Gesunkenes Flaggschiff „Moskwa“: Rätsel um Besatzung - Gerüchte über Atomwaffen an Bord
Schwerer Schlag für Russlands Marine im Ukraine-Krieg: Das Kriegsschiff „Moskwa“ ist gesunken. Über die Hintergründe gibt es jedoch verschiedene Meinungen.
- Russisches Flaggschiff „Moskwa“ gesunken: Das Kriegsschiff ist nach einem Brand“ untergegangen, wie der Kreml bestätigte.
- Russland kann Attacke auf Odessa nun „vergessen“, meint ein finnischer Experte. Der Verlust des Schiffes könnte demnach Folgen für die russische Strategie haben.
- Die Ukraine rechnet mit „Rache“ aus Russland, das Land will die Moskwa mit Raketentreffern versenkt haben.
- Dieser News-Ticker zur Moskwa wird fortlaufend aktualisiert.
Update vom 18. April, 09.05 Uhr: Russland hat in den letzten Tagen den Raketenbeschuss in der Ukraine massiv verstärkt. Dabei schlugen die Raketen nicht nur im zum neuen Fokus erklärten Osten des Landes, sondern etwa auch im Raum Kiew ein. Der ntv-Reporter Christian Berger sieht darin die Vorbereitungen auf eine Oster-Offensive von Putins Armee.
Zudem erklärt er, dass in der Ukraine das Gerücht umgehe, dass auf dem gesunkenen russischen Kriegsschiff „Moskwa“ angeblich Atomwaffen waren. Das könnte darauf hindeuten, dass Russland durchaus dazu bereit sein könnte solche Waffen auch einzusetzen - vor allem, wenn die geplante Großoffensive nicht den gewünschten Erfolg bringen würde.
Update vom 16. April, 19.55 Uhr: Nach dem Untergang des russischen Raketenkreuzers „Moskwa“ im Schwarzen Meer hat das Verteidigungsministerium in Moskau ein Video veröffentlicht, das Mitglieder der Besatzung zeigen soll. Der Oberkommandierende der russischen Marine, Nikolai Jewmenow, habe sich mit den Matrosen in Sewastopol getroffen, teilte die Behörde mit. In der Großstadt auf der 2014 annektierten ukrainischen Halbinsel Krim hat die russische Schwarzmeerflotte ihren Hauptstandort.
In dem knapp eine halbe Minute langen Clip sind Dutzende junge Männer in schwarzen Uniformen zu sehen. Wie viele es genau sind, ist aufgrund zusammengeschnittener Sequenzen schwer abschätzbar. Auf Twitter meinten einige Nutzer, dass das keinesfalls die rund 500 Besatzungsmitglieder sein könnten, die angeblich zum Unglückszeitpunkt auf der „Moskwa“ gewesen sein sollen. Bislang hat Russland keine offiziellen Angaben zu den Verlusten bei dem Abschuss des Schiffes gemacht. Wie bei vielen Informationen rund um den Ukraine-Krieg können auch diese Video-Bilder nicht klar verifiziert werden.
Moskwa: Ukrainische Briefmarke bekommt Kultstatus - lange Schlangen vor Postamt
Update vom 16. April, 13.42 Uhr: Eine ukrainische Briefmarke, die zu Beginn des Ukraine-Krieges aufgelegt wurde, hat am Freitag zu langen Schlangen vor einem Kiewer Postamt geführt. Sie symbolisierte für die Ukrainerinnen und Ukrainer den Widerstand - und hat seit Sinken der „Moskwa“ eine neue Bedeutung bekommen. Die Marke zeigt einen ukrainischen Soldaten, der einem russischen Kriegsschiff den Mittelfinger zeigt.
Die Hintergrundgeschichte des Motivs: Die nun gesunkene „Moskwa“ attackierte im Februar die nahe der rumänischen Grenze gelegene ukrainische Schlangeninsel. Der Funkverkehr mit den ukrainischen Grenzschützern auf der Insel ging viral: Auf die Aufforderung, sich zu ergeben, antworteten die Grenzwächter, „F..ck you“. Der Funkspruch ging um die Welt. Anfang März schrieb die ukrainische Post dann einen Wettbewerb aus, um an das Ereignis zu erinnern. Nach über 500 Vorschlägen wurde die Illustration des Zeichners Boris Groh ausgewählt. Sie zeigt einen ukrainischen Soldaten, der auf gelbem Sand einem russischen Schiff den Mittelfinger zeigt.
Nachschub für die Marke kann nach Angaben der ukrainischen Post aktuell nicht gedruckt werden. Durch russische Angriffe sei der Betrieb der Fabrik aktuell gestört.
Moskwa: Hat Russland den Tod des Kapitäns bestätigt?
Der ukrainische staatliche Grenzdienst berichtet inzwischen, das russische Verteidigungsministerium habe den Tod des Kapitäns, Anton Kuprin, bestätigt. Dazu liegen aber keine weiteren Bestätigungen aus Russland vor.
Ukraine nach Sinken der Moskwa: Russischer Kapitän soll beim Angriff gestorben sein
Update vom 16. April, 08.44 Uhr: Nach Berichten von n-tv soll der Tod des Kapitäns der Moskwa inzwischen von ukrainischer Seite bestätigt worden sein. Anton Geraschenko, ein Berater des ukrainischen Innenministeriums, schrieb demnach in seinem Telegramkanal: „Anton Kuprin, Kapitän 1. Ranges, Kommandant des Kreuzers ‚Moskwa‘, starb bei einer Explosion und einem Brand an Bord des ehemaligen Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte.“
Aus den USA wurde bisher nur bestätigt, dass es Tote durch ukrainischen Raketenbeschuss gegeben hat, zur Zahl der Getöteten gibt es bisher aber keine Angaben aus den USA. Zum Verbleib der Besatzung fehlen unabhängige Berichte weiterhin völlig.
USA: Russlands Kriegsschiff Moskwa von ukrainischen Raketen getroffen - anonymer Bericht
Update vom 16. April, 06.51 Uhr: Das russische Kriegsschiff „Moskwa“ ist von ukrainischen Raketen vom Typ „Neptun“ getroffen worden. Das sagen nun auch die USA: Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte, bestätigte die ukrainische Version am Freitag - im Gegensatz zur russischen, die lange von Explosionen oder Sturmschäden gesprochen hatte.

Mit Blick auf die etwa 500 Mann starke Besatzung gibt es neue Meldungen aus der Ukraine: Russischen Angaben zufolge konnte die Besatzung vor dem Sinken des Schiffes evakuiert werden. Doch eine ukrainische Militärsprecherin sagte, dass dem nicht so sei, und die Besatzung nicht gerettet werden konnte. Bisher gibt es keine unabhängigen überprüften Meldungen dazu.
Nach Sinken der Moskwa im russischen TV: Duma-Abgeordneter hat kuriosen Aussetzer
Update vom 15. April, 22.30 Uhr: Obwohl nach russischen Angaben das Kriegsschiff „Moskwa“ infolge eines Brands sowie eines Sturms gesunken sein soll, wetterte der ehemalige Duma-Abgeordnete Wladimir Bortko laut einer englischen Übersetzung im Staats-TV, der Zwischenfall sei ein Grund, heftiger zurückzuschlagen. Nun könne es sogar zum „Krieg“ kommen.
Kurioserweise fehlt dem Filmemacher bei seiner Tirade kurzzeitig der richtige Begriff, der in Russland die Invasion in die Ukraine offiziell beschreibt. Erst die Moderatorin hilft ihm auf die Sprünge: militärische Spezialoperation. Genau diese sei laut Bortko mit dem Angriff auf „russisches Territorium“ beendet worden, nun herrsche Krieg.
Update vom 15. April, 20.04 Uhr: Die US-Regierung hat Angaben aus Kiew gestützt, wonach das gesunkene russische Kriegsschiff „Moskwa“ Ziel von ukrainischen Raketen war. „Wir können bestätigen, dass das russische Schiff ‚Moskwa‘ von zwei ukrainischen Neptun-Raketen getroffen wurde“, sagte ein hochrangiger Beamter des Verteidigungsministeriums am Freitag in Washington. Am Donnerstag hatte sich das Ministerium mit einer Einschätzung noch zurückgehalten.
„Moskwa“: Ukraine erwartet „Rache“ aus Russland - „Man wird uns das nicht verzeihen“
Update vom 15. April, 19.38 Uhr: Russland wird sich nach ukrainischer Überzeugung für den Untergang des russischen Kriegsschiffs „Moskwa“ rächen. „Der Angriff auf den Kreuzer ‚Moskwa‘ hat nicht nur das Schiff selbst getroffen, sondern auch die imperialen Ambitionen des Feindes“, sagte eine Sprecherin der südlichen Streitkräfte der Ukraine am Freitag. „Wir sind uns alle bewusst, dass man uns dies nicht verzeihen wird.“
„Wir sind uns bewusst, dass die Angriffe gegen uns zunehmen werden und dass der Feind Rache nehmen wird. Wir verstehen das“, fügte die Militärsprecherin hinzu und verwies auf Angriffe auf die südukrainischen Städte Odessa und Mykolajiw .Andere Schiffe hätten versucht, der „Moskwa“ nach dem ukrainischen Angriff zu helfen, „aber auch die Naturgewalten waren auf der Seite der Ukraine, denn der Sturm machte sowohl die Rettungsaktion als auch die Evakuierung der Besatzung unmöglich“, sagte die Sprecherin.
Der Verweis auf den Sturm wirft weitere Fragen auf: Der in Deutschland bekannte Wetterexperte Jörg Kachelmann hatte verneint, dass es auf dem Schwarzen Meer einen Sturm gegeben hat (siehe Update von 12.55 Uhr).
„Moskwa“ gesunken: Türkische Drohnen involviert? Russland kann laut Experte Odessa-Attacke nun „vergessen“
Update vom 15. April, 18.45 Uhr: Haben Drohnen eine größere Rolle beim Sinken des russischen Flaggschiffs „Moskwa“ gespielt? Nach Informationen des US-Magazins Forbes sprechen mehrere Quellen dafür, dass türkische Drohnen der Bauart Bayraktar in einen ukrainischen Angriff involviert waren. Russland hatte sich bei der Türkei über die Lieferung der Systeme beklagt.
Der finnische Russland- und Militärexperte Jyri Lavikainen zweifelt ebenfalls daran, dass simples menschliches Versagen ein Feuer auf dem Kriegsschiff auslöst haben könnte. Es sei ganz klar, dass nicht einfach „jemand eine Kippe auf dem untersten Deck weggeschnippst hat“, erklärte er laut dem Portal hbl.fi. „Der Brand brach aus, als eine ukrainische Rakete das Schiff traf. Der Munitionsvorrat ist die bestgeschützte Stelle auf einem Kriegsschiff.“
Auch Lavikainen hält einen Zusammenhang mit einem Drohnenangriff für wahrscheinlich. Es gebe Berichte, denen zufolge die Ukraine die Luftabwehr mit Drohnen gestört habe - die Besatzung habe deshalb womöglich ihre Aufmerksamkeit nicht auf einen Raketenangriff gelenkt. Laut Forbes gibt es an dieser These aber Zweifel: Das Schiff habe über zwei getrennte Abwehrsysteme verfügt.
Der finnische Experte sieht in jedem Fall große Auswirkungen des Moskwa-Sinkens: Russland könne eine Attacke auf Odessa nun „vergessen“, konstatierte Lavikainen. Der Fokus könne sich nun umso mehr auf die Ostukraine und Mariupol richten. Dort läuft bereits eine russische Großoffensive*.
Update vom 15. April, 18.00 Uhr: Die „Moskwa“ ist gesunken - nicht nur für Wladimir Putin ein herber symbolischer Schlag. Was steckt hinter dem Untergang des Schiffs? Ein westlicher Regierungsvertreter vermutet „Inkompetenz“ als Mitgrund.
Update vom 15. April, 12.55 Uhr: Der russische Raketenkreuzer „Moskwa“ soll am Donnerstag während eines Sturms untergegangen sein, berichtete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium (Update vom 15. April, 10.55 Uhr). Doch wie viel ist an dieser Meldung dran? „Die Moskwa ist ganz sicher nicht wegen eines Sturms gesunken, weil es keinen Sturm gab“, schrieb jedenfalls Wetter-Experte Jörg Kachelmann auf Twitter und zeigte eine entsprechende Windkarte.
Russen-Kriegsschiff „Moskwa“ gesunken: Fieser Putin-Spott folgt
Update vom 15. April, 10.55 Uhr: Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, der Raketenkreuzer „Moskwa“, ist nach Angaben aus Moskau gesunken (Update vom 14. April, 22.03 Uhr). Das angeschlagene Schiff sei am Donnerstag während eines Sturms untergegangen, als er an sein Ziel geschleppt werden sollte, berichtete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. In sozialen Medien gab es viel Spott und Häme rund um das Schiff.
So postete jemand beispielsweise eine Karikatur auf Twitter, die Russlands Präsidenten Wladimir Putin und seinen Außenminister Sergej Lawrow auf dem brennenden Schiff in der weltbekannten „Titanic“-Szene von Leonardo DiCaprio und Kate Winslet zeigt. Auch eine Briefmarke wird gefeiert, mit der sich schon kurz zuvor Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte: Sie stellt einen ukrainischen Soldaten dar, der dem russischen Flaggschiff den Mittelfinger entgegenstreckt. Montagen werden geteilt, die die Szenerie nun ohne das Schiff zeigen. Außerdem wird über eine „spezielle Unterwasseroperation“ gewitzelt.
„Moskwa“ laut einem Bericht gesunken - Flaggschiff der Schwarzmeerflotte
Update vom 14. April, 22.03 Uhr: Neue Entwicklungen rund um die „Moskwa“. Der angeschlagene russische Raketenkreuzer ist nach einem Bericht der Staatsagentur Tass gesunken. Der Bericht stütze sich auf Angaben des russischen Verteidigungsministeriums. Das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte sei am Donnerstag während eines Sturms untergegangen. Ukrainische Militärs hatten zuvor berichtet, das Schiff sei von einer Anti-Schiffs-Rakete getroffen worden (siehe Erstmeldung).
Erstmeldung: Kiew/München - Unerbittlich scheinen sich die Kriegshandlungen der russischen Truppen in der Ukraine auch an Tag 50 seit dem Einmarsch fortzusetzen. Die russische Marine musste am Donnerstag offenbar einen schweren Schlag hinnehmen. Das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte Russlands ist schwer beschädigt worden. Während über den Grund - Feuer oder Raketeneinschlag - noch gestritten wird, scheint schon jetzt klar: Der Seekrieg wird im eskalierten Ukraine-Konflikt für die Russen nun wohl schwerer.

Russisches Flaggschiff „Moskwa“: Gesunken oder „schwer beschädigt“?
Während Moskau von einer Munitionsexplosion auf dem Raketenkreuzer „Moskwa“ sprach, gab die ukrainische Seite an, sie habe das Kriegsschiff am späten Mittwochabend mit Raketen attackiert.
Das russische Flaggschiff „Moskwa“ blockierte zusammen mit anderen Schiffen der russischen Schwarzmeerflotte die belagerte Hafenstadt Mariupol. Russische Staatsmedien berichteten unter Berufung auf das Verteidigungsministerium, dass das Kriegsschiff „schwer beschädigt“ worden sei. Es handelt sich um einen der größten materiellen Schäden für die russische Armee seit dem Einmarsch Russlands um Kreml-Chef Wladimir Putin am 24. Februar.
Nach Angaben des Gouverneurs der südukrainischen Region Odessa, Maxym Martschenko, wurde die „Moskwa“ mit ukrainischen Raketen vom Typ „Neptun“ attackiert. Der ukrainische Präsidentschaftsberater Olexij Arestowytsch erklärte, das wichtigste Schiff der russischen Schwarzmeerflotte stehe in Flammen.
Russisches Flaggschiff im Ukraine-Krieg: „Moskwa“ laut Pentagon nicht gesunken
Das russische Verteidigungsministerium teilte später mit, dass die „Moskwa“ nicht gesunken sei. „Es gibt kein offenes Feuer. Die Munitionsexplosionen haben aufgehört. Der Kreuzer ‚Moskwa‘ bleibt schwimmfähig“, erklärte das Ministerium. Die „Haupt-Raketenbewaffnung“ des Schiffs sei nicht beschädigt worden. Die Besatzung sei evakuiert und auf nahe gelegene Schiffe im Schwarzen Meer gebracht worden, erklärte das Ministerium. Die „Moskwa“ solle nun in den Hafen geschleppt werden.
Pentagon-Sprecher John Kirby sagte am Donnerstagnachmittag gegenüber CNN, dass die „Moskwa“ nicht gesunken, aber deutlich beschädigt sei.
„Moskwa“: Das ist das Kriegsschiff der russischen Marine - Details
- Die „Moskwa“ wurde zu Sowjetzeiten gebaut und ist laut russischen Medienberichten 1983 in Betrieb gegangen.
- August 2008: Erstmals in einem bewaffneten Konflikt kam das Schiff in Georgien zum Einsatz.
- 2015: Das Kriegsschiff mit seiner 510-köpfigen Besatzung war nach Angaben des russischen Nachrichtenagentur Tass im östlichen Mittelmeer im Einsatz, um von dort aus den russischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimim in Syrien abzusichern.
- 2018 und 2020: Laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti wurde das Schiff zwei Mal umfangreich überholt und modernisiert.
- Im Ukraine-Krieg: Das Schiff hatte zu Beginn des russischen Angriffskrieges die nahe der rumänischen Grenze gelegene ukrainische Schlangeninsel attackiert. Der Funkverkehr mit den ukrainischen Grenzschützern auf der Insel ging viral: Auf die Aufforderung, sich zu ergeben, antworteten die Grenzwächter, „F..ck you“. Kurz darauf beschossen die „Moskwa“ und das Schiff „Wassili Bykow“ die Insel, die ukrainischen Soldaten wurden gefangen genommen.
- Ausrüstung: 16 Seezielflugkörper vom Typ Basalt/Wulkan, Osa- und Kurzstreckenraketen, Raketenwerfer und Torpedos.
Ukraine-Krieg: Mariupol am Asowschen Meer als strategisch entscheidende Stadt
Ziel Moskaus ist laut Experten die Errichtung einer direkten Landverbindung zwischen der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim und den von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebieten in den Regionen Luhansk und Donezk.
Die am Asowschen Meer gelegene Hafenstadt Mariupol gilt dabei als strategisch entscheidend - die Rolle des Schiffs „Moskwa“ dafür nicht unbedeutend. Mariupols Bürgermeister Wadym Boitschenko wies am Donnerstag (14. April 2022) russische Angaben zur Eroberung des Hafens in der Stadt zurück. „Ich betrachte es als eine Falschmeldung“, sagte Boitschenko im ARD-Morgenmagazin. „Wir sind fest überzeugt: Mariupol war, ist und bleibt eine ukrainische Stadt“, betonte Boitschenko, der per Video zugeschaltet war.
Die Hafenstadt wird seit dem 24. Februar belagert. Inzwischen ist die einst über 400.000 Einwohner zählende Stadt weitgehend zerstört. Die humanitäre Lage ist katastrophal. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von „zehntausenden“ Toten durch die Belagerung. (mbr mit dpa und AFP)