Fake-Account löst Trauerminute aus: Österreich-Politiker halten für totgeglaubten Ex-Kanzler inne

In Österreich trauern Politiker um einen Ex-Kanzler. Dabei ist der gar nicht gestorben. Ein Fake-Account löste die Bestürzung aus.
Wien - Makabere Szene im Sozialausschuss des österreichischen Parlaments: Die SPÖ-Fraktion bat um eine Trauerminute für den scheinbar verstorbenen Ex-Kanzler Franz Vranitzky. Der Sozialdemokrat sei im Alter von 85 Jahren gestorben. Kurz nach der Trauerminute war klar: Vranitzky lebt. Die Meldung über den Tod des früheren Bundeskanzlers war ein Fake.
Fake-Account löst Trauerminute aus: Italiener wohl verantwortlich
Die SPÖ-Politikerin Gabriele Heinisch-Hosek fiel einem Fake-Account auf Twitter zum Opfer, der die falsche Meldung zum Tode Vranitzkys verbreitete. Das berichtet die österreichische Zeitung Der Standard.
Die gefälschte Nachricht wurde von einem Twitter-Account abgesetzt, der vorgab, dem konservativen Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zu gehören. Doch tatsächlich steckt wohl der Italiener Tommaso Debenedetti hinter dem Fake-Tweet. Er hatte in der Vergangenheit schon öfter den Tod prominenter Personen bekanntgegeben. Auch einige Medien ließen sich von seinen Falschbehauptungen täuschen.

Die SPÖ-Fraktion bemerkte den makaberen Fauxpass recht schnell. Heinisch-Hosek bat noch in der Sitzung um Entschuldigung und erklärte, einem Fake-Account aufgesessen zu sein. Vranitzky war von 1986 bis 1997 Bundeskanzler von Österreich und neun Jahre Chef der Sozialdemokratischen Partei Österreichs. (as)