„Kennt kein Hindernis“: Putin droht mit neuer Superwaffe
Wladimir Putin will die russische Flotte bald mit neuen Hyperschall-Raketen ausstatten lassen. Der Kremlchef hält die Waffengattung für „unbesiegbar“.
St. Petersburg - Bei nichts weniger als einer Kriegsschiff-Parade hat Wladimir Putin nun „Zirkon“ angekündigt: eine Hyperschall-Rakete. Sie werde bald in den Dienst gestellt, sagte der Kremlchef am 31. Juli in St. Petersburg – und diese hochmoderne Waffe kenne „kein Hindernis“, so Putin.
Putin kündigt „Zirkon“-Hyperschall-Rakete an - neue Marine-Doktrin in Kraft
Die russische Marine sei in der Lage, „jedem, der sich entschließt, unsere Souveränität und Freiheit zu verletzen, einen vernichtenden Gegenschlag zu versetzen“. Zugleich werde das militärische Material „ständig perfektioniert“, sagte der russische Präsident, der aktuell den Ukraine-Krieg antreibt.
Was sind Hyperschall-Raketen? Putin hatte die Waffengattung schon zuvor als „unbesiegbar“ bezeichnet. Zirkon-Raketen haben eine maximale Reichweite von etwa tausend Kilometern. Die Waffe war erstmals im Oktober 2020 getestet worden, seitdem folgten mehrere weitere Versuche. Im März hatte Moskau verkündet, dass es Hyperschall-Raketen vom Typ Kinschal im Westen der Ukraine eingesetzt habe.
Zudem hat Putin zum „Tag der Seestreitkräfte“ in St. Petersburg eine neue Marine-Doktrin in Kraft gesetzt.
Was bedeutet die neue Marine-Doktrin des Kremls?
Sie soll Russlands Seegrenzen festlegen. Das Streben der USA nach Dominanz auf den Weltmeeren sei eine „Herausforderung für die nationale Sicherheit Russlands“, heißt es in dem Dokument. Für den Kriegsfall sollen auch zivile Schiffe in die Seestreitkräfte eingegliedert werden können.
Ausdrücklich betont wird, dass Russland zur Durchsetzung seiner Interessen auf hoher See militärische Gewalt anwenden könne, wenn alle Versuche einer Konfliktlösung auf diplomatischem Wege ausgeschöpft seien.
Die Atommacht Russland will demnach nun aktiver im Arktisraum sein, wo auch andere Anrainer Ansprüche angemeldet haben. Das Dokument sieht zudem vor, dass Russlands militärische Infrastruktur auf der Krim ausgebaut werden soll. Nicht zuletzt ist der Bau von modernen Flugzeugträgern vorgesehen - ungeachtet der Sanktionen des Westens gegen Werften.
Bezüglich der Zirkon-Rakete sagte Putin: „Ihre Auslieferung an die russischen Streitkräfte wird in den nächsten Monaten beginnen.“ Ihm zufolge wird die Fregatte Admiral Gortschkow als erstes russisches Schiff mit der neuen Waffe ausgerüstet. Das Einsatzgebiet des Schiffes hänge dann von den „Sicherheitsinteressen Russlands“ ab, so Putin.

Den „Tag der Seestreitkräfte“ beging die russische Regierung in St. Petersburg mit 40 Kriegsschiffen, darunter auch U-Booten. Auch im Mittelmeer plante sie eine Parade im Hafen der syrischen Stadt Tartus. Russland steht im Syrien-Krieg an der Seite von Präsident Baschar al-Assad. (frs mit AFP-Material)