Pendler sollen für Ölheizungsverbot blechen: Entrückt in der grünen Blase

Die Pendler sollen zur Kasse gebeten werden, damit die Ampelkoalition ihre Vorhaben finanzieren kann. Diese Politik aus der grünen Blase ist ebenso arrogant wie unsozial, kommentiert Georg Anastasiadis.
Man muss den Grünen ja dankbar sein, dass sie im hitzigen Haushaltsstreit in der Ampelkoalition aus ihren Herzen keine Mördergrube machen. Führende Politiker haben am Wochenende in etlichen Interviews klargemacht, wofür sie viele weitere Milliarden Euro fordern (für Habecks Ölheizungsverbot, für die Kindergrundsicherung, für „humanitäre Hilfe“, sprich Flüchtlinge) – und wer sie unter anderem bezahlen sollen: die Pendler.
In den Villenvierteln gibt es Applaus, die Folgen spüren andere
Das ist ein Plan zur Spaltung der Gesellschaft: Wer ausgerechnet den Menschen auf dem Land, die jeden Tag frühmorgens mit dem Auto oder dem Zug zur Arbeit fahren, ihre kleine Pendlerpauschale streichen will, um damit ein für viele Bürger unbezahlbares Ölheizungsverbot und eine entgleiste Asylpolitik zu finanzieren, muss der Lebensrealität der normalen Leute schon weit entrückt sein. Nicht zu vergessen: Die überaus üppig ausgestaltete Kindergrundsicherung der grünen Familienministerin Paus wird weitere Migrationsanreize setzen, mit erwartbaren Folgen für den ohnehin überhitzten Wohnungsmarkt.
Das ist Politik aus dem Märchenbuch von Klimaminister Robert Habeck, für die man in den Villenvierteln der Städte viel Applaus spendet. Überfüllte Flüchtlingsunterkünfte gibt es dort weniger, dafür genug Ladestellen für den Tesla in der Garage – und ein gutes Gewissen für den, der sein Wahlkreuz bei den Grünen macht. Die Folgen spüren andere: Von der Inflation ohnehin hart getroffene Normalverdiener, Wohnungssuchende, Menschen, die aus der teuren Stadt aufs Land geflohen sind und jetzt auch dafür noch bestraft werden sollen. FDP-Finanzminister Christian Lindner ist Standfestigkeit bei der Abwehr dieser arroganten und unsozialen Politik aus der grünen Blase zu wünschen – und der SPD nach ihrem Berliner Debakel die Einsicht, dass es ihre Wähler sind, die den höchsten Preis dafür zahlen.
Georg Anastasiadis