposten oder Plätze in anderen Gremien hinzu. Die NDR-Recherche zeigte: Die Zusatzeinkommen der Leiter befinden sich teilweise im fünfstelligen Bereich.
Spitzenverdiener unter den Intendanten ist laut den Recherchen NDR-Chef Joachim Knuth. Neben einem jährlichen Gehalt von 346.000 Euro verdient er zusätzlich 23.400 Euro im Jahr, unter anderem durch Aufsichtsratsposten in den NDR-Tochterunternehmen Studio Hamburg GmbH und NDR Media GmbH.
Zusatzvergütung bei ARD und ZDF: Unterschiedliche Regeln bei den Sendern
„Die NDR-Pressestelle weist darauf hin, dass zusätzliche Aufgaben innerhalb der ARD, die vergütet werden, jährlich im NDR-Geschäftsbericht veröffentlicht werden. Außerdem müssten alle Nebentätigkeiten, ob bezahlt oder unbezahlt, vom Verwaltungsrat genehmigt werden“, heißt es dazu in der Tagesschau.
Auch der Intendant des ZDF, Norbert Himmler, kann jährlich zusätzliche 25.000 Euro verdienen. Alles darüber hinaus muss er allerdings an den Sender abführen. Auch bei anderen Sendern ist die Vergütung begrenzt: Der MDR lässt eine Zusatzvergütung von maximal 5000 Euro im Jahr zu, rbb und WDR erlauben maximal 6000 Euro Hinzuverdienst.
Öffentlich-Rechtliche diskutieren Zusatzeinkommen – BR und HR verzichten komplett
Die Sender NDR und SWR geben keine Deckelung vor. Andere Sender hingegen verzichten ganz auf ein Zusatzeinkommen: BR, HR, rbb, SR, Radio Bremen, Deutschlandradio und Deutsche Welle zahlen ihre Intendanten für Aufsichtsratspositionen nicht zusätzlich aus. Den Recherchen zufolge sind die Zusatzeinkommen der Intendanten seit 2013 stark gesunken. Damals lagen alle Einkommen bei mehr als 10.000 Euro.
Ob Zusatzeinkommen in dieser Höhe notwendig sind, wird auch innerhalb der Öffentlich-Rechtlichen diskutiert. „Mir ist bewusst, dass ich als Intendant des Hessischen Rundfunks gut verdiene. Warum sollte ich, wenn ich in dieser Funktion an Sitzungen und Versammlungen teilnehme, dafür extra bezahlt werden? Oft sind die Termine ohnehin während meiner regulären Arbeitszeit“, sagte HR-Intendant Florian Hager der Tagesschau.