Putins geheimes Geld-Flugzeug für den Iran: Millionen in Bar und erbeutete Waffen – gegen Drohnen?

Über den Einsatz iranischer Drohnen im Ukraine-Krieg wird bereits länger gesprochen. Nun gibt es Hinweise, wie Russland für die Waffen bezahlt haben könnte.
London/Teheran – Der Iran gilt als Unterstützer Russlands im Ukraine-Krieg. Aus Teheran hat Wladimir Putin auch Drohnen, die aktuell gegen Kiew eingesetzt werden. Das gab der Iran am Wochenende zum ersten Mal zu. Allerdings will man Russland lediglich vor Kriegsbeginn eine begrenzte Zahl von Drohnen geliefert haben. Weitere Lieferungen habe es nicht gegeben. Zumindest Zweifel an diesem Dementi schürt nun ein Bericht aus dem Vereinigten Königreich.
So meldet das britische Portal Sky News, dass in den frühen Morgenstunden des 20. August ein russisches Militärflugzeug auf einem Geheimflug knapp 140 Millionen Euro in Bar sowie drei Typen erbeuteter westlicher Munition nach Teheran geflogen hätte. Bei der Meldung bezieht sich Sky News auf eine Quelle aus dem Sicherheitsbereich, die anonym bleiben wollte. Als Beleg hätte die Quelle Satelliten-Fotos von zwei russischen Ilyushin IL-76-Flugzeugen auf einem Flughafen in Teheran vorgezeigt.
Russlands Drohnen-Deal mit dem Iran – Bericht
Bei den westlichen Waffen handelte es sich demnach um eine britische NLAW Panzerabwehr-Rakete, eine amerikanische Javelin Panzerabwehr-Rakete sowie eine Stinger Flugabwehr-Rakete. Diese seien von den USA und Großbritannien an die Ukraine geliefert worden, dann allerdings „in russische Hände gefallen“, wird die Quelle zitiert. Demnach wird der Iran die Waffen nun studieren und möglicherweise nachbauen.
Im Gegenzug soll Russland 160 Drohnen vom Iran geliefert bekommen haben. Darunter seien 100 Shahed-136-Drohnen gewesen, heißt es weiter. Bei den Shahed-Drohnen handelt es sich um sogenannten „Kamikaze-Drohnen“, da sie beim Aufprall explodieren.
Putins geheimes Geldflugzeug: Millionen in Bar für Drohnen
Doch bei dem einen Deal soll es demnach nicht bleiben. Der Meldung nach hätten sich Teheran und Moskau auf einen weiteren Verkauf im Wert von 200 Millionen Euro verständigt. Dies bedeute, dass Russland „bald“ viele neue Drohnen für seinen Krieg in der Ukraine haben werde, heißt es weiter. Die Meldung ließ sich nicht offiziell bestätigen.
Kamikaze-Drohne Shaded 136
Bewaffnung: Sprengkopf von 50 bis 60 Kilogramm
Reichweite: 2000 bis 2500 Kilometer
Flughöhe: bis zu 4000 Meter
Geschwindigkeit: bis zu 2000 km/h
Spannweite: geschätzt 2,5 Meter
Kosten: geschätzt 20.000 Euro pro Exemplar
Offiziell hatten Russland und der Iran allerdings vermeldet, dass man seine Wirtschafts- und Handelsbeziehungen angesichts des westlichen Sanktionsdrucks auf beide Länder ausbauen wolle. Das vereinbarten der russische Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew und sein iranischer Amtskollege Ali Schamchani am Mittwoch nach Angaben russischer und iranischer Medien bei Gesprächen in Teheran.
Patruschew, ein enger Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin, war nach Angaben aus Moskau zu „Sicherheitskonsultationen“ nach Teheran gereist. Beteiligt waren daran auch Vertreter mehrerer Ministerien und Behörden. Der Iran unterhält gute Beziehungen zu Russland und gilt als Unterstützer im Krieg gegen die Ukraine. (rjs mit dpa)