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Schwere Explosion in Jerusalem

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In der Hauptstadt Israels, Jerusalem, hat es am Mittwoch bei einer schweren Explosion Opfer gegeben. © ap

Jerusalem - Beim ersten Anschlag in Jerusalem seit Jahren sind eine Frau getötet mindestens 25 Menschen verletzt worden. Der Sprengsatz explodierte in einer Tasche, die an einer Haltestelle nahe der zentralen Busstation abgestellt worden war.

Es war der erste schwere Bombenanschlag in Jerusalem seit 2004. Vier Opfer seien mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es auf der Internetseite der Zeitung “Haaretz“. Von der Wucht der Explosion seien zwei Busse getroffen worden.

Bilder: Bombenterror in Jerusalem

Der Zugang zu Jerusalem wurde dem Bericht zufolge abgeriegelt, Sicherheitskräfte durchkämmten das Gebiet auf der Suche nach weiteren verdächtigen Objekten. Der israelische Minister für öffentliche Sicherheit sprach von einem Terrorakt. Militante Palästinenser hätten den ein Kilo schweren Sprengsatz in einer Tasche am Bürgersteig platzierte, sagte Jitzhak Aharonowich. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Palästinensische Politiker im Westjordanland verurteilten die Bluttat. Unterdessen reagierten die israelischen Streitkräfte mit Luftangriffen auf Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. Eine militärische Konfrontation sei “nur eine Frage der Zeit“, sagte der Minister für Heimatschutz, Matan Wilnai.

Netanjahu droht mit Vergeltung für Raketenangriffe

Zu den Raketenangriffen aus dem Gazastreifen bekannten sich die Terrororganisation Islamischer Dschihad und eine Gruppe mit Verbindungen zur Hamas. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte mit entschlossener Vergeltung: Kein Staat nehme andauernden Raketenbeschuss hin, und auch “Israel wird es offensichtlich nicht hinnehmen“, erklärte der Regierungschef. Bei den israelischen Luftangriffen wurde ein Mitglied des Islamischen Dschihads getötet, wie die Gruppe mitteilte. Nach Polizeiangaben erlitt bei einem Raketenangriff auf die Stadt Birscheba ein israelischer Zivilist Verletzungen.

Der Raketenbeschuss sei ein Racheakt für einen tödlichen israelischen Militäreinsatz am Dienstag gewesen, erklärte der Islamische Dschihad. Dabei waren unter anderem drei Kinder und ihr Onkel getötet worden. Die im Gazastreifen regierende Hamas erklärte den Mittwoch zum Tag der Trauer und rief alle Einwohner auf, sich an der Bestattung der Opfer zu beteiligen. Ministerpräsident Ismail Hanija wandte sich der Organisation zufolge an die Anführer militanter palästinensischer Gruppen, um die Gewalt nicht weiter eskalieren zu lassen. Die Hamas und die Regierung in Jerusalem haben sich seit dem Ende des Gaza-Kriegs im Januar 2009 weitgehend an eine Waffenstillstandsvereinbarung gehalten. Der Krieg kostete Hunderten palästinensischen Zivilpersonen das Leben, zahllose Häuser wurden zerstört. Auf israelischer Seite gab es 13 Todesopfer.

dapd

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