Seit längerem findet zwischen Taiwan und den baltischen sowie einigen mittelosteuropäischen Staaten eine erkennbare Annäherung statt. Die Länder riskieren damit eine massive Verärgerung Pekings, das eine Strategie der internationalen Isolierung Taiwans verfolgt. Die Bezeichnung Taiwan lehnt Peking ab, da sie der Pazifikinsel aus ihrer Sicht internationale Legitimität verleihen würde. Der offizielle Name der demokratisch regierten Pazifikinsel lautet Republik China, als Taiwan erkennen sie nur 15 Staaten weltweit an.
Litauen hatte im Mai seinen Austritt aus dem sogenannten 17+1-Format verkündigt, innerhalb dessen China und mittelosteuropäische Länder kooperieren. Später kündigte die Regierung in Vilnius an, rund 20.000 Corona-Impfstoffdosen an Taiwan zu spenden. Auch die Slowakei und Tschechien hatten sich zuletzt an Taiwan angenähert.
China hatte nach der Wahl der Unabhängigkeitsverfechterin Tsai Ing-wen zur taiwanischen Präsidentin 2016 die offiziellen Beziehungen zur Regierung in Taipeh gekappt. Gleichzeitig erhöhte Peking den diplomatischen, wirtschaftlichen und militärischen Druck auf die Insel.
isd/ans