Kapstadt - Minister in Nöten: Der Start der Afrika-Reise von Staatskanzlei-Chef Siegfried Schneider (CSU) steht unter keinem guten Stern. Am Wochenende erlebte der Minister eine Pannenserie.
Wegen Schneechaos am Münchner Flughafen konnte Schneiders Zubringerflug nach Frankfurt zunächst nicht abheben. Als die Maschine endlich starten sollte, verkeilte sich eine Tür mit einer Passagiertreppe. Der Lufthansa-Airbus musste mühsam wieder entladen werden. Alle Passagiere auf den hinteren Plätzen mussten vorübergehend raus. Das Ergebnis waren weit über zwei Stunden Verspätung. "Es gibt Tage, an denen steht man am besten nicht auf", brummte der Pilot über Lautsprecher.
Für Schneider war das aber noch nicht genug. In Frankfurt erwischte er zwar rennend den Weiterflug nach Kapstadt. Er schon, nicht aber seine Koffer. Das Gepäck der kompletten Delegation, darunter alle Gastgeschenke, blieb liegen. Der Minister, nach dem elfstündigen Nachtflug ohne Jacket und im Freizeithemd in Kapstadt abgekommen, ertrug auch das gelassen: "Dann rasieren wir uns halt nicht." Afrika sei halt doch immer ein Abenteuer. Nachmittags erwarb er persönlich in einem Kaufhaus in Kapstadt eine Zahnbürste und eine frische Unterhose.
Schneider will bei seiner ersten großen Auslandsreise im neuen Amt die Partnerschaft Bayerns mit der Region Westkap vertiefen. Unter anderem soll 2010 nahe Kapstadt eine Akademie nach dem Vorbild der Evangelischen Akademie Tutzing eröffnet werden. Ein Gebäude dafür wurde nun in Stellenbosch gefunden. Schneider unterstützt vor Ort zudem Hilfsprojekte für Kinder. Die Delegation, zu der auch Münchens Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer gehört, wird am Mittwoch in München zurückerwartet.
Christian Deutschländer