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„Kindergarten“ und „albern“: Schelte für Internet-Kämpfe zwischen CSU und SPD

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Von: Marcel Görmann

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CSU-Generalsekretär Blume findet den Coup der Wahlkampf-SPD gar nicht amüsant.
CSU-Generalsekretär Blume findet den Coup der Wahlkampf-SPD gar nicht amüsant. © dpa/Matthias Balk

Der bayerische Wahlkampf nimmt Fahrt auf, momentan vor allem auf Twitter und Facebook. Die CSU teilt nun gegen die SPD aus.

Update 22. August 2018, 17.15 Uhr: Soziologe kritisiert CSU und SPD

CSU und SPD liefern sich im Internet Schaukämpfe um Adressen von Webseiten - aus Sicht des Münchner Soziologen Armin Nassehi fahren beide Parteien damit im Landtagswahlkampf eine „Kindergarten-Strategie“ und gefährden die Seriosität der Politik. Die Versuche, den politischen Gegner mit dem Kapern von Slogans im Netz anzugreifen, seien albern, sagte Nassehi am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Ein „Wahlkampf-Gag“ der SPD habe zu Kindereien geführt, obwohl die Politiker vielmehr über Inhalte und Lösungsvorschläge für Probleme im Freistaat diskutieren sollten.

Von einem gelungenen Coup der SPD spricht dagegen die Kommunikationswissenschaftlerin Christina Holtz-Bacha von der Universität Erlangen-Nürnberg. „Über Bayern hinaus ging die Geschichte durch die Presse beziehungsweise wurde im Netz verbreitet. Und über Aufmerksamkeit kann sich jeder Wahlkämpfer freuen.“ Menschen könnten aber auch verärgert sein, wenn sie auf eine Webseite mit dem Slogan der CSU gehen und beim Wahlprogramm der SPD landen. „Dann hätte man das Gegenteil von dem erreicht, was man erreichen wollte“, erklärte Holtz-Bacha.

Derweil mischt nun auch FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen im Netz-Wahlkampf mit. Über Facebook warf er Söder den „Fehdehandschuh“ zu und forderte ihm zu einem Livestream-Duell heraus.

Erstmeldung: CSU reagiert auf den Coup der SPD

München - Nachdem die Bayern-SPD im Wahlkampf einen kleinen Coup landen konnte und der CSU die Domain zu ihrem Wahlkampfslogan „Söder macht‘s“ wegschnappte, kam nun der Konter der Christsozialen. 

Zur Erinnerung: Weil die CSU-Wahlkämpfer vergessen hatten, sich soeder-machts.de zu sichern, „klaute“ sich die SPD die Rechte an der Seite. Nun findet man dort statt Wahlwerbung für Söder reichlich Kritik am Ministerpräsidenten sowie Vorschläge, was die Bayern-SPD besser machen will. Ein Lausbubenstreich, der für die angeschlagenen Sozialdemokraten, die im Freistaat in Umfragen bei nur noch 12 Prozent liegen, ein Ausrufezeichen im Wahlkampf bedeutet. 

CSU blafft SPD an: „Maximal unglaubwürdig“

In der CSU-Parteizentrale reagierte man beleidigt und blafft die Sozialdemokraten über Twitter und Facebook an. „Die @bayernspd plakatiert politischen Anstand, aber als erste wahrnehmbare Wahlkampfaktion verbreitet sie Falschmeldungen, das ist maximal unglaubwürdig.“ Die Opposition in Bayern stehe für Klamauk, Fake News und Schmutzkampagnen, nicht aber für seriöse Politik, twitterte CSU-Generalsekretär Markus Blume. 

Doch möglicherweise hat sich Blume damit keinen Gefallen getan. „Wer sich eine Wahlkampf-Domain klauen lasse, solle in sich gehen und mucksmäuschenstill sein, 1:0 für die SPD“, antwortete eine Twitter-Userin. „Schlechter Verlierer“ und „Tja, da geht sie hin. Ihre Gelegenheit, Größe, Humor und Demut zu zeigen“, schreiben andere unter dem Tweet Blumes. 

Über die Twitter-Seite der Partei ließ die CSU noch verbreiten: „Söder macht‘s, die SPD macht nix“ - das sei der Unterschied. 

CSU reagiert - weitere SPD-Provokation folgt prompt

Mittlerweile hat sich die CSU auch selbst mehrere Web-Adressen gesichert, über die man automatisch auf das Regierungsprogramm weitergeleitet wird. Unter anderem die Domain derechtesoedermachts.de. Das wiederum brachte SPD-Generalsekretär Lars Klingbein zu einem erneuten provokativen Angriff auf die CSU: Er fügte ein weiteres „r“ hinzu ....

Überraschend offen sprach CDU-Generalsekretärin am Dienstagabend bei Markus Lanz über die Unionskrise. Und schloss eine Koalition mit der AfD nicht aus.

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