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Putin-Propagandist mit Kopfschuss verletzt – Politologe vermutet „Warnung“ für Prigoschin dahinter

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Von: Moritz Serif

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„Putins Koch“ könnte Ärger ins Haus stehen. Laut verschiedener Medienberichte wurde ein Attentat auf einen Vertrauten verübt.

Moskau – Einem bekannten Kreml-Propagandisten soll am Wochenende bei einem Hinrichtungsversuch in den Kopf geschossen worden sein. Das berichten verschiedene Medien, unter anderem auch das US-Portal Newsweek. Igor Manguschew wurde demnach in der von Russland besetzten Stadt Stachanow in der ukrainischen Region Luhansk in ein Krankenhaus gebracht. Der Propagandist behauptet immer wieder, das „Z“-Zeichen erfunden zu haben.

Manguschew war durch seine Auftritte im russischen Staatsfernsehen bekannt geworden. Dort vertrat er regelmäßig kremlfreundliche Ansichten. Wie The Telegraph berichtete, postete Manguschews Kollege Boris Roschin auf Telegram Fotos des verwundeten Söldners, der mit blutigen Verbänden in einem Krankenhausbett lag. Ärzte zufolge sei Manguschew mit einer Handfeuerwaffe aus nächster Nähe in den Kopf geschossen worden, schrieb die Zeitung. Das berichtet tz.de.

Putins „Propagandist“ angeschossen: Droht „Koch“ Prigoschin der Tod?

„Ich denke, wir können dies getrost als einen Anschlag bezeichnen“, twitterte Mark Galeotti, Politikwissenschaftler und Autor des kürzlich erschienenen Buches „Putin‘s Wars: From Chechnya to Ukraine“, über den Vorfall. Galeotti merkte an, Manguschew sei zwar am Leben, werde aber „wahrscheinlich nicht überleben“. Der Propagandist sei zwar kein offizielles Mitglied der berüchtigten Wagner-Söldnergruppe sei, solle aber Verbindungen zum Wagner-Anführer Jewgeni Prigoschin haben, der auch als „Putins Koch“ bekannt ist.

Insofern könnte das Attentat eine „Warnung“ oder „ein Stellvertreterangriff auf Prigoschin“ gewesen sein, mutmaßte Galeotti. „Putins Koch“ soll sich mit Oligarchen angelegt haben. Manguschew werde zwar offiziell als Hauptmann in den Rängen des russischen Militärs, gejhöre aber einer „Spezialeinheit“ an, die „privat finanziert/geführt“ gewesen sein könnte.

Nahaufnahme von Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin, auch bekannt als „Putins Koch“. (Archivfoto)
Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin, auch bekannt als „Putins Koch“. (Archivfoto) © IMAGO / ITAR-TASS

Putins „Propagandist“ gern gesehener Gast im Staatsfernsehen

Im vergangenen Sommer erregte Manguschew Aufmerksamkeit, als ein Video von ihm in den sozialen Medien verbreitet wurde. In dem Clip sprach Manguschew zu einer Menschenmenge, während er einen Schädel in der Hand hält, von dem er behauptet, er stamme von einem toten ukrainischen Soldaten, der von russischen Streitkräften getötet wurde.

„Wir befinden uns nicht im Krieg mit Menschen aus Blut und Fleisch“, sagte Manguschew in dem Video. „Wir befinden uns im Krieg mit einer Idee - der Ukraine als antirussischem Staat. Wir sind am Leben und dieser Kerl ist bereits tot. Soll er doch in der Hölle schmoren. Er hatte kein Glück. Wir werden einen Kelch aus seinem Schädel machen.“ (mse)

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