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„Eine Schande“: Putins Bluthund greift Papst Franziskus direkt an

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Von: Felix Durach

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Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow hat sich zu den Vorwürfen von Papst Franziskus gegen seine Soldaten geäußert.
Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow hat sich zu den Vorwürfen von Papst Franziskus gegen seine Soldaten geäußert. © Vladimir Astapkovich/imago-images

Putins Bluthund Ramsan Kadyrow hat auf die Aussagen von Papst Franziskus über tschetschenische Soldaten reagiert und den „Heiligen Vater“ verbal angegriffen.

Grozny – Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow hat sich zu den Aussagen von Papst Franziskus über die russischen Truppen im Ukraine-Krieg ebenfalls zu Wort gemeldet. Das Oberhaupt der Katholischen Kirche hatte in einem Interview mit der US-amerikanischen Jesuiten-Magazin America über die Gräueltaten von Wladimir Putins Armee in der Ukraine gesprochen. „Im Allgemeinen sind die Grausamsten vielleicht diejenigen, die aus Russland stammen, aber nicht der russischen Tradition angehören, wie die Tschetschenen, die Burjaten und so weiter“, so die Aussage von Papst Franziskus.

Putins Bluthund Kadyrow attackiert Papst Franziskus – „Opfer der Propaganda“

Kadyrow, der Präsident der autonomen Teilrepublik Tschetschenien, wütete am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal gegen den „Heiligen Vater.“ Franziskus sein ein „Opfer der Propaganda und der Beharrlichkeit ausländischer Medien“, schrieb der 46-Jährige. „Es ist eine Schande für eine weltberühmte religiöse Persönlichkeit, die Haltung der Muslime gegenüber dem Feind nicht zu kennen“.

Denn seine Truppen würden „keinen Kampf ohne ein Friedensangebot beginnen, wie es unser Prophet Mohammed getan hat“, erklärte Kadyrow auf Telegram weiter. „In Bezug auf die Haltung der Tschetschenen gegenüber Gefangenen und ob sie grausam ist oder nicht, können ukrainische Soldaten, die in unserer Gefangenschaft waren, selbst Auskunft geben.“ Die tschetschenischen Streitkräfte seien jedoch, eifrig bei der Beschützung von Vaterland, Religion und Volk. „Wir rufen den Feind zur Kapitulation auf und rufen unsere Bürger dazu auf, für sich selbst einzustehen. Ist das Grausamkeit?“, fragte er seine Follower auf Telegram.

Tschetschenenführer Kadyrow: Putins Bluthund scheut nicht vor harten Tönen zurück

Kadyrow leitet seit 2007 die politischen Geschicke Tschetscheniens als Präsident. Der 46-Jährige gilt auch als enger Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin und wird von westlichen Beobachtern als dessen „Bluthund“ bezeichnet. Kadyrow scheute in den vergangenen Wochen auch nicht vor offener Kritik am russischen Staatschef zurück und beklagte sich unter anderem über die ausbleibenden militärischen Erfolge im Ukraine-Krieg. Im Oktober wurde Kadyrow er von Putin zum Generaloberst der russischen Armee befördert.

Im Gegensatz zum Großteil der russischen Bevölkerung, die der russisch-orthodoxen Kirche angehören, sind die überwiegende Mehrheit der Tschetschenen muslimisch. Die Aussagen von Papst Franziskus sorgten auch deshalb für Aufsehen, weil er seine Anschuldigungen – mit Tschetschenen und Burjaten – gegen zwei nicht-christliche Bevölkerungsgruppen richtete. Maria Sacharowa, die Sprecherin von Außenminister Sergei Lawrow, hatte die Äußerungen des Papstes bereits am Dienstag als „Perversion“ bezeichnet. (fd)

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