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Putin-Haftbefehl „das erste Signal“: Kreml-Gegnerin hofft jetzt auf Verschwörung in Russlands Elite

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Von: Richard Strobl

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Die russische Journalistin Marina Ovsyannikova hofft durch den Haftbefehl gegen Wladimir Putin auf ein Umdenken in Russlands Elite. (collage)
Die russische Journalistin Marina Ovsyannikova hofft durch den Haftbefehl gegen Wladimir Putin auf ein Umdenken in Russlands Elite. (Collage) © Collage: IMAGO / ITAR-TASS // IMAGO / teutopress

Hat der internationale Haftbefehl gegen Wladimir PutinWirkung bei Russlands Elite? Die Kreml-Kritikerin Marina Ovsyannikova hofft nun sogar auf eine Verschwörung.

Moskau/Paris – Der internationale Haftbefehl gegen Russlands Machthaber Wladimir Putin hat hohe Wellen geschlagen. Allerdings ist fraglich, ob es sich in der aktuellen Lage nicht mehr um einen symbolischen Akt gehandelt hat. Schließlich erkennt Russland die Zuständigkeit des internationalen Strafgerichtshofs nicht an. Auch China tut dies nicht und lud Putin nach dem Erlass ins eigene Land ein. Dennoch könnte der Haftbefehl für Putin Folgen in Russland haben. Das hofft zumindest die Kreml-Kritikerin Marina Ovsyannikova.

Putsch gegen Putin? Haftbefehl könnte Elite zum Umdenken bringen

Die Journalistin hatte mehr als zehn Jahre für den russischen Staatssender Channel One Russia gearbeitet und sich dann live im TV gegen den Ukraine-Krieg und die Berichterstattung in Russland ausgesprochen. Ein absolutes No-Go in Russlands Propaganda-Welt. Im März 2022 hatte Ovsyannikova eine Live-Nachrichtensendung plötzlich unterbrochen und ein Schild mit einer Botschaft hochgehalten: „Stoppt den Krieg, glaubt der Propaganda nicht, hier werdet ihr belogen“.

Anschließend floh sie mit ihrer Tochter aus Russland und lebt mittlerweile in Paris. Dort gab sie nun in einem Interview mit BBC One ihre Hoffnung preis, dass der internationale Haftbefehl gegen Putin in Russlands Elite zu einem Umdenken führen könnte.

Russlands Propaganda-Apparat: „Nicht mehr als zehn bis 20 Prozent der Menschen sind für Putin“

„Ich denke, das ist das erste Signal, das die russische Elite zur Kenntnis nehmen sollte, und vielleicht könnten sie eine Art Widerstand starten, sie könnten eine Verschwörung gegen ihn organisieren“. sagte Ovsyannikova laut Berichten der Daily Mail und der Repubblica. Als sie von dem Haftbefehl erfahren hatte, habe sie diese Hoffnung verspürt, so die Journalistin.

Auch ihren TV-Protest ordnete sie in diesem Zusammenhang noch einmal ein: „Ich habe seit langer Zeit gemerkt, dass das russische Fernsehen Gehirnwäsche betreibt. Ich habe auch ukrainische Wurzeln, mein Vater ist Ukrainer. Irgendwann war es wie ein riesiger Gefühlsausbruch, mir war egal, was mit mir passiert ist.“

Nach Angaben der Exil-Russin würden viele Mitarbeiter der russischen Staatsmedien ihre Meinung teilen: „Diese Propaganda wird auf sehr hohem Niveau betrieben. Leute, die in den Hauptkanälen arbeiten, wir glauben es nicht wirklich. Sie haben ähnliche Ansichten wie ich.“ Außerdem fügte sie hinzu: „Nicht mehr als zehn bis 20 Prozent der Menschen sind für Putin.“

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