„Traktor-Diplomatie“: Putin-Freund Lukaschenko buhlt in Afrika um Verbündete

Belarus und Russland haben nicht viele Verbündete: In Afrika kämpft Putin-Freund Lukaschenko gegen die Isolation – und schwört dem Kreml seine Treue.
Harare – Alexander Lukaschenko hat bei seiner Afrika-Reise einen Traktor verschenkt. Der belarussische Langzeitmachthaber bot dem simbabwischen Präsidenten Emmerson Mnangagwa außerdem Mähdrescher und Lastwagen an. Er wiederum erhielt einen Plüschlöwen, wie die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete.
Ukraine-Krieg: Lukaschenko macht sich auf Afrika-Reise über Sanktionen lustig
„Zuallererst möchte ich den Amerikanern und dem gesamten Westen dafür danken, dass sie Sanktionen gegen uns verhängt“ haben, zitierte ihn die belarussische Nachrichtenagentur Belta mit einem Seitenhieb auf die westliche Allianz im Ukraine-Krieg. „Ansonsten wären hier amerikanische und deutsche Traktoren angekommen.“
Auf die Frage, ob er sich verpflichtet fühle, Moskau aktuell militärisch zu unterstützen, sagte er vor Medienvertretern, Belarus sei „jederzeit bereit zu helfen, wenn nötig“.
Lukaschenko beschenkt Putin zum Siebzigsten mit einem Traktor
Es ist laut BBC nicht das erste Mal, dass Lukaschenko einen Traktor verschenkt: Kremlchef Wladimir Putin erhielt ebenfalls einen zu seinem 70. Geburtstag im vergangenen Oktober.
Russland hat das Staatsgebiet von Belarus für seinen Überfall auf die Ukraine als Aufmarschort und für Angriffe aus der Luft benutzt. Zuletzt hatte es vermehrt Befürchtungen vor einem zweiten Angriff russischer Truppen über die fast 1000 Kilometer lange belarussische Grenze auf die Ukraine gegeben. Berichten des belarussischen Grenzschutzes zufolge sind aktuell entlang der Grenze mehr als 17.000 ukrainische Soldaten konzentriert.
Verbündete trotz Ukraine-Krieg: Lukaschenko reist für „starke Zusammenarbeit“ nach Simbabwe
Lukaschenko war am Montag (30. Januar) für einen dreitägigen Besuch in Harare gelandet und von Mnangagwa mit einer militärischen Ehrengarde am Flughafen empfangen worden. Die Gespräche zu „einer starken Zusammenarbeit“ (Lukaschenko) zwischen den Männern fanden am Folgetag hinter verschlossenen Türen statt.
Belarus ist mit Russland verbündet, während Simbabwe eine neutrale Position zum Ukraine-Krieg eingenommen hat. Simbabwe war eines der wenigen Länder, das 2014 mit Russland über die Resolution 68/262 der Generalversammlung der Vereinten Nationen zur Annexion der Krim abgestimmt hat. Russland unterhält zudem seit vielen Jahren enge wirtschaftliche und politische Beziehungen zu Simbabwe. (frs)