Polens Polizeichef löste aus Versehen Explosion aus – mit einem Geschenk aus der Ukraine

In Polens Polizeipräsidium in Warschau explodierte ein Granatwerfer – der eigentlich ein Geschenk der Ukraine an den Polizeichef war. Dieser erklärte die Situation nun.
Müncen/Warschau – Explosion in Polen – sofort denkt man an die Raketen, die am 15. November jenseits der ukrainischen Grenze einschlugen. Auch diesmal detonierte in dem EU-Land etwas, das aus der Ukraine kam: Ein Geschenk an den obersten Polizeichef des Landes. Wie nun bekannt wurde, handelte es sich hierbei um einen Granatwerfer.
Während eines Ukraine-Besuchs habe er bei einem Treffen mit Leitern der dortigen Polizei und Notfalldienste zwei gebrauchte Granatwerfer bekommen, von denen einer zu einem Lautsprecher umgebaut gewesen sei, sagte Jaroslaw Szymczyk am Samstag dem Radiosender RMF.
Die ukrainische Seite habe zugesichert, dass die Waffen sicher seien, sagte Szymczyk. Sie hätten nur noch „Schrottwert“ gehabt. Er brachte die Geschenke dann zurück nach Polen, wo einer der Granatwerfer am Mittwoch im Polizeipräsidium in Warschau explodierte. „Die Detonation war heftig“, sagte der Polizeichef. Der Boden sowie die Decke des Raumes seien beschädigt worden. Als er die Granatwerfer aufrecht auf den Boden stellen wollte, sei es zu der Explosion gekommen.
Explosion nach Ukraine-Geschenk: Polnischer Polizeichef verletzt sich leicht
Der Polizeichef verletzte sich bei der Explosion leicht und wurde ins Krankenhaus gebracht. Er ist allerdings mittlerweile entlassen. Ebenso wurde ein ziviler Mitarbeiter im Hauptquartier der polnischen Polizei leicht verletzt.
Es ist offen, ob es in dem Fall zu einer Anklage kommt. Die polnischen Behörden untersuchen den Vorfall. Im Fall eines Prozesses könnten bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen: Eine Verurteilung wegen einer unabsichtlich herbeigeführten Explosion, die das Leben vieler Menschen bedroht, wird in Polen mit einer Freiheitsstrafe bestraft. (cgsc mit afp und dpa)