Schöne Julia will Piraten-Chefin werden

Neumünster - Mit Marina Weisband hat bereits eine schöne Frau der Piratenpartei bundesweite Strahlkraft verliehen. Am Samstag nun könnte ein weiterer weiblicher "Piraten-Popstar" geboren werden.
Die Piratenpartei will mit Blick auf die Bundestagswahl professioneller werden, ohne dabei jedoch ihre Prinzipien der Basisdemokratie aufzugeben. Der Bundesparteitag mit rund 1500 Mitgliedern lehnte am Samstag in Neumünster bei Hamburg eine längere Amtszeit der Vorstandsmitglieder ab, vergrößerte das Gremium aber von bislang sieben auf neun Mitglieder. „Wir haben uns vorgenommen, die Struktur der Partei etwas zu professionalisieren, die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen“, sagte der Bundesvorsitzende Sebastian Nerz in seinem Tätigkeitsbericht.
Schramm will neue Bundesvorsitzende werden
Bei der Wahl zum Bundesvorsitzenden am Nachmittag werden dem bisherigen Vize Bernd Schlömer (40) gute Chancen eingeräumt. Er könnte den amtierenden Parteichef Sebastian Nerz (28) ablösen, der aber erneut antritt. Weitere aussichtsreiche Bewerberin unter den insgesamt zehn Kandidaten für den Bundesvorsitz ist die Politikwissenschaftlerin Julia Schramm (26). Die attraktive Berlinerin könnte - neben der beliebten Martina Weisband - den Piraten weitere optische Strahlkraft geben.
Die schöne Julia engagiert sich in der Post-Privacy-Bewegung, die traditionellen Datenschutz als überholt betrachtet. Twitter: laprintemps.
Neben den Personalentscheidungen beschäftigt sich die Partei auch mit ihrer Haltung zu rechtsextremen Positionen, nachdem Äußerungen einzelner Mitglieder in den vergangenen Wochen Zweifel an der Abgrenzung zu Rechtsextremisten geweckt hatten. Eine Gruppe von Bonner Piraten verteilte in der Halle in Neumünster Flugblätter mit der Forderung „Flagge zeigen gegen Rechtsextremismus“.
Bei der Entscheidung für den Tagungsort im hohen Norden hatten die Piraten die Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 6. Mai im Blick. Eine Woche danach wird in Nordrhein-Westfalen gewählt. In beiden Bundesländern rechnen sich die Piraten gute Chancen auf einen Einzug in das Parlament aus. Sie sind bereits im Berliner Abgeordnetenhaus und im Landtag des Saarlands vertreten.
dpa