1. Startseite
  2. Politik

Reichsbürger-Razzia: Kopf soll aus Hessen stammen

Erstellt:

Kommentare

Polizei im Einsatz, Ein Polizist steht neben seinem Streifenwagen.
Bei einer bundesweiten Razzia in der Reichsbürgerszene nahm die Polizei 25 Personen fest (Symbolbild). © IMAGO/Andreas Friedrichs

Der Adlige Heinrich XIII. Prinz Reuß wurde bei der Razzia in der Reichsbürgerszene festgenommen. Er soll als «zukünftiges Staatsoberhaupt» gegolten haben.

Karlsruhe/Frankfurt - Zu den Verdächtigen, die bei der bundesweiten Razzia gegen die sogenannte Reichsbürgerszene festgenommen wurden, gehört auch Heinrich XIII. Prinz Reuß. Der 71-jährige Unternehmer aus Hessen, der ein Jagdschloss in Ostthüringen besitzen soll, steht laut Bundesanwaltschaft im Verdacht, ein Rädelsführer der mutmaßlichen Terrorgruppe gewesen zu sein.

Den Ermittlungen zufolge soll der Adlige Vorsitzender des zentralen Gremiums der Gruppe gewesen sein und im Fall des Umsturzes als «zukünftiges Staatsoberhaupt» gegolten haben. Er soll auch versucht haben, Kontakt zu Vertretern der Russischen Föderation aufzunehmen. Der Mann wurde am Vormittag in Frankfurt festgenommen.

Thüringens Verfassungsschutzchef: Reichsbürgerszene ernst nehmen

Berlin - Thüringens Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer warnt vor «gewalttätigen Revolutionsfantasien» der Reichsbürgerszene und der Neuen Rechten. «Die vom Generalbundesanwalt formulierten Vorhaltungen zeigen, dass wir die Reichsbürgerszene sehr ernst nehmen müssen, weil eine nicht zu unterschätzende Gefahr von ihr ausgeht», sagte Kramer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. «Auch zeigen die Vernetzungen, dass sich gewalttätige Revolutionsfantasien nicht nur auf die Reichsbürgerszene beschränken, sondern auch ganz offensichtlich die Neue Rechte mit einbeziehen.»

Zugleich sagte Kramer: «Das Wichtigste für mich ist aber, dass die wehrhafte Demokratie wehrhaft ist und die Zusammenarbeit von Verfassungsschutz, Polizei und Staatsanwaltschaften, hier der Generalbundesanwalt, über Ländergrenzen hinweg funktioniert.» Darüber sollten sich auch die Feinde der Demokratie im Klaren sein.

Die Bundesanwaltschaft hatte am Morgen 25 Menschen festnehmen lassen. Sie sollen einen Umsturz geplant und dafür teilweise auch mit Waffen trainiert haben. Durchsuchungen gab es auch an diversen Orten in Thüringen. (dpa)

Auch interessant

Kommentare