Putins mysteriöse Todesliste wird länger: Nächster Top-Manager tot aufgefunden

War er Putins Regime ein Dorn im Auge? Pawel Ptschelnikow ist tot - der Top-Manager reiht sich ein in die lange Liste hochrangiger Offiziere und Oligarchen, die auf mysteriöse Art den Tod fanden.
München / Moskau - Ein weiterer russischer Oligarch stirbt auf mysteriöse Art und Weise: Diesmal erwischt es Pawel Ptschelnikow (52), der Direktor der Tochtergesellschaft der russischen Eisenbahnen. Er wurde auf dem Balkon seiner Moskauer Wohnung aufgefunden.
Medien in Russland sprechen von Suizid, doch es gibt auch andere Theorien - er könnte auf der Todesliste von Kreml-Chef Wladimir Putin gestanden haben. Um 6.30 Uhr Ortszeit wurde Ptschelnikow tot aufgefunden, wie die Lokalzeitung Moskowski Komsomolez schreibt. In russischen Medien heißt es zudem, die Verletzungen deuten auf einen Selbstmord hin.
Putin-Regime für die Tötung verantwortlich? Lange Liste mysteriöser Tode
Andere Quellen vermuten dagegen eine gezielte Tötung. Die Website Top Cargo 200 hat mithilfe von Open-Source-Informationen eine Liste hunderter toter hochrangiger Offiziere im Ukraine-Krieg und Oligarchen erstellt. Dort heißt es etwa, ein Schuss habe Ptschelnikow getötet. Der Grund: Ptschelnikow wurde vorgeworfen, nicht für genug Schutz des russischen Eisenbahnnetzes gesorgt zu haben.
Wegen ukrainischen Hackern ei ses immer wieder zu Verzögerungen der Versorgung der russischen Streitkräfte gekommen. Diese Theorie unterstützt auch Anton Geraschtschenko, Berater im ukrainischen Innenministerium. Er sagte der Schweizer Tageszeitung Blick: „Es kam zu Ausfällen bei der russischen Eisenbahn, was die rechtzeitige Lieferung von militärischem Nachschub an die russische Besatzungsarmee verhinderte.“
Ptschelnikow ist der nächste in der Liste prominenter Namen, die auf unklare Art ums Leben gekommen sind - offiziell meist durch Selbstmord. So soll sich Gazprom-Topmanager Alexander Tyulyakow am 25. Februar in seiner Garage erhängt haben, einen Tag nach Russlands Einmarsch in die Ukraine. Am 24. März starb Wassili Melinkow, Chef einer Medizintechnikfirma. Er soll sich und seine Familie erstochen haben.
Ähnlich sieht der Tod des Ex-Vizepräsidenten der Gazprombank, Wladislaw Awajew, aus: Am 18. April soll er sich selbst und seine Familie mit einer Pistole gerichtet haben, ebenso wie der Oligarch Sergej Protosenja am 21. April und Juri Woronow, Chef der Logistik-Firma Astra Shippin, am 4. Juli. Lukoil-Manager Alexander Subbotin kam am 18. April angeblich bei einer okkulten Behandlung seiner Alkoholsucht ums Leben. (cg)
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