Kurioses Putin-Video: Russlands Präsident verwundert mit bizarrem PR-Auftritt
Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Freitag einen Rüstungsbetrieb in Tula besucht und dabei mit einer Panzer-Aktion für Aufsehen gesorgt.
Tula — Der russische Präsident Wladimir Putin ist ein Meister der Inszenierung. Das hat der Kreml-Chef im laufenden Ukraine-Krieg immer wieder unter Beweis gestellt. Erst in der vergangenen Woche veranstaltete Putin ein Treffen mit seiner Militärführung, um der russischen Bevölkerung zu signalisieren, dass er nicht alleine für die Versäumnisse auf dem ukrainischen Schlachtfeld verantwortlich sei. Einen Tag vor Weihnachten präsentierte sich der russische Autokrat erneut der Bevölkerung und sorgte dabei mit einer kuriosen Aktion nicht nur in Russland für Aufsehen.

Putin klettert auf Panzer: Video zeigt kuriosen Moment
Was war passiert? Wladimir Putin war zu Besuch in der russischen Großstadt Tula, südlich von Moskau. Dort ließ sich der 70-Jährige beim Besichtigen einer Werkhalle der Rüstungsproduktion filmen. Ein Video von den Szenen hat die Nachrichtenagentur Nexta auf Twitter geteilt. Dort ist zu sehen, wie Putin und seine Begleiter an einem fertiggestellten Panzer vorbeiliefen. Der russische Präsident blieb daraufhin stehen und wandte sich dem Kettenfahrzeug zu.
Kurioserweise war an der Seite des Panzers eine Treppe aufgebaut. Putin nutzte diese, um unter der stillen Beobachtung seiner Begleiter den Panzer zu besteigen. Am Ende der Treppe angekommen, schien der Präsident daraufhin den Panzer inspiziert zu haben. Der Blick des 70-Jährigen schwenkte mehrfach über die Panzerung des Fahrzeugs, ehe er sich noch einmal auf dem Fahrzeug abstützte, um eine bestimmte Stelle noch genauer in Blick zu nehmen. Ohne eine Miene zu verziehen, wand sich Putin anschließend wieder von dem Panzer ab und trat herunter.
Aufrüstung als Chefsache? Putin inszeniert sich in Rüstungsfabrik in Tula
Gerade die offensichtlich platzierte Treppe in der Lagerhalle lässt vermuten, dass es sich bei der Aktion um einen Propaganda-Stunt gehandelt haben könnte. Zuvor hatte der Kremlchef von der russischen Rüstungsindustrie mehr Anstrengungen zur Unterstützung der Streitkräfte seines Landes gefordert. „Die Schlüsselaufgabe der Unternehmen der Rüstungsindustrie ist die Versorgung aller Einheiten mit allen notwendigen Waffen, Technik, Munition und Ausrüstung“, sagte der russische Präsident am Freitag bei dem Besuch des Rüstungsbetriebs. „Zudem muss diese Versorgung im benötigten Umfang und entsprechender Menge erfolgen, und innerhalb der Fristen“, forderte er.
Die persönliche Inspektion durch den Präsidenten könnte als Zeichen an die Bevölkerung gewertet werden, dass Putin sich nun persönlich der Kriegswirtschaft annimmt, um die Aufrüstung voranzutreiben.
Putin klettert auf Panzer: Erinnerungen an Boris Jelzin
Die Nachrichtenagentur Nexta verwies aber auch auf eine symbolisch ähnliche Aktion des früheren russischen Präsidenten Boris Jelzin. Nach einem gescheiterten Putschversuch kommunistischer Hardliner im August Jahr 1991 gegen den Reformer Michail Gorbatschow kletterte Jelzin — damals Präsident der russischen Teilrepublik — in Moskau auf einen Panzer und präsentierte sich den Medien und der Bevölkerung als Verteidiger der Demokratie. Möglich also, dass Putin bei seiner Aktion in Tula ein ähnliches Bild schaffen wollte.
Auch die Ukraine beschäftigt sich weiterhin mit Panzern und fordert von Deutschland die Lieferung von modernen Leopard-2-Panzer. Der Militärexperte Gustav Gressel erklärte gegenüber Merkur.de von IPPEN.MEDIA, welche Effekte die Bereitstellung der Waffensysteme im aktuellen Kriegsverlauf hätte. (fd mit dpa)