Wie Stephan Weil in die Politik kam - und was er eigentlich machen wollte
Stephan Weil ist seit 2013 im Amt des niedersächsischen Ministerpräsidenten. Dabei hat er zunächst auf einen ganz anderen Beruf geschielt.
Hannover – 2022 wurde in Schleswig-Holstein, NRW, Saarland und Niedersachsen der neue Landtag gewählt. Der SPD-Politiker Stephan Weil stellte sich nun schon zum dritten Mal in Niedersachsen zur Wahl. Seit inzwischen 2013 ist Weil Ministerpräsident und wurde am 9. Oktober zum dritten Mal gewählt.
Name | Stephan Weil |
Geburtsort | Hamburg |
Geburtsdatum | 15.Dezember 1958 |
Partei | SPD |
Parteimitglied | seit 1980 |
Ehefrau | Rosemarie Kerkow-Weil |
Stephan Weils Werdegang: Kindheit und Bildung
Weil wurde als Sohn eines Diplom-Ingenieurs und einer Volkswirtin am 15. Dezember 1958 in Hamburg geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Hannover und lebt auch noch bis heute in der niedersächsischen Hauptstadt.
In Göttingen studierte Weil nach seinem Schulabschluss Jura. Durch seine Mutter wurde er politisch sehr geprägt und hatte schon früh Interesse an der Politik, wie er der Tageszeitung Neue Presse verriet: „Dass ich mich politisch engagiere, ist auf den Einfluss meiner Mutter zurückzuführen. Sie war politisch sehr interessiert“. So ist es nicht überraschend, dass er im Alter von 21 Jahren im Jahr 1980 der SPD beitrat.

Stephan Weil: Vom Jurist zum niedersächsischen Ministerpräsident
Nach seinem zweiten juristischen Staatsexamen arbeitete Weil in Hannover als Anwalt und Richter und unterstützte zudem das niedersächsische Justizministerium. 1994 wurde er als Ministerialrat im Justizministerium beschäftigt.
Drei Jahre später, 1997, erhielt Weil die Position des Stadtkämmerers von Hannover und war für die Bereiche Finanzen (seit 1997), Recht (seit 1997), Ordnung (seit 1997), Gebäudewirtschaft (2001/2002), Feuerwehr (seit 2002) und städtische Unternehmen (seit 2003) zuständig.
Schließlich wurde Weil im Jahr 2006 Oberbürgermeister von Hannover und kandidierte 2013 das erste Mal als Ministerpräsident und gewann. 2017 bei den nächsten Landtagswahlen trat der SPD-Politiker ein zweites Mal an und gewann wieder. Auch im Oktober 2022 trat Weil an und holte den Sieg für seine Partei mit 33,4 Prozent für die SPD.
Stephan Weil zwischen Corona-Politik und Autolobby
Weil verfolgt beim Kampf gegen Corona seinen eigenen, harten Kurs. Durch ihn war Niedersachsen eines der ersten Bundesländer, welches sich auch im Vorfeld an die Empfehlungen der Bundesregierung gehalten hat. So war Niedersachsen das erste Land, welches strenge Regelungen durchsetzte, aber auch welches die ersten Lockerungen einführte, während an anderer Stelle die Notbremse gezogen wurde.
Anders verhält sich Weil in der Automobilindustrie. Für ihn ist es ein Herzensthema und er macht sich immer wieder für die Autolobby stark und wird dafür oft kritisiert. Besonders seine Verbindung zum Volkswagen-Konzern ist für viele ein Dorn im Auge. So äußert sich Mathias Middleberg, Leiter der niedersächsischen CDU-Landesgruppe im Bundestag dazu: „Es muss klar bleiben, dass das Land VW beaufsichtigt, nicht umgekehrt.“
Stephan Weil privat: Ehefrau, Kind und Fußballverein Hannover 96
Weil und seine Ehefrau Rosemarie Kerkow-Weil sind seit 1987 verheiratet. Sie ist Pflege- und Erziehungswissenschaftlerin und lehrt als Professorin an der HAWK, der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst, an der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit. Zusammen hat das Ehepaar einen gemeinsamen Sohn namens Nils.

Vor seiner Politikkarriere träumte Weil davon, Fußballprofi zu werden, wie er der Neue Presse verriet. Aus diesem Karriereweg wurde für den SPD-Politiker nichts, er hat seine Leidenschaft für den Sport jedoch nicht verloren. Der Verein Hannover 96 hat sein Herz erobert und ihn als Fan gewonnen.