München - Im zu Ende gehenden Jahr sind nach Angaben der bayerischen Staatsregierung fast 1,1 Millionen Flüchtlinge in Deutschland angekommen, der Großteil von ihnen über Bayern.
Das teilte Sozialministerin Emilia Müller (CSU) am Mittwoch in München mit. Rund 160 000 davon blieben im Freistaat, die anderen wurden gemäß dem bundesweiten Verteilungsschlüssel in andere Bundesländer gebracht.
Müller bekräftigte angesichts der Rekordzahl die Forderung nach einer Begrenzung des Flüchtlingszustroms: „Wir brauchen nun dringender denn je eine wirksame Begrenzung der Zuwanderung, denn Deutschland kann diese Zugänge nicht dauerhaft schultern“, sagte die CSU-Politikerin. Deshalb müssten auf Bundesebene und in Europa strukturelle Maßnahmen für eine wirksame Begrenzung und eine Verteilung der Flüchtlinge vorangetrieben werden. „Nur so kann die Unterbringung und Versorgung der wirklich Schutzbedürftigen weiter gewährleistet werden.“
Große Herausforderung für die Gesellschaft
Im Jahr 2014 hatte Bayern noch 32 000 neue Asylbewerber gezählt. „2015 haben wir fünf Mal so viele Menschen in unseren bayerischen Erstaufnahmeeinrichtungen aufgenommen, medizinisch untersucht, untergebracht und versorgt wie im Vorjahr“, betonte Müller. „Dieser hohe Zugang an Asylsuchenden, von denen ein großer Teil dauerhaft hier bleiben wird, ist die größte Herausforderung für unsere Gesellschaft seit der deutschen Wiedervereinigung.“ Bayern habe mit der Aufnahme der vielen Flüchtlinge aber eine gute Visitenkarte abgegeben. „Ich danke allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz, sei er hauptamtlich oder ehrenamtlich erfolgt“, sagte sie.
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dpa