Plagiatjäger über Lammert: „Eindeutig ein Plagiat“

Wien - Für den österreichischen Plagiatexperten Stefan Weber ist bei der Doktorarbeit von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) eindeutig wissenschaftliches Fehlverhalten feststellbar.
Daran gibt es nichts zu rütteln“, sagte Weber, der bereits mehrfach bei Gerichtsverfahren um Doktorarbeiten als Sachverständiger auftrat, am Mittwoch der dpa in Wien. Die Fakten seien erdrückend, sagte der Experte nach Durchsicht der Doktorarbeit.
Es gebe „ein eindeutiges Muster der suggerierten eigenständigen Auseinandersetzung mit Literaturquellen, Studien und Forschungsergebnissen - wobei aber durchweg andere, nicht genannte Literatur dieser Auseinandersetzung zugrunde lag“, schreibt Weber in einem Blog-Eintrag. Alle vorgebrachten Vorwürfe seien belegbar. Nun sei die wissenschaftliche Prüfung der zuständigen Ruhr-Universität Bochum am Zug: „Wenn die Wahrheit gewinnt, wird das mit dem Entzug des Doktortitels und dem Rücktritt enden“, sagte Weber.
Die Unterstützung anderer Wissenschaftler für Lammert sei für Weber vorschnell gewesen. Nur auf den ersten Blick sei kein Plagiat erkennbar. Wenn man sich aber „Wort für Wort“ mit dem Text beschäftigt, sei klar ersichtlich, dass die „Bagatellgrenze“ deutlich überschritten wurde.
dpa