Ukraine-Krieg: „Blutige Kämpfe“ toben am Stahlwerk in Mariupol - Russland kündigt Feuerpause an
Ein ranghoher Kremlbeamter hat Mariupol besucht. Im Asow-Stahlwerk kommt es zu heftigen Kämpfen – eine Feuerpause soll geplant sein. Der Militär-Ticker zum Ukraine-Krieg.
- Eskalierter Ukraine-Konflikt: Seit dem 24. Februar kämpfen russische Truppen im Nachbarland im Auftrag von Kreml-Chef Wladimir Putin.
- „Blutige Kämpfe“ am Stahlwerk in Mariupol. Ein ranghoher Kremlbeamter hat die fast komplett eroberte ukrainische Hafenstadt Mariupol besucht.
- Von den USA an die ukrainische Armee gelieferten Geheimdienstinformationen haben einem US-Medienbericht zufolge zur Tötung mehrerer russischer Generäle beigetragen.
- Dieser News-Ticker zu den militärischen Entwicklungen im Ukraine-Krieg wird laufend aktualisiert. Den Hintergrund zum Ukraine-Krieg lesen Sie hier.
Update vom 5. Mai, 9.50 Uhr: Nach dem massiven Beschuss mehrerer ukrainischer Städte im Donbass melden die örtlichen Behörden viele Tote und Verletzte unter der Zivilbevölkerung. „Nach einem Raketeneinschlag in Kramatorsk gibt es 25 Verletzte, beschädigt wurden 9 Wohnhäuser, die Schule und Objekte der zivilen Infrastruktur“, teilte der Leiter der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal zum Ukraine-Krieg mit.
Nach Kyrylenkos Angaben wurden auch Tschasiw Jar, Marjinka und Awdijiwka beschossen. Dabei habe es in Tschasiw Jar mindestens einen Toten gegeben.
Der Gouverneur der ebenfalls schwer umkämpften Region Luhansk, Serhij Hajdaj, sprach von mindestens fünf Toten durch den Beschuss der Städte Sjewjerodonezk, Lyssytschansk, Hirske und Popasna. Über die Anzahl der Verletzten machte er keine Angaben. Auch hier seien Wohnhäuser und Infrastruktur schwer beschädigt worden, teilte Hajdaj mit.

Ukraine-Krieg: Ausreiseverbot für Männer wird womöglich gelockert
Update vom 5. Mai, 8.45 Uhr: Das Ausreiseverbot für Männer im wehrfähigen Alter aus der Ukraine könnte nach Überlegungen der Kiewer Führung gelockert werden. „Es wird jetzt diskutiert, dass bestimmte Kategorien von Männern zumindest für kurze Zeit ins Ausland gehen dürfen“, sagte Präsidentenberater Olexij Arestowytsch im ukrainischen Fernsehen. Dabei nannte er unter anderem Wissenschaftler oder Geschäftsleute.
Die dafür notwendige Gesetzesänderung werde allerdings Zeit brauchen, sagte Arestowytsch. Es sei in Kriegszeiten eine schwierige moralische, organisatorische und rechtliche Frage. An der Grenze der Ukraine werden immer wieder Männer aufgegriffen, die das Land trotz Verbotes verlassen wollen. Manche legen gefälschte Bescheinigungen vor. Andere versuchen, sich den Weg mit Bestechung freizukaufen.
Verboten ist die Ausreise für Männer zwischen 18 und 60 Jahren. Ausnahmen gelten für Familienväter, die drei oder mehr minderjährige Kinder zu versorgen haben. Auch alleinstehende Väter minderjähriger oder behinderter Kinder dürfen die Ukraine verlassen.
Ukraine-News: Russland hat nach ukrainischen Angaben erneut versucht, Stahlwerk in Mariupol zu stürmen
Update vom 5. Mai, 8.15 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs haben die russischen Truppen erneut versucht, das Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol zu erstürmen. „Mit Unterstützung der Luftwaffe hat der Gegner seinen Angriff mit dem Ziel erneuert, das Fabrikgelände unter seine Kontrolle zu bringen“, teilte der ukrainische Generalstab am Donnerstagmorgen in seinem Lagebericht mit.
Gespannt bleibt die Lage auch an anderen Frontabschnitten im Donbass. Demnach stehen die ukrainischen Truppen vor Donezk unter schwerem Beschuss von Artillerie und Luftwaffe. Das russische Militär versucht, weiter Angriffe auf die Städte Liman, Popasna und Sjewjerodonezk zu initiieren. Eigenen Angaben nach konnten die Ukrainer die Angriffe abwehren.
Einen Erfolg meldete der Generalstab von der Südfront: Demnach sei es dort gelungen, dem Gegner die Kontrolle über mehrere Ortschaften an der Grenze zwischen den Gebieten Cherson und Mykolajiw zu entreißen. Details und Ortsnamen nannte die Kiewer Militärführung dabei nicht. Von unabhängiger Seite ließen sich die Angaben nicht überprüfen.
Ukraine-Krieg: Bericht enthüllt - US-Informationen tragen zur Tötung russischer Generäle bei
Update vom 5. Mai, 7.30 Uhr: Die von den USA an die ukrainische Armee gelieferten Geheimdienstinformationen haben einem US-Medienbericht zufolge zur Tötung mehrerer russischer Generäle beigetragen. Die New York Times berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdienstkreise, dass die USA insbesondere die Standorte der „mobilen Hauptquartiere der russischen Armee“ ausfindig machen und die Informationen mit den ukrainischen Streitkräften teilen. So konnten die Ukrainer die Kommandostände demnach mit Artillerie angreifen.
Die Ukrainer haben seit Beginn der Invasion in der Ukraine am 24. Februar wiederholt gemeldet, russische Generäle vor Ort getötet zu haben. Teils wurden die Angaben von russischer Seite bestätigt. Anfang März meldete die Stadtverwaltung der südrussischen Stadt Noworossijsk beispielsweise, dass General Andrej Suchowezkij, der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, in der Ukraine „heldenhaft“ gestorben sei.
Ukrainische Berichte, wonach der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow in der vergangenen Woche bei einer „Explosion“ in Isjum in der Ostukraine verletzt worden sei, bestätigten die USA nicht. Das US-Verteidigungsministerium hatte jedoch am Montag bestätigt, dass Gerassimow „mehrere Tage“ an der Front im Osten der Ukraine verbracht hatte.
Ukraine-Krieg: „Blutige Kämpfe“ toben am Stahlwerk in Mariupol - Russland kündigt Feuerpause an
Update vom 5. Mai, 6.30 Uhr: Ranghoher Kremlbeamter in Mariupol: Der Vizechef des russischen Präsidialamtes, Sergej Kirijenko, hat die fast vollständig eroberte ukrainische Hafenstadt besucht. Das berichtete das Oberhaupt der Separatistenrepublik Donezk, Denis Puschilin, am Mittwoch auf Telegram. Der frühere russische Regierungschef Kirijenko organisiert im Kreml für Präsident Wladimir Putin die russische Innenpolitik. Den Angaben zufolge besuchte er in Mariupol das Ilitsch-Stahlwerk und den Hafen.
Kirijenko und der Generalsekretär der Kremlpartei Geeintes Russland, Andrej Turtschak, besuchten auch die Stadt Wolnowacha. Die Menschen in der Volksrepublik Donezk verstünden den Besuch des ranghohen Kremlbeamten als Symbol, „dass Russland für immer hierher zurückgekehrt ist“, schrieb Puschilin. Kurz vor dem Angriff auf die Ukraine hatte Russland die 2014 abgespaltenen sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine als unabhängig anerkannt.
Ukraine-Krieg: Kämpfe und Feuerpausen am Stahlwerk Azovstal in Mariupol
Die letzten ukrainischen Verteidiger in Mariupol halten sich derweil weiter in dem weitläufigen Fabrikgelände von Azovstal verschanzt. Unter der Erde gibt es ein kompliziertes Tunnelsystem, in dem sich nach Schätzungen neben den Bewaffneten auch noch etwa 200 Zivilisten versteckt haben. Russische Truppen seien seit zwei Tagen auf das Gelände vorgedrungen, sagte der Kommandeur des Regiments Asow, Denis Prokopenko. „Es gibt schwere, blutige Kämpfe.“
Allerdings kündigte das russische Militär eine Feuerpause und einen vorübergehenden Rückzug seiner Truppen für weitere Evakuierungen an. Am Donnerstag, Freitag und Samstag sollten jeweils von 8 Uhr bis 18 Uhr Ortszeit (7 Uhr bis 17 Uhr MESZ) so genannte Fluchtkorridore eingerichtet werden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Aus dem Stahlwerk Azovstal gerettete Zivilisten dürften anschließend selbst entscheiden, ob sie in der Ukraine bleiben oder nach Russland gebracht werden wollen.
Selenskyj berichtete von einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres über die Evakuierungen. Sie finden unter Vermittlung der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz statt. Am Mittwoch waren 344 Menschen aus Mariupol und Umgebung auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet nach Saporischschja geholt worden, am Dienstag 156 Flüchtlinge.
Ukraine-Russland-News: „Heftige Kämpfe“ toben am Stahlwerk in Mariupol – Evakuierungen sollen weitergehen
Update vom 4. Mai, 21 Uhr: Das Stahlwerk Asowstal ist schwer umkämpft. Immer wieder gibt es Berichte um neue Angriffe, für die die Ukraine Russland verantwortlich macht. Bald könnte die Hafenstadt, die bis auf das Stahlwerk bereits von Russland besetzt ist, vollständig fallen.
Der Anführer der russischen Teilrepublik Tschetschenien nannte den Donnerstag als Zeitraum für die vollständige Übernahme. „Vor oder nach dem Mittagessen wird Asowstal vollständig unter Kontrolle der russischen Streitkräfte sein“, erklärte Ramsan Kadyrow, dessen Einheiten in der Ukraine kämpfen, auf Telegram.

Update vom 4. Mai, 19.30 Uhr: Die Evakuierungen aus der von Russland besetzten ukrainischen Hafenstadt Mariupol sollen weiter gehen. Russlands Militär habe den in den Werksgebäuden verschanzten ukrainischen Kämpfern mehrfach angeboten, Zivilisten freizulassen und selbst die Waffen niederzulegen, sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. „Wir setzen diese Versuche fort.“
Ungeachtet dessen sollen noch rund 2000 russische Soldaten in Mariupol stationiert sein. Das geht aus Angaben eines namentlich nicht genannten US-Beamten gegenüber dem Sender CNN hervor. Der Beamte sagte, dass sich unter den verbleibenden Kräften in und um Mariupol auch einige nicht-russische Kämpfer, darunter Tschetschenen, befinden könnten.
Update vom 4. Mai, 18 Uhr: Bei einem mutmaßlich russischen Angriff auf ein Theater in Mariupol am 16. März sind mehrere hundert Menschen gestorben. Ukrainische Behörden gehen von rund 300 Toten aus. Recherchen der Nachrichtenagentur AP zeigen nun, dass offenbar doppelt so viele Zivilisten ums Leben kamen. Gespräche mit Überlebenden und Helfern würden darauf hindeuten, dass circa 600 Menschen bei dem Angriff gestorben sind.
Update vom 4. Mai, 17.15 Uhr: Eine russische Militärmaschine ist mutmaßlich in den finnischen Luftraum eingedrungen. Sie stehe im Verdacht, den Luftraum des EU-Landes am Mittwoch über Kesälahti und Parikkala nahe der finnisch-russischen Grenze verletzt zu haben, teilte das finnische Verteidigungsministerium mit. Der Grenzschutz habe Ermittlungen eingeleitet. Nach Informationen des Rundfunksenders Yle handelte es sich um einen Hubschrauber vom Typ Mi-17. Dieser soll vier bis viereinhalb Kilometer in den Luftraum über Finnland hineingeflogen sein.
Ukraine-Krieg: Israelische Kämpfer laut Russland an der Seite des Asow-Regiments
Update vom 4. Mai, 16.50 Uhr: Israelische „Söldner“ kämpfen laut russischer Darstellung angeblich in der Ukraine an der Seite des Asow-Regiments. Maria Sacharowa, Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, sagte am Mittwoch im Staatssender Sputnik: „Israelische Söldner befinden sich quasi Schulter an Schulter mit Asow-Kämpfern.“
Mit ihren Äußerungen heizte Sacharowa die Spannungen mit Israel weiter an. Für Empörung in Israel hatten in den vergangenen Tagen Aussagen des russischen Außenministers Sergej Lawrow gesorgt. Er hatte behauptet, Adolf Hitler habe „jüdisches Blut“ gehabt.
Asow-Regiment
Das Asow-Regiment war 2014 als Freiwilligenbataillon gegründet worden und kämpfte gegen pro-russische Kämpfer in der Ostukraine. Seine Kämpfer sorgten in der Vergangenheit mit Neonazi-Symbolen für Aufsehen. Inzwischen übernahm das ukrainische Militär die Kontrolle über das Regiment. Seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine kämpft das Asow-Regiment an der Seite der ukrainischen Armee.
Russlands Krieg in der Ukraine: Mehr als 1200 ermordete Zivilisten in Kiew
In der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden auch mehr als einen Monat nach dem Abzug der russischen Truppen beinahe täglich weitere Leichen von Zivilisten gefunden. Bis Mittwoch seien insgesamt 1235 ermordete Zivilisten entdeckt worden, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Olexander Pawljuk, am Mittwoch im Nachrichtendienst Telegram mit. Davon seien 282 immer noch nicht identifiziert. Erst am Dienstag seien 20 neue Todesopfer mit Folterspuren in Leichenhallen gebracht worden.
„Heftige Kämpfe“ in Mariupol - Kontakt zu ukrainischen Soldaten in Asow-Stahlwerk abgerissen
Update vom 4. Mai, 16.15 Uhr: Mariupols Bürgermeister Wadym Boitschenko berichtet von „heftigen Kämpfen“ auf dem Gelände des Asow-Stahlwerks. Zudem sei der Kontakt zu den ukrainischen Soldaten im Werk abgerissen, sagte Boitschenko im ukrainischen Fernsehen. Die Behörden wüssten deshalb nicht, ob die dortigen ukrainischen Soldaten „sicher sind oder nicht“. Etwa 200 Zivilisten sollen sich noch auf dem Gelände des Asow-Stahlwerks befinden - darunter sollen laut CNN auch 30 Kinder sein.
Geheimdienst erwartet Putin-Provokation am 9. Mai in Mariupol – Kreml dementiert „Mobilmachung“
Update vom 4. Mai, 14.30 Uhr: Nach Angaben Kiews plant Russland für den 9. Mai, den Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland, eine Militärparade in Mariupol. Sergej Kirijenko, stellvertretender Leiter der Moskauer Präsidialverwaltung, sei in Mariupol eingetroffen, um die Feierlichkeiten vorzubereiten. Das teilte der ukrainische Militärgeheimdienst am Mittwoch mit.
Mariupol solle nach den Plänen Moskaus ein Zentrum der „Feierlichkeiten“ am 9. Mai werden. Die zentralen Straßen der Stadt würden derzeit „von Trümmern, Leichen und nicht explodierten Sprengkörpern gesäubert“. Der ukrainische Militärgeheimdienst erklärte weiter: Eine groß angelegte Propagandakampagne ist im Gange. Den Russen sollen Geschichten über die ‚Freude‘ der Einheimischen über das Zusammentreffen mit den Besatzern gezeigt werden.“
Spekulationen über eine bevorstehende Generalmobilmachung in Russland wies der Kreml indes zurück. „Das ist nicht wahr. Das ist Unnsinn“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. Auf die Frage, ob Wladimir Putin am 9. Mai der Ukraine den Krieg erklären könnte, sagte Peskow ebenfalls: „Nein. Das ist Unsinn.“ Seit Russlands Angriff auf die Ukraine Ende Februar bezeichnet der Kreml die Kämpfe im Nachbarland stets nur als „militärische Spezial-Operation“.
Mehrere Medien hatten Mutmaßungen aufgegriffen, Putin könnte am Montag die allgemeine Mobilmachung von Soldaten und Reservisten ausrufen, um die stockende Offensive in der Ukraine voranzutreiben.
Ukraine-Krieg: Russland dementiert plötzlich Großoffensive auf Asow-Stahlwerk
Update vom 4. Mai, 13.35 Uhr: Ungeachtet neuer russischer Angriffe auf das belagerte Stahlwerk Asowstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol hat Moskau weitere Evakuierungen von Zivilisten in Aussicht gestellt. Russlands Militär habe den in den Werksgebäuden verschanzten ukrainischen Kämpfern mehrfach angeboten, Zivilisten freizulassen und selbst die Waffen niederzulegen. Das sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge. „Wir setzen diese Versuche fort.“ Zuvor hatte bereits die ukrainische Seite mitgeteilt, sich auf eine neue Evakuierungsaktion vorzubereiten.
Zugleich berichtete das ukrainische Asow-Regiment am Dienstag von einem neuen Sturm der Russen auf das Stahlwerk. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestritt am Mittwoch allerdings, dass russische Soldaten das Gelände stürmten. „Der Oberbefehlshaber hat öffentlich den Befehl gegeben, alle Angriffe einzustellen“, sagte Peskow mit Blick auf eine Anordnung von Präsident Wladimir Putin vom 21. April. „Es gibt keine Erstürmung.“ Es werde nur das Feuer der ukrainischen Truppen niedergehalten. Der Polizeichef von Mariupol, Mychajlo Werschynin, sagte unterdessen dem britischen Sender BBC, es seien insgesamt 500 Verletzte im Stahlwerk eingeschlossen - 200 davon in kritischem Zustand.
Neue Raketenwerfer: Russland will bei Militärparade Tornado-G zeigen
Indes will Russland vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine bei der traditionellen Militärparade am 9. Mai auch 2022 neue Waffen präsentieren. „Erstmals werden in der motorisierten Kolonne moderne Mehrfach-Raketenwerfer vom Typ Tornado-G mit 122 Millimeter Kaliber und ausgestattet mit automatischen Steuerungs- und Feuerleitsystemen über den Roten Platz rollen“, kündigte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch nach einem Bericht der Agentur Interfax an.
Die Tornado-G ist ein modernes Waffensystem, das seit 2012 in die Streitkräfte eingeführt wird. Es soll die noch aus sowjetischer Zeit stammenden Raketenwerfer Grad und Smertsch ablösen, die auch im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden.
Ukraine-Krieg: Hunderte Schulkinder seit Beginn getötet
Update vom 4. Mai, 11.20 Uhr: In der Ukraine geht nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef ein Horror-Schuljahr zu Ende. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs seien Hunderte Schulkinder getötet geworden, berichtete Unicef am Mittwoch. 15 von 89 vom UN-Kinderhilfswerk Unicef unterstützte Schulen seien im Osten des Landes beschädigt oder zerstört worden. Landesweit wurden demnach Hunderte Schulen durch den Beschuss eng besiedelter Stadtteile getroffen oder als Zufluchtsorte, Lagerstätten oder Militäreinrichtungen umfunktioniert.
In den Metrostationen von Charkiw, die als Schutzbunker dienen, habe Unicef kinderfreundliche Räume eingerichtet. Dort beschäftigten sich Lehrerinnen und Lehrer und Psychologen mit den Kindern. Schulmaterial werde dort und in Vertriebenenunterkünften verteilt.
Ukraine-Krieg: Belarus lässt mit Manöver aufhorchen
Update vom 4. Mai, 10.46 Uhr: Russlands Verbündeter Belarus hat am Mittwoch eine unangekündigte Militärübung gestartet. Ziel des „überraschenden“ Manövers sei es, die Reaktionsfähigkeit der Armee testen, teilte das belarussische Verteidigungsministerium mit. Es gehe darum, „die Bereitschaft und die Fähigkeit der Truppen zu testen, schnell auf eine mögliche Krise zu reagieren“. Das Verteidigungsministerium veröffentlichte Fotos, die Kolonnen von Fahrzeugen zeigen, darunter auch Panzer, die auf einer Straße fahren.
Die belarussischen Militärmanöver dürften im Nachbarland Ukraine mit großer Aufmerksamkeit verfolgt werden. Die Regierung in Kiew hat mehrfach den Verdacht geäußert, dass Belarus erwäge, Truppen in die Ukraine zu entsenden, um die russische Offensive im Ukraine-Krieg zu unterstützen.
Belarus wird seit knapp 30 Jahren mit harter Hand von Machthaber Alexander Lukaschenko regiert. Er ist ein Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Belarus dient als Rückzugsgebiet und logistische Basis für den russischen Militäreinsatz in der Ukraine.
Ukraine-Krieg: Russland setzt Sturm auf Stahlwerk in Mariupol fort - Weitere Evakuierungen geplant
Update vom 4. Mai, 10.30 Uhr: Russland hat im Ukraine-Krieg führt seinen Großangriff auf die letzte Bastion ukrainischer Kämpfer in Mariupol weiter. Erstmals griffen russische Bodentruppen und Panzer das Asow-Stahlwerk in der südostukrainischen Hafenstadt an, wie das in dem Werk verschanzten Asow-Regiments im Onlinedienst Telegram erklärte.
Die russischen Truppen versuchten, „eine große Zahl von Infanteristen mit Booten“ anzulanden, berichtete der stellvertretende Kommandeur des Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, in einer Videobotschaft. Er forderte, „sofort“ zu versuchen, die noch in Tunneln auf dem Werksgelände festsitzenden Zivilisten in Sicherheit zu bringen. Bei den Bombardements, die dem Angriff vorausgingen, seien zwei Frauen getötet und etwa zehn weitere Zivilisten verletzt worden.

Dem Bürgermeister von Mariupol, Wadym Boitschenko, zufolge befinden sich noch etwa 200 Zivilisten auf dem Gelände. Für Mittwoch sei eine weitere Evakuierungsaktion geplant, „wenn die Sicherheitslage es zulässt“, sagte die ukrainische Vizepremierministerin Iryna Wereschtschuk.
Das russische Verteidigungsministerium warf dem Asow-Regiment vor, eine zur Evakuierung von Zivilisten ausgerufene Waffenruhe ausgenutzt zu haben, um neue Stellungen auf dem ausgedehnten Fabrikgelände zu beziehen. Diese würden nun angegriffen.
Ukraine-Krieg: Russland transportiert wohl Unmengen Getreide aus der Ukraine ab
Update vom 4. Mai, 10.07 Uhr: Russland hat aus den besetzten Gebieten im Ukraine-Krieg nach Kiewer Angaben 400.000 Tonnen Getreide abtransportieren lassen. Das sei etwa ein Drittel der Getreidevorräte in den Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk, sagte Vizeagrarminister Taras Wyssozkyj im ukrainischen Fernsehen. Vor dem Krieg hätten dort etwa 1,3 Millionen Getreide gelagert zur täglichen Versorgung, aber auch zur Aussaat. „Da gab es keine strategischen Reserven“, sagte Wyssozkyj nach Angaben aus der Nacht zum Mittwoch. Werde der Getreidebestand weiter reduziert, drohe in diesen Gebieten eine Hungersnot.
Der zwangsweise Abtransport von Getreide ist zwischen Ukrainern und Russen historisch ein schmerzhaftes Thema. Als der Sowjetdiktator Josef Stalin die Bauern in die Kolchosen zwang und Getreide mit Gewalt beschlagnahmen ließ, verhungerten 1932/33 in der Ukraine etwa vier Millionen Menschen. Tote gab es auch im Süden Russlands und in Kasachstan. Die Ukraine betrachtet die künstlich erzeugte Hungersnot, den sogenannten Holodomor, als von Moskau befohlenen Völkermord.
Ukraine-Krieg: Raketenbeschuss auf zahlreiche Bahnhöfe - Russland mit schwerer Angriffswelle
Update vom 4. Mai, 8.20 Uhr: Mit massivem Raketenbeschuss auf ukrainische Eisenbahnanlagen versucht Russland den Nachschub an westlichen Waffen zu stoppen. Sechs Bahnhöfe im Westen und in der Mitte der Ukraine seien am Dienstag getroffen worden, teilte die staatliche Bahngesellschaft mit. Opfer unter den Angestellten und Passagieren habe es nicht gegeben. 14 Personenzüge seien zeitweise verspätet gewesen. Die Raketen trafen auch drei Umspannwerke im westukrainischen Gebiet Lwiw und eins in den Transkarpaten an der Grenze zu Ungarn. Auch dabei ging es angeblich darum, die Stromversorgung der Bahn zu treffen.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe schoss Russland mehr als 20 Raketen und Marschflugkörper auf fast alle Teile der Ukraine ab. Viele Raketen seien von Langstreckenbombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert worden. Es war eine der schwersten Angriffswellen seit dem russischen Überfall am 24. Februar. Mittwoch ist der 70. Kriegstag.
Politisch deutete Präsident Selenskyj die Angriffe trotzdem als Zeichen einer Schwäche Moskaus. „Offensichtlich hat das russische Militär heute äußerst nervös auf unsere Erfolge reagiert“, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Ein klares militärisches Ziel der Attacken sei nicht zu erkennen. Die Russen kaschierten nur ihre Ohnmacht, „weil die Ukraine zu stark für sie ist“, sagte Selenskyj.
Update vom 3. Mai, 20.45 Uhr: Die russischen Truppen haben nach ukrainischen Angaben versucht, weiter von Norden her auf das Donbass-Gebiet in der Ostukraine vorzustoßen, um die dort stationierten Truppen Kiews einzukesseln. Einzelne Einheiten aus Panzer- und Infanterietruppen sowie Fallschirmjäger führten entlang der Linie Isjum - Barwenkowe Angriffe durch, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Dienstag mit. „Zur Unterstützung ihrer Aktivitäten haben die Okkupanten aus dem Gebiet Belgorod Batterien der schweren Tjulpan-Mörser mit 240 Millimeter Kaliber und Raketenwerfer vom Typ Smertsch in den Raum Isjum verlegt“, heißt es.
Zudem habe das russische Militär Angriffe in Richtung Liman, Sjewjerodonezk, Popasna, Awdijiwka und Kurachowe konzentriert, um seine Offensive Richtung Liman Siwersk und Slowjansk voranzutreiben. Über Geländegewinne ist nichts bekannt. Der ukrainische Generalstab teilte lediglich mit, dass die russischen Angreifer Verluste erlitten hätten. Die russische Seite macht schon seit längerem keine Angaben zu Bewegungen von Bodentruppen.
Nachdem Russland die Ukraine ursprünglich von Norden, Süden und Osten angegriffen hatte, konzentriert die russische Militärführung seit Ende März ihre Angriffe vor allem auf die Ostukraine. Doch die seither erzielten Gebietsgewinne sind für Moskau gering.
Ukraine-Krieg: USA hält weitere Eskalation der russischen Angriffe für denkbar
Update vom 3. Mai, 19.03 Uhr: US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hält eine weitere Eskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine für denkbar. Es gebe mehrere Dinge, die der russische Präsident Wladimir Putin zur Eskalation tun könne, sagte Austin am Dienstag bei einer Anhörung im US-Senat auf eine entsprechende Frage. Dazu gehöre beispielsweise eine größere Cyber-Attacke oder der Einsatz von chemischen oder biologischen Waffen. Und schon jetzt sei Putins Vorgehen - mit Angriffen auf die Zivilbevölkerung, der Zerstörung von Städten und Dörfern und wahllosen Attacken - eine Eskalation.
Austin betonte zugleich mit Blick auf den Kremlchef: „Er kann diesen Krieg heute beenden.“ Putin habe diesen Krieg gewählt und könne jederzeit entscheiden, die Kämpfe einzustellen und seine Streitkräfte aus der Ukraine abzuziehen. „Dies ist die Entscheidung eines einzelnen Mannes.“
Auf die Frage, ob im Fall einer weiteren Eskalation durch Russland doch ein Einsatz von US-Soldaten denkbar wäre, sagte Austin: „Das ist eine politische Entscheidung, die mein Chef zu treffen hat.“ US-Präsident Joe Biden hat bislang kategorisch ausgeschlossen, amerikanische Soldaten in die Ukraine zu schicken, um eine direkte militärische Konfrontation der USA mit Russland zu vermeiden. Die USA unterstützen die Ukraine stattdessen im großen Stil mit Waffenlieferungen und wirtschaftlicher Hilfe im Krieg gegen Russland.
„Asowstal wird gestürmt“: Ukraine meldet Angriff – Lage in Separatisten-Region spitzt sich zu
Update vom 3. Mai, 18.08 Uhr: Die an die Ukraine angrenzende Konfliktregion Transnistrien in der Republik Moldau hat Kiew erneute Provokationen vorgeworfen. Mit einer sprengstoffbeladenen Drohne sei versucht worden, die Funkzentrale zu attackieren, teilte das Innenministerium der prorussischen Separatistenregion am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal mit. „Laut der Information von Spezialisten wurde die Drohne mit der gefährlichen Last von ukrainischer Seite aus gestartet“, hieß es weiter. Die Drohne sei zerstört worden.
Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die Ukraine warf stattdessen zuletzt Russland immer wieder vor, Unruhe an ihren Grenzen stiften zu wollen. Befürchtet wird, dass der seit mehr als zwei Monaten andauernde russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sich auf Transnistrien ausweiten könnte.
Bereits in der vergangenen Woche hatten Unbekannte in Transnistrien zwei Radiomasten der Funkzentrale gesprengt. Zudem hatte es einen Anschlag auf das Gebäude des Geheimdienstes von Transnistrien und angeblich Schüsse auf ein Objekt der dort stationierten russischen Truppen gegeben. Die transnistrischen Separatisten und Moskau machen für die Anschläge die Ukraine verantwortlich - Kiew dementierte.
Update vom 3. Mai, 15.56 Uhr: Am Vormittag wurde eine Teil-Evakuierung des von der russischen Armee belagerten Stahlwerks Azowstal angekündigt, nun verkündete das Rote Kreuz die erfolgreiche Durchführung. Mehr als 100 Menschen haben die Stadt Saporischschja erreicht. Einige seien verletzt, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit, das den Konvoi der Flüchtenden am Dienstag gemeinsam mit Vertretern der Vereinten Nationen begleitete. Laut dem Roten Kreuz verließen das Stahlwerk auch weitere Menschen und machten sich selbstständig zu anderen Zielorten auf.
„Es ist eine riesige Erleichterung, dass manche Zivilisten, die wochenlang gelitten haben, nun draußen sind“, sagte IKRK-Präsident Peter Maurer. Am Wochenende waren mit internationaler Hilfe bereits mehr als 120 Menschen aus dem Werksgelände gerettet worden.
Update vom 3. Mai, 14.52 Uhr: Der im Westen verbreitete Eindruck eines stark gebremsten russischen Vormarsches entspricht womöglich nicht ganz der Realität - meint jedenfalls ein österreichischer Militär-Experte. Ein russischer Sieg sei keinesfalls ausgeschlossen, glaubt dieser.
Ukraine-Krieg: Erster offizieller Annexions-Versuch von Putin geplant?
Update vom 3. Mai, 14.25 Uhr: Nicht nur in Mariupol, auch in anderen Gebieten der Ostukraine führte Russland seine Angriffe im Ukraine-Krieg mit Härte fort. Das Verteidigungsministerium in Kiew meldete vor allem in der Region Luhansk „aktive und schwere Kämpfe“.
Die USA warnten, Moskau könnte schon in Kürze die selbsternannten „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk annektieren. Zu diesem Zweck seien manipulierte Referenden über einen Anschluss der beiden Separatisten-Regionen im Donbass geplant.
Das US-Verteidigungsministerium bestätigte zudem, dass der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow vergangene Woche die Region Donbass besucht hatte. Es hatte Berichte gegeben, dass Gerassimow dabei durch einen ukrainischen Angriff verletzt worden sei. Offenbar hatte er den beschossenen Ort in der Stadt Isjum zum Zeitpunkt des ukrainischen Angriffs aber bereits wieder verlassen.
Ukraine-Krieg: „Asowstal wird gestürmt“ - Ukraine meldet Angriff auf Stahlwerk
Update vom 3. Mai, 13.55 Uhr: In der heftig umkämpften Stadt Mariupol haben russische Truppen Medienberichten zufolge mit der Erstürmung des belagerten Stahlwerks Asowstal begonnen. „Die ganze Nacht haben sie uns aus der Luft bombardiert (...) und jetzt wird Asowstal gestürmt“, zitierte etwa die Zeitung Ukrajinska Prawda am Dienstag den Vizekommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar. Bei den jüngsten russischen Angriffen seien auch zwei Zivilisten getötet worden, sagte Palamar demnach.

Von russischer Seite gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete jedoch unter Berufung auf einen Sprecher des Verteidigungsministeriums, auf dem Werksgelände verschanzte Asow-Kämpfer hätten eine Feuerpause genutzt, um an ihre Schießpositionen zurückzukehren. Diese würden nun mit Artillerie und aus der Luft attackiert.
Ukraine-Krieg: Busse mit Geretteten aus Mariupol erwartet
Update vom 3. Mai, 12.49 Uhr: In der ukrainischen Stadt Saporischschja werden innerhalb der nächsten Stunden Busse mit aus Mariupol geretteten Menschen erwartet. Die ukrainischen Gesundheitsbehörden sowie freiwillige Helferinnen und Helfer, Ärzte ohne Grenzen und die Weltgesundheitsorganisation seien für alle medizinischen Notfälle gewappnet, sagte die WHO-Koordinatorin Dorit Nitzan am Dienstag per Video zu Reportern in Genf.
„Wir sind eingestellt auf Verbrennungen, Knochenbrüche, Wunden, Infektionen, Durchfall, Atemwegsinfektionen, Unterernährung und die Bedürfnisse schwangerer Frauen. Wir sind gut vorbereitet“, sagte Nitzan. Wie viele Menschen kämen und in welchem Zustand sie seien, sei nicht klar, sagte Nitzan.
Saporischschja unter ukrainischer Kontrolle liegt etwa 230 Kilometer nordwestlich von Mariupol. Diese Hafenstadt hat das russische Militär seit dem Beginn seines Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Bomben- und Raketenangriffen fast vollständig zerstört und weitgehend eingenommen.

Ukraine-Krieg-News: Pentagon sieht wirres Vorgehen in Putins Offensive – Neue Sorge: 200.000 Kinder aus Ukraine in Russland?
Kiew/Washington, D.C. – Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums macht Russland im Ukraine-Krieg in der Ostukraine „bestenfalls minimale Fortschritte“. Die russischen Truppen litten immer noch unter schlechter Führung und Kontrolle, die Moral in vielen Einheiten sei niedrig, die Logistik nicht optimal, sagte ein hoher Pentagon-Mitarbeiter am Montag in Washington. „Sie haben immer noch nicht alle logistischen Probleme gelöst“, ergänzte er. Man beobachte, dass das russische Militär in Orte im Donbass einmarschiere, den Sieg erkläre und dann die Truppen wieder zurückziehe und die Region wieder den Ukrainern überlasse.
„In den letzten Tagen gab es also ein ständiges Hin und Her“, sagte der Pentagon-Vertreter. Das ukrainische Militär habe die Russen zum Beispiel weiter aus der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw zurückdrängen können, hieß es weiter. Die Russen seien zwar klar im „Offensivmodus“, aber nicht so erfolgreich wie erwartet. Der Pentagon-Vertreter betonte, dass all diese Entwicklungen nicht nur auf mangelnde russische Planung zurückzuführen seien: Die Ukrainer leisteten wirklich guten Widerstand.
Ukraine-News aktuell: Angeblich 200.000 Kinder im Krieg nach Russland gebracht
Aus den umkämpften Gebieten der Ukraine sind unterdessen nach Moskauer Militärangaben schon fast 1,1 Millionen Menschen nach Russland gebracht worden. Knapp 200.000 von ihnen seien Kinder, sagte Generaloberst Michail Misinzew in Moskau. Allein am Montag seien 11.500 Menschen, darunter 1850 Kinder, nach Russland gebracht worden, zitierte ihn die Agentur Interfax.

Nach russischer Darstellung werden diese Menschen aus der Ukraine vor den Kämpfen und angeblicher Gewalt der Kiewer Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj in Sicherheit gebracht. Aus den Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk im Osten der Ukraine sind angebliche Geflüchtete schon vor dem russischen Angriff vom 24. Februar nach Russland gebracht worden.
Die Ukraine sieht dies als Verschleppung ihrer Bürger aus den derzeit russisch besetzten Gebieten im Osten und Süden. Die russische Armee lasse die Menschen nicht auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet flüchten, heißt es in Kiew. Der ukrainische Sicherheitsrat warf Russland vor, die Kinder zu entführen und für Propaganda zu missbrauchen. (dpa/aka)