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Regierungsviertel in Berlin: Wichtige Gebäude und historische Bedeutung

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Bauarbeiten vor dem Bundeskanzleramt
Bauarbeiten im Berliner Regierungsviertel im Sommer 2020 © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Britta Pedersen

Das Regierungsviertel im Herzen von Berlin mit seiner beeindruckenden Architektur 

Im Berliner Regierungsviertel befinden sich die wichtigsten Institutionen der Bundesregierung. Unweit der Spree liegen dort Reichstag mit Parlamentsgebäude sowie das Bundeskanzleramt. Besonders beliebt bei Touristen sind Schifffahrten auf der Spree, die alle Sehenswürdigkeiten passieren. Schiffstouren im Regierungsviertel starten an der Anlegestelle Haus der Kulturen unweit des Kanzleramtes. Bei der Fahrt über die Spree werden das Paul-Löbe-Haus, Marie-Elisabeth-Lüders-Haus und das Kanzleramt passiert.

Darüber hinaus bietet sich eine interessante Perspektive auf die Berliner Museumsinsel und den Berliner Dom. Schiffstouren durch das Berliner Regierungsviertel kosten 17 Euro pro Person. Für Kinder unter 14 Jahren beträgt der Preis 8,50 Euro. Am Nordrand des Berliner Regierungsviertels befindet sich der Berliner Hauptbahnhof. Über die seit 2005 errichtete Gustav-Heinemann-Brücke kann das Regierungsviertel zu Fuß direkt erreicht werden. Durch die Brücke sind der Spreebogenpark und der Washingtonplatz unweit des Berliner Hauptbahnhofes direkt verbunden. Auch der Spreebogenpark ist Teil des Berliner Regierungsviertels und umfasst die Fläche des sogenannten Spreebogens, der sich zwischen Moltkebrücke und Paul-Löbe-Haus erstreckt.

Regierungsviertel in Berlin - Wissenswertes:

Regierungsviertel in Berlin: Paul-Löbe-Haus

Das Paul-Löbe-Haus, benannt nach dem ehemaligen SPD-Politiker Paul Löbe (*14. Dezember 1875-1967), dient im Berliner Regierungsviertel als Funktionsgebäude für den Deutschen Bundestag. Insgesamt umfasst das Gebäude eine Nutzfläche von 61.000 Quadratmeter und über 1.700 Räumlichkeiten. Im Gebäude sind über 550 Büros für 275 Abgeordnete untergebracht. Hinzu kommen 21 weitere Sitzungssäle und ein Restaurant für Abgeordnete und Mitarbeiter sowie Besucher des Bundestages.

Seit dem Jahre 2001 ist das Paul-Löbe-Haus direkt mit dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus verbunden. Als im Sommer 2019 im Plenarsaal des Deutschen Bundestages Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden, fand die 109. Sitzung des 19. Bundestages in den Räumlichkeiten des Paul-Löbe-Hauses statt. Während der damaligen Sitzung wurde die derzeit amtierende Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) (*9. August 1962) offiziell vereidigt.

Regierungsviertel in Berlin: Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus mit der Adresse Adele-Schreiber-Krieger-Straße 1 in Berlin-Mitte wurde im Jahr 2003 eingeweiht. Entworfen wurde das Gebäude vom Architekten Stefan Braunfels (* 1. August 1950). Seit dem Jahr 2010 wird das Gebäude erweitert und soll Mitte 2021 komplett fertiggestellt werden. Eigentlich hätte der Erweiterungsbau im Berliner Regierungsviertel bereits abgeschlossen sein sollen, im Zuge des Baus kam es jedoch zu nicht unerheblichen Bauproblemen, sodass innerhalb des nächsten Jahres mit der Fertigstellung zu rechnen ist.

Derzeit beinhaltet das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus die Parlamentsbibliothek, eine Geheimschutzstelle für Verschlusssachen sowie das Parlamentsarchiv und eine Pressedokumentation. Darüber hinaus sind auch wissenschaftliche Fachdienste und der Fahrdienst des Deutschen Bundestages im Haus untergebracht. Da das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus im heutigen Berliner Regierungsviertel jeweils auf der linken und rechten Seite zur ehemaligen Berliner Mauer steht, wird der ehemalige innerdeutsche Grenzverlauf im Haus dargestellt. Dazu gibt es ein Mahnmal, das an die Maueropfer der deutsch-deutschen Grenze erinnert.

Regierungsviertel in Berlin: Wohnungen

Das Regierungsviertel Berlin ist kein offizieller Stadtteil, sondern erstreckt sich auf die Berliner Stadtteile Tiergarten und Mitte. Auf vielen Karten ist das Regierungsviertel als solches dennoch erkennbar. Auch in Übersichtsplänen Berlins für Besucher und Touristen ist das Regierungsviertel hervorgehoben. Neben wichtigen Institutionen der Bundespolitik, Botschaften und Kultureinrichtungen befinden sich in der Gegend auch Wohnungen. Aufgrund der attraktiven Lage direkt im Herzen Berlins muss für eine solche Wohnlage jedoch tiefer in die Tasche gegriffen werden.

Vor allem die Town-House-Siedlungen am Friedrichswerder in Berlin-Mitte zählen zu den Vorzeigeadressen der deutschen Hauptstadt. Auf dem Gelände zwischen der Berliner Staatsoper und der Friedrichswerdersche Kirche wurden zwölf exklusive Wohneinheiten realisiert. Die Gesamtkosten des Projektes betrugen über 85 Millionen Euro. Für den Kauf der exklusiven Grundstücke im Berliner Regierungsviertel wurden bereits kurz nach Fertigstellung im Jahr 2012 bis zu 8.200 Euro pro Quadratmeter verlangt.

Regierungsviertel in Berlin Spreebogenpark

Im Berliner Regierungsviertel befindet sich neben den zahlreichen Bundesgebäuden auch der Spreebogenpark. Der Park mit einer Gesamtfläche von über 6 Hektar liegt im Inneren des Spreebogens und erstreckt sich im Westen von der Moltkebrücke bis zur Kronprinzenbrücke im Osten. Nördlich des Parks verläuft die Spree in einer ausgeprägten Schleife. Im Süden wird der Park vom Bundeskanzleramt, Paul-Löbe-Haus und Maria-Elisabeth-Lüders-Haus abgeschlossen. Diese drei Gebäude bilden auch das „Band des Bundes“, das symbolisch die Einheit zwischen Ost und West darstellen soll. Auch der neu gestaltete Spreebogenpark ist Teil des sogenannten Band des Bundes und prägt seit 2005 Teile des Regierungsviertels.

Regierungsviertel Berlin Gestaltung des Spreebogenparks

Unmittelbar im Norden direkt am Spreeufer sind Uferwege in den Park integriert, die auf zwei Ebenen verlaufen. Bei Spaziergängern, Joggern sowie Touristen ist die direkt an der Spree verlaufende Strecke äußerst beliebt. Der Spreebogenpark im Berliner Regierungsviertel wird größtenteils von weitläufigen Rasenflächen dominiert. Im Sommer werden die weitläufigen Rasenflächen von zahlreichen Bewohnern und Besuchern gut frequentiert. In der Mitte des Spreebogenparks befindet sich ein auffälliger Geländeeinschnitt.

Dieser Einschnitt steht für die Historie des Spreebogens, der das Berliner Regierungsviertel bis heute auf natürliche Weise maßgeblich prägt. Im 19. Jahrhundert bestimmte vor allem das Konzept einer Nord-Süd-Achse die städtebauliche Planung Berlins. Dieses Konzept wird heute durch das sogenannte Landschaftsfenster im Spreebogenpark sichtbar gemacht. Der Blick fällt hier in nördliche Richtung auf den Humboldthafen unweit des Berliner Hauptbahnhofs.

Regierungsviertel in Berlin: Botschaften

Auch zahlreiche Botschaften haben ihren Sitz im Berliner Regierungsviertel. So ist direkt im Spreebogenpark die Schweizerische Botschaft angesiedelt. Ebenfalls im Regierungsviertel an der Wilhelmstraße ist die streng bewachte Britische Botschaft angesiedelt. Der postmoderne Bau fällt vor allem durch seine extravagant gestaltete Fassade auf. An der Adresse Unter den Linden ist die Russische Botschaft zu finden. Das Gebäude, errichtet im stalinistischen Stil, diente bereits als Botschaft der Sowjetunion.

Regierungsviertel in Berlin Kultureinrichtungen

Im Regierungsviertel Berlins befinden sich zudem zahlreiche kulturelle Einrichtungen. Viele davon sind in die Regierungsgebäude integriert. Zudem werden im Reichstagsgebäude wechselnde Kunstausstellungen gezeigt. Ein weiterer wichtiger Ausstellungsort ist das Haus der Kulturen der Welt. Das markante Gebäude erinnert an eine überdimensionierte Muschel. So verwundert es nicht, dass das Gebäude im Berliner Volksmund als „Schwangere Auster“ bezeichnet wird. Dort werden diverse Veranstaltungen aus unterschiedlichen Themenbereichen dargeboten. Dazu zählen neben Kunst und Literatur auch die Bereiche Gesellschaft und Wissenschaft sowie musikalische oder auch Tanzveranstaltungen.

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